Die Krönung von König Charles III. (75) und Königin Camilla (76) war ein staatstragendes Ereignis und DAS royale Highlight im Jahr 2023. Doch hinter den Kulissen ging es durchaus lustig zu, wie ein BBC–Dokumentarfilm über das erste Regierungsjahr des Monarchen zeigt, der am 2. Weihnachtstag ausgestrahlt wird. Wie britische Medien wie «Sky News» und «Daily Mail» bereits im Vorfeld berichten, erwarten die Zuschauer in dem 90–minütigen Streifen einige humorvolle und menschliche Szenen rund um die Krönung am 6. Mai.
Charles «fliegt» mit seinem Gewand
Das Grossereignis in der Londoner Westminster Abbey war im Vorfeld akribisch geübt worden. Das hat auch das Kamerateam eindrücklich festgehalten, wie ein Trailer zeigt. Trotz aller Anspannung vor dem grossen Tag hat Charles seinen Humor nicht verloren. So ist zum Beispiel ein besonderer Moment zu sehen, in dem er sein edles Königsgewand im Buckingham Palast wie Flügel ausbreitet und erklärt: «Ich kann fliegen.» Eine andere Szene zeigt ihn während eines Probelaufs in der Westminster Abbey, wie er in Anzug und Krawatte auf dem Krönungsstuhl sitzt. Weiter ist er lachend und scherzend mit seiner Gattin während der Generalproben zu sehen. Auch beim Üben mit Prinz William (42) herrschte gute Laune. So lachte der Thronfolger, als er versuchte, seinem Vater die Roben anzulegen. Einmal raunte Charles: «Mir geht es gut ... fast.»
Textpanne vom Erzbischof
Lachen musste der König auch, als der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, einen Teil der Liturgie – die Gebete und Handlungen des Krönungsgottesdienstes – vergessen hat. «Ich habe ein Gedächtnis, das wahrscheinlich ungefähr so gut ist wie das unseres Spaniels», gestand der Geistliche später. «In anderen Worten Null.» Charles habe das aber nicht geärgert, sondern er habe verständnisvoll genickt und gelächelt.
Camilla ermahnt die Pagen
Der König und die Königin probten im Buckingham Palast immer und immer wieder, wie sie in ihren aufwendigen und schweren Gewändern zum Krönungsaltar schreiten. Dabei warnte Camilla ihre Pagen: «Tretet nicht auf mein Kleid.» Als sie sich dann am Krönungstag auf die Abreise zur Kirche vorbereitete, erinnerte sie ihre Enkel und Grossneffen noch einmal daran, schön langsam durch die Westminster Abbey zu schreiten. Umringt von den Pagen sagte sie schliesslich lachend: «Hier sind wir mit all den Jungs.»
Applaus für die gekrönten Häupter
Der Film verrät auch, dass das frisch gekrönte Königspaar nach seiner Rückkehr in den Palast Applaus von den Mitarbeitern erhielt. Drei Hochrufe gab es für Charles und Camilla. Annabel Elliot (74), die jüngere Schwester der Königin, beschreibt, wie «surreal» es war, das Paar nach ihrer Krönung in der Gold State Coach davonfahren zu sehen. Sie erinnerte sich, als Zweijährige «die Krönung der Königin auf einem winzigen Schwarz–Weiss–Fernseher verfolgt zu haben und da stand diese goldene Kutsche mit meiner Schwester darin».
Erleichterung nach der Zeremonie
Annabel Elliot ist es auch, die ausplaudert, welche immense Anspannung nach der Zeremonie von Charles und Camilla abfiel: «Zurück zum Buckingham Palast zu kommen, was für eine Erleichterung. Es ist geschafft und es war grossartig. Es war eine Art ‹Puh›, ein Moment, als würdest du deine Schuhe ausziehen.» Vielleicht ist es dieses Gefühl, dass Camilla im etwas privateren Rahmen im Buckingham Palast auch zu einer witzigen Mimik verleitete: Nachdem sie von den Mitarbeitern bejubelt worden waren, blies die Königin ihre Wangen auf.
Szenen wie diese bekommt man für gewöhnlich nicht zu Gesicht. Doch für die BBC–Dokumentation «Charles III: The Coronation Year» liess sich die Königsfamilie ein Jahr lang in etlichen privateren Momenten begleiten. Der Film wird am 26. Dezember ab 18:50 Uhr britischer Ortszeit auf BBC One gezeigt. Wie «BBC» ankündigte", erhielten Kamerateams im Vorfeld der Krönung und in den darauffolgenden Monaten Zugang zum neuen Königspaar. Der 90–minütige Dokumentarfilm wird von der Schauspielerin Helena Bonham Carter (57) erzählt, die in der Netflix–Serie «The Crown» die Schwester der Queen spielte, Prinzessin Margaret (1930–2002). Es ist aber nicht das erste Mal, dass die königliche Familie Fernsehkameras direkten Zugriff auf ihr Alltagsleben gewährt – Königin Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip erlaubten der BBC und ITV 1969, hinter den Kulissen einen Dokumentarfilm zu drehen.