Es war seine zweite Weihnachtsansprache als König und seine erste nach der Krönung: Der britische König Charles III. (75) hat am 1. Weihnachtsfeiertag wieder Worte an sein Volk gerichtet und in seiner rund zehnminütigen Ansprache zu Frieden, Umweltschutz, die Akzeptanz verschiedener Glaubensrichtungen und einem guten Miteinander aufgerufen. Während er im vergangenen Jahr an seine verstorbene Mutter, Queen Elizabeth II. (1926–2022), erinnerte, liess er sie dieses Mal unerwähnt.
«Wesentliches Rückgrat unserer Gesellschaft»
Die Rede wurde bereits am 7. Dezember im Buckingham Palast aufgezeichnet und am 25. Dezember um 15 Uhr Ortszeit ausgestrahlt. Der König hielt sie wie 2022 im Stehen und lobte die Briten, die sich dem sozialen Engagement widmen. Diese «selbstlose Armee» der Freiwilligen seien das «wesentliche Rückgrat unserer Gesellschaft». Er erinnerte daran, dass bei seiner Krönung am 6. Mai 2023 zahlreiche Vertreter verschiedener Organisationen gewesen waren. Diese haben die Bedeutung der Zeremonie unterstrichen. Es sei auch «ein Aufruf an uns alle, einander zu dienen». Er dankte allen, die «sich um unser gemeinsames Zuhause kümmern».
Der König nutzte seine zweite Weihnachtsrede auch, um seine grüne Botschaft hervorzuheben. Er setzt sich seit Jahrzehnten für die Umwelt und den Klimaschutz ein und betonte erneut die Notwendigkeit, «sich um die Erde zum Wohle der Kindeskinder zu kümmern». Während er neben einem «lebenden Weihnachtsbaum» stand, der später neu gepflanzt und mit umweltfreundlicher Dekoration geschmückt wurde, sagte er: «Die Pflege dieser Schöpfung ist eine Verantwortung von Menschen aller Glaubensrichtungen und auch Menschen ohne Glauben.»
Akzeptanz und Toleranz
Charles erwähnte auch die Konflikte im Ausland, insbesondere den anhaltenden Krieg in der Ukraine und die aktuellen Kämpfe in Israel und Gaza. «In einer Zeit zunehmend tragischer Konflikte auf der ganzen Welt bete ich, dass wir auch alles in unserer Macht Stehende tun können, um einander zu schützen.» Er erinnerte an die Worte Jesu: «Behandle andere so, wie du es von ihnen erwarten würdest.» Auf der Instagram–Seite des Palastes wurde ein Ausschnitt der Ansprache gepostet, in der es um die Gemeinsamkeiten verschiedener Religionen geht: «Solche Werte sind universell und verbinden unsere abrahamitische Religionsfamilie und andere Glaubenssysteme im gesamten Commonwealth und auf der ganzen Welt. Sie erinnern uns daran, uns in die Lage unserer Nachbarn zu versetzen und ihr Wohl genauso zu suchen wie unser eigenes.»
Begleitet wurde die Rede von Videoclips, die alle hochrangigen Royals zeigten. Damit machte Charles noch einmal deutlich, wer für ihn zu den wichtigsten Mitgliedern der Familie zählt. Sein in Ungnade gefallener Bruder Andrew (63) war nicht darunter. Er kam aber am Vormittag gemeinsam mit der Royal Family zum traditionellen Weihnachtsgottesdienst in Sandringham und überraschte mit seiner Begleitung: Seit 30 Jahren war erstmals seine Ex–Frau Sarah Ferguson (64) wieder mit dabei.