Lena Meyer–Landrut (32) ist erneut als Coach von «The Voice Kids» mit von der Partie. Die zwölfte Staffel der Musikshow startet am Freitag, dem 15. März, mit der ersten Ausgabe der Blind Auditions auf Joyn (in Sat.1 geht es am Freitag, 22. März los). Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät die Sängerin, warum sie immer wieder zu der Show zurückkehrt und wie sie sich als einzige Frau unter den Coaches fühlt. Zudem spricht sie über ihre «Wer stiehlt mir die Show?»–Teilnahme, ihre Tour–Vorbereitungen, ihren Gesundheitszustand nach ihrem Reitunfall und gibt als ESC–Gewinnerin von 2010 dem deutschen ESC–Act Isaak (29) Tipps für seine Teilnahme.
Sie sind zum neunten Mal bei «The Voice Kids» dabei. Was führt Sie immer wieder zu der Show?
Lena Meyer–Landrut: Mich führt immer wieder zurück, dass ich es einfach ein superschönes Format finde. Mir macht es sehr viel Spass, ein Teil davon zu sein. Es ist ein Wettbewerb, aber trotzdem sehr positiv. Es sagen nicht ohne Grund viele Kinder danach und teilweise Jahre später noch, dass es eine der schönsten Zeiten ihres Lebens war. Nach 2015 hoffe ich natürlich mal wieder auf einen Sieg. Mir persönlich ist es jetzt nicht so wichtig, ob ich gewinne oder nicht, aber ich würde mich natürlich für meine Talente freuen.
Wie fühlen Sie sich als einzige Frau in der Coach–Runde?
Meyer–Landrut: Ich würde mich schon über weibliche Unterstützung auf den Stühlen freuen und würde mich hier auch mal wieder dafür starkmachen, dass beim nächsten Mal dann noch eine Frau neben mir sitzt. Mit den Jungs ist es natürlich auch total lustig und super unterhaltsam. Sie versuchen alle, ihre weiblichen Seiten nach aussen zu tragen (lacht).
Sie sprechen schon von einem nächsten Mal – Das zehnte Jubiläum können Sie sich also vorstellen?
Meyer–Landrut: Wenn mich «The Voice Kids» noch mal will, dann will ich auf jeden Fall auch.
Wie ist die Dynamik unter den Coaches?
Meyer–Landrut: Wir kennen uns jetzt schon ein paar Jahre, vor allen Dingen auch genau in der Kombination. Der ein oder andere mag sagen, dass es vielleicht interessanter wäre oder mehr Pfiff hätte, wenn da neue Leute mit neuen Dynamiken sitzen. Für mich macht es aber alles sehr viel angenehmer und entspannter. Dieser Rahmen gibt uns so viel Freiheit. Wir kennen uns alle so gut, dass wir die Schwächen und Stärken des anderen gut einschätzen können. Dass wir Witze machen und gegenseitig einen Spruch drücken können. Man wird sicherer und mutiger und weiss, was bei den anderen geht und was nicht.
Wie erleben Sie die Arbeit mit den Kids, haben Sie im Laufe der Staffel etwa dazugelernt in der Zusammenarbeit?
Meyer–Landrut: Man lernt ständig, weil sich auch die Zeiten und damit die Kinder ständig verändern. Heute sind sie alle total Social Media affin, das gab es 2010 oder 2011 einfach noch gar nicht, da hatte keiner ein Handy. Es ist schon erstaunlich, zu sehen, was das mit den Kindern macht. Heute kommen schon die Achtjährigen von oben bis unten durchgestylt und in den krassesten Outfits, einfach weil sie das von ihrem Smartphone–Bildschirm kennen und sich damit auseinandersetzen. Die Talents setzen inzwischen ihren eigenen Look viel stärker in den Fokus, denn für viele ist es zu einer Leidenschaft geworden, sich mit ihrer äusserlichen Erscheinung zu beschäftigen. Was auf jeden Fall bei der Show gleichgeblieben ist, dass immer wieder Kids mit diesen unglaublichen Stimmen nachrücken.
Was ist das Wichtigste, was Sie ihnen mit auf den Weg geben wollen?
Meyer–Landrut: Da kommt es total darauf an, wer da vor einem steht. Ist das ein selbstbewusstes Talent, was eher einen Ratschlag in diese Richtung braucht? Ist es ein Talent, das eine Unsicherheit hat im Gesang? Das kann man also nicht pauschalisieren und ich gehe sehr individuell auf die Talente ein.
Sie sind derzeit auch bei «Wer stiehlt mir die Show?» zu sehen. Was ist bei der Show anders im Vergleich zu Ihren bisherigen TV–Jobs?
Lena Meyer–Landrut: Ich hatte total Respekt vor der Sendung. Erstens wegen der Fragen und des Format–Quizzes an sich, zweitens wegen der langen Zeit, die man bei der Show mit anderen Leuten und in neuer Umgebung verbringt. Ich bin zwar selbstbewusst, trotzdem fehlt mir oft die letzte Schippe an Mut und Vertrauen und ich mache mir zu viel Gedanken, was die Leute darüber sagen werden, wie ich mich geschlagen habe. Aus der Vergangenheit kenne ich es, wenn Kritik oder der Shitstorm für irgendwelche Verhaltensweisen oder Charaktereigenschaften kommen.
Es war und ist auf jeden Fall eine Aufgabe, sich davon zu lösen. Aber ich hatte wirklich eine wahnsinnig gute Zeit, meine Teamkollegen waren toll. Ich mag Klaas einfach super gerne und Sarah und ich verstehen uns auch mega gut. Wir kennen uns nicht nur über die Musikwelt, sondern auch privat. Und auch Joko ist schon ein langer Begleiter. Es waren also alles Freunde, die aufeinandergetroffen sind. Als die erste Folge rausgekommen ist und wir super Quoten hatten, ist mir ein grosser Stein vom Herzen gefallen. Ich habe ganz viele liebe Nachrichten bekommen von Freunden und auch von meiner Mutter, was mir immer ganz besonders wichtig ist, weil sie sehr ehrlich ist, was das betrifft.
Neben «WSMDS» und «The Voice Kids» steht musikalisch Grosses an. Wie laufen die Vorbereitungen zu Ihrer Tour?
Meyer–Landrut: Zu der ersten Tour seit fünf Jahren braucht es natürlich auch neue Musik, also da warten erst einmal noch Veröffentlichungen usw. Das ist auf jeden Fall sehr aufregend und sehr nervenaufreibend für mich. Die Tour–Vorbereitung kostet sehr viel Zeit im Moment und ich freue mich natürlich total. Ich bin mitten in der Planung für die Visuals, für das Bühnendesign, für die Setlist. Die muss ich eigentlich vorgestern abgegeben haben (lacht). Eine Tour ist immer wieder eine neue Herausforderung. Ich habe gesagt, ich hätte davor am liebsten acht Wochen Proben, aber das wird zu teuer (lacht). Ich möchte aber auf jeden Fall sehr viel proben, damit ich eine Sicherheit auf der Bühne habe. Es werden volle Monate jetzt für mich.
Fühlen Sie sich nach Ihrem Reitunfall im vergangenen Jahr körperlich wieder fit?
Meyer–Landrut: Ich fühle mich körperlich fit nach dem Unfall. Ich finde nur sehr interessant, wie meine Disziplin im Eimer ist. Als ich so lädiert war und ich die ganze Zeit im Bett lag und mich nicht bewegen durfte und nichts heben durfte, habe ich mich so darauf gefreut, wieder fit zu werden, Sport zu machen und Vollgas zu geben. Ich dachte: «Jetzt weiss ich, wie es ist, wenn man sich nicht bewegen kann. Das ist schlimm. Wenn ich wieder kann, dann gebe ich alles.» Seit ein paar Monaten bin ich wieder vollends geheilt. Was habe ich kein einziges Mal gemacht? Sport (lacht). Für die Tour muss ich auf jeden Fall wieder etwas machen, sonst bin ich da gut ausser Puste.
Sie haben sich in Ihrem Instagram–Jahresrückblick für 2024 vorgenommen: «Mehr bei mir. Zurück zu mir. Weniger Druck. Mehr Spass.» Wie wollen Sie das umsetzen?
Meyer–Landrut: Ich hoffe, ich finde noch ein gutes Rezept (lacht). Ich glaube, man muss einfach auf sich achten und sich doch die ein, zwei Stunden am Tag rausnehmen und zum Beispiel spazieren gehen. Ich habe oft das Problem, dass ich abends platt bin, weil ich den ganzen Tag so durchpowere und dann noch die Wohnung klar Schiff mache. Dann verliere ich die Motivation, noch Sport oder etwas für mich zu machen. Ich lege mich nur noch doof auf die Couch und glotze irgendeinen Quatsch (lacht). Aber ich glaube, da geht es vielen so, da bin ich nicht allein. Ich hoffe, ich kann zukünftig mehr Disziplin an den Tag legen und setze mir kleine Ziele. Zehn Minuten Sport ist besser als gar nichts.
Der ESC bestimmt derzeit die Medien. Was können Sie dem deutschen Act Isaak mit auf den Weg geben?
Meyer–Landrut: Dieses Event ist so wild, laut und vielschichtig. Ich würde einfach versuchen, alles aufzusaugen, wie ein Staubsauger und alles zu geniessen. Dabei sollte man bei sich bleiben, wenig aufs Handy gucken und nicht so viel Feedback von aussen abchecken. Dadurch wird man nur verunsichert und jede Ablenkung ist anstrengend, weil sowieso schon so viel passiert. Es ist gut, wenn man mit den Leuten, die einen begleiten, so eine kleine Blase bildet und dann einfach da drin bleibt für diese zehn Tage. Das ist, glaube ich, der angenehmste Weg.