Ballauf und Schenk stehen im grossen «Tatort»–Kosmos weiterhin für Stabilität und Erfolg. Die Kölner Ermittler sorgten einmal mehr mit ihrer aktuellen Jubiläumsfolge «Diesmal ist es anders» für einen riesigen Quotenerfolg. Ihren bereits 90. Einsatz verfolgten laut AGF am Sonntag, dem 28. April, 9,26 Millionen Menschen vor den TV–Geräten. Nur die Episode «Unter Gärtnern» aus Münster sahen mit 12,73 Millionen in diesem Jahr noch mehr Krimifans. Doch wie geht es mit Klaus Behrendt (64) und Dietmar Bär (63) weiter?
Bislang scheint der WDR weiterhin auf seinen Kult–«Tatort» zu setzen. Damit trotzt der Sender dem aktuellen Trend: Viele alteingesessene Teams der beliebten Krimi–Reihe wurden in den letzten Jahren bereits verabschiedet oder befinden sich aktuell auf Abschiedstournee. So wurde zum Beispiel Anfang des Jahres bekannt, dass die Münchner Ermittler Leitmayr und Batic ihren Dienst nach unglaublichen 100 Folgen im kommenden Jahr quittieren werden. Die beiden sind zusammen seit 1991 im Dienst.
Lena Odenthal noch länger als Ballauf und Schenk im Einsatz
Nur Lena Odenthal aus Ludwigshafen, die seit 1989 im Amt ist, ermittelt nach dem Rückzug von Leitmayr und Batic noch länger als Ballauf und Schenk (1997). Aber: Die beiden Kölner werden nach dem Münchner Rückzug die Spitze der Rangliste der meisten Folgen unter den aktiven Ermittlern übernehmen. In ihren bisherigen 27 Dienstjahren durften sie mehr Fälle lösen als ihre rheinland–pfälzische Kollegin Odenthal. Knacken Ballauf und Schenk auch die bald gesendeten 100 Münchner Fälle von Batic und Leitmayr, hätten sie sogar den Rekord der meisten Einsätze aller jemals ermittelnden «Tatort»–Teams inne.
Und dieses Szenario ist alles andere als unwahrscheinlich: Aktuell strahlt der WDR drei Kölner «Tatort»–Folgen pro Jahr aus, was bedeuten würde, dass 2027 bereits die 100. Jubiläumsfolge ausgestrahlt werden würde. Zwei weitere «Tatort»–Episoden mit Behrendt und Schenk sind bereits fertig abgedreht. Der Film «Siebte Etage» soll im Herbst 2024 laufen, «Restschuld» in den ersten Wochen und Monaten des kommenden Jahres. Ausserdem starteten im April 2024 die Dreharbeiten zu einem weiteren Kölner «Tatort». Der Film mit dem Arbeitstitel «Colonius» wird dann als 93. Ballauf–und–Schenk–Krimi ebenfalls 2025 ausgestrahlt werden. Ein weiterer Film sei laut Medienberichten ebenfalls bereits in der Planung.
Es geht also ungebremst weiter mit Ballauf und Schenk, was die beiden auch einmal mehr in einem aktuellen Interview mit der Fernsehzeitschrift «Hörzu» bestätigen. Es seien immer wieder «neue Geschichten, neue Bücher, neue Teams», deswegen laufe man auch nicht Gefahr, in Routinen zu verfallen, erzählt etwa Klaus J. Behrendt. Und auch sein Kollege Dietmar Bär dementiert alle Gerüchte um ein angebliches Ende: «Die Frage, wie lange wir noch weitermachen wollen, hören wir ständig. Aber es gibt für uns keinen Grund, ans Aufhören zu denken.»
«Wir haben einen mehrjährigen Vertrag unterschrieben»
Auch für Behrendt stelle sich die Frage nicht: «Wir haben gerade einen neuen mehrjährigen Vertrag unterschrieben.» Für Bär sei der «Tatort» obendrein ein «goldener Arbeitsplatz». Ein Anreiz auf die Übernahme des «Tatort»–Rekords aus München sei das Weitermachen für Behrendt allerdings nicht. Er denke so nicht: «Es geht immer um den nächsten Film. Und der hat es in sich.»
Übrigens: Nur noch wenige können sich erinnern, aber Ballauf war schon vor dem ersten Aufeinandertreffen mit Schenk ein «Tatort»–Kommissar. Zuvor ermittelte Behrendt im Düsseldorfer Ableger bereits als eben jener Max Ballauf. An der Seite von Bernd Flemming (gespielt von Martin Lüttge, 1943–2017) und Miriam Koch (Roswitha Schreiner, 59) war Ballauf schon ab 1992 im Boot. Nach acht Folgen stieg Behrendt 1994 aber aus. Sein Düsseldorfer Ex–Team ermittelte noch bis 1997 und reichte dann den Staffelstab an Ballauf und Schenk weiter nach Köln. Damit ermittelte Ballauf schon jetzt insgesamt 98 Mal im «Tatort». Der alleinige Rekord für die meisten «Tatort»–Fälle als Kommissar ist also bereits sicher.