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Leverkusens Trainer vor dem Triumph

Kurz vor dem Meistertitel: Die Magie des Xabi Alonso

Der Mann macht die Republik verrückt: Xabi Alonso steht als Trainer von Bayer Leverkusen vor der ersten Deutschen Meisterschaft des Vereins. Doch während alle ausflippen, scheint der Baske mit jedem Sieg ruhiger zu werden. Wie macht Xabi das? Was ist dran an dem Mann, der die Fussballwelt aufmischt?

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Man sagt, er habe magische Kräfte. So lautete einst ein Werbeslogan eines hochprozentigen Kräutergetränks. Der Spruch könnte gut und gern auch auf Xabier Alonso Olano (42), genannt «Xabi», getextet worden sein. Was der gebürtige Baske mit dem ewig ruhigen Blick auch anfasst – es wird zu Gold. Am Sonntagabend gegen 19:20 Uhr kann Xabi Alonso gleich mehrfach Magisches gelingen: Sein Team von Bayer Leverkusen kann zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Deutscher Meister im Herren–Fussball werden – und die Chancen stehen mehr als gut. Sollte das wirklich passieren, hätte der smarte Xabi gleich einen Doppel–Bann gebrochen: Die schier endlose Meisterserie des FC Bayern München wäre gestoppt. Und Bayers Ruf als «Vizekusen» wäre endlich Geschichte. Wie macht Xabi das? Wer stärkt ihm den Rücken? Und warum bleibt er in Leverkusen, obwohl ihn die bekanntesten Clubs des Erdballs verpflichten wollten?

Fussballer? Xabi konnte nicht anders

Wie sehr Xabi Alonso derzeit die (Medien–)Welt im Griff hat, bewies eine Pressekonferenz vor einer Bundesliga–Partie im Februar. Damals fragte ihn ein Journalist, ob ihn seine Eltern wieder als «Glücksbringer» von der Tribüne aus unterstützen. «Nein, es ist zu kalt in Deutschland», entgegnete Xabi. Und die Journalisten–Schar amüsierte sich mit ihm. Sie wussten: Auch das meint er höflich und keineswegs herablassend. Ein Blick auf seine Biografie zeigt: Alonso konnte nichts anderes werden als Fussballer. Es war seine Bestimmung. Sein Vater Periko (71) war selbst Profi beim grossen FC Barcelona und zweimal spanischer Meister mit San Sebastian, später auch Trainer. Es heisst, bei Familientreffen analysieren Vater und Sohn erst einmal die wichtigsten Spielszenen, ehe sie über Persönliches sprechen. Hinzu kommen sein Bruder Mikel (43), ein ehemaliger Fussballer der spanischen zweiten Liga, und sein jüngerer Bruder Jon, Schiedsrichter in Spanien, als mögliche Diskussionspartner. Fazit: Xabi konnte gar nicht anders.

«Ich konnte nicht glauben, dass sie mich anlächelte»

Erfolg macht sexy. Das weiss auch Xabi Alonso. Mit dem FC Liverpool holte er 2005 als Spieler im «Wunder von Istanbul» in einem der legendärsten Endspiele der Fussball–Historie den Champions–League–Titel. Und auch als Mittelfeld–Stratege bei Real Madrid flogen ihm später die Herzen zu. Als Trainer von Bayer Leverkusen hat er aktuell einen Grad der Begehrtheit erreicht, die eines George Clooney würdig ist. Allein: Xabi Alonsos Privatleben ist so grundsolide wie deutsches Graubrot. Seit 2009 ist er mit seiner grossen Liebe, der spanischen Schauspielerin Nagore Aranburu (48) verheiratet. Ein Blick auf ihr Instagram–Profil spricht eine deutliche Sprache: Traumpaar.

Zwischen beiden funkte es bereits 2004 an einer Hotelrezeption in Liverpool. Klingt unromantisch, war es aber nicht. Nachdem Alonso beim ruhmreichen FC Liverpool unterschrieben hatte, wohnte er übergangsweise im – der Name war Programm – «Hope Street Hotel» zu Liverpool: «An der Rezeption war ein Mädchen, das so gut aussah, dass ich nicht glauben konnte, dass sie mich anlächelte.» Nervös und verliebt soll er seinen Teamkollegen damals im Training von ihr berichtet haben. Heute sind beide Eltern von Sohn Jontxu Aramburu Alonso (16) und der beiden Mädchen Emma Alonso (10) und Ane Aramburu Alonso (14). Die Familie lebt in Düsseldorf und hält Xabi den Rücken frei.

Der Siegertyp bleibt!

Internet–Videos mit Xabi Alonso geniessen inzwischen Kultstatus. Was er sagt, hat Gewicht, wirkt wichtig, witzig oder beides. Was er tut, gelingt ihm immer auch. Xabi Alonso ist nicht der wortreichste Trainer der Bundesliga, er lässt vor allem Taten und Zahlen sprechen: Nach dem 2:0–Sieg gegen West Ham United in der Europa League ist Bayer Leverkusen wettbewerbsübergreifend 42 Mal unbesiegt. Verlieren er und seine Mannschaft überhaupt noch einmal? Auf insgesamt elf Pflichtspiele könnten es Xabi und sein Team in dieser Saison noch bringen. Ob Bundesliga, Europa League oder DFB–Pokal: überall hat Bayer exzellente Titelchancen. Gleichzeitig plagen Weltclubs wie Bayern München, den FC Liverpool, Manchester United oder den FC Barcelona Trainer–Sorgen. Auch ein Wechsel zu seinem früheren Verein Real Madrid war nicht gänzlich ausgeschlossen. Alle wollten ihn, keiner von ihnen bekommt ihn – vorerst. Denn auch in dieser Frage bleibt Xabi, was er immer war: treu. Er will sich als Trainer weiterentwickeln, es den Grossen von Leverkusen aus zeigen. Und kaum einer zweifelt, dass er am Sonntag gegen 19:20 Uhr den nächsten magischen Xabi–Moment folgen lässt.

Von SpotOn am 12. April 2024 - 20:06 Uhr