An seinem 60. Geburtstag zeigt sich US–Rockstar Lenny Kravitz in allerbester Form. Während sich bei den meisten seiner Kollegen in diesem Alter bereits deutliche Spuren Rock‹n›Roll–bedingten Verfalls bemerkbar machen, strotzt der am 26. Mai 1964 in Brooklyn, New York City geborene Leonard Albert «Lenny» Kravitz vor fast übermenschlicher Fitness und wird seinem Ruf als amtierender Sexgott der Musikwelt gerechter als jemals zuvor.
Nicht nur gute Musik, sondern auch eine gute Figur zu machen, gehört bei dem seit 2008 in Paris und auf den Bahamas residierenden Superstar fest zum Programm. Wie er in Interviews immer wieder darlegt, stehen all seine Taten, ob er nun Musik macht, seine Muskeln stählt oder sich nebenbei als Creative Director für den Champagner–Hersteller Dom Pérignon betätigt, in einem spirituellen Zusammenhang. Als kreativer Mensch sieht er sich im Studio genauso als Werkzeug einer höheren Macht, wie auf der Hantelbank oder Schaumweinparty.
«Wir sind alle spirituelle Wesen»
In einem Interview mit dem «Forbes»–Magazin zu seinem neuen Album «Blue Electric Light», das er zwei Tage vor seinem runden Geburtstag veröffentlichte, beschrieb er seine Sicht der Dinge folgendermassen: «Ich denke, mit zunehmendem Alter wird es wichtig, noch tiefer zu gehen. Wir sind alle spirituelle Wesen, aber diese menschliche Erfahrung machen wir hier auf der Erde. Wir haben alle eine Gabe. Ich glaube, dass wir alle eine einzigartige Gabe mitbekommen haben, doch einige von uns verfehlen das Ziel oder holen nicht alles aus dieser Gabe heraus.»
Der Schlüssel zur Erfüllung dieser spirituellen Bestimmung liege vor allem darin, sich nicht an Anderen zu orientieren, sondern seinen eigenen Weg zu finden. «Ich glaube, dass wir am stärksten sind, wenn wir authentisch sind», so Kravitz. «Deshalb versuche ich, noch tiefer zu gehen, den Weg zu meiner Bestimmung zu beschreiten, einfach weiterzulernen und mich auf diesem Weg zu verbessern.»
Musiker als Antenne göttlichen Willens
Vor diesem spirituellen Hintergrund erscheint ihm zwangsläufig auch seine Arbeit als Musiker in einem göttlichen Kontext. «Alles in allem bin ich nur eine Antenne», so Kravitz. «Die ganze Musik, die ich jemals gemacht habe, ist etwas, das mir geschenkt wurde. Ich ‹schreibe sie› also nicht. Sie ist bereits geschrieben und wird durch mich übertragen. Der gesamte Prozess ist für mich eine spirituelle Übung, weil ich meinen Glauben praktizierte, indem ich geduldig auf sie warte.»
Zu den göttlichen Gaben, die dem immer wieder als «Sexgott» bezeichneten Künstler mit auf seinen Weg gegeben wurden, gehört natürlich auch sein mit überdurchschnittlicher Formschönheit gesegneter Körper, mit dem er sich durch diese Welt bewegt. Anfang April sorgte ein von Kravitz auf Instagram gepostetes Video für Aufsehen, das ihn bei einem Workout in einem Fitness–Studio zeigte. Für einiges Amüsement sorgte dabei vor allem die Tatsache, dass der durchtrainierte Entertainer anscheinend selbst auf der Hantelbank sein ikonisches Outfit aus Sonnenbrille, Lederhose und möglichst durchsichtigem Netzhemd nicht ablegt.
Nicht weniger aufschlussreich geriet auch sein Kommentar zu dem Clip, in dem man den Musiker beim makellosen Stemmen eines riesigen Gewichtes bestaunen konnte: «Gott sei gedankt für den heutigen Tag! Ich bin dankbar. Es ging mir nie besser. Es gibt keine Abkürzungen, also nutze deinen Tag. Es ist alles möglich. Liebe!»
Sexikone in durchsichtigem Netzhemd
Dem Grundsatz, dass man seine gottgegebenen Gaben nicht nur pflegen, sondern auch zelebrieren muss, kam Lenny Kravitz bekanntermassen auch in Hinsicht auf sein äusseres Erscheinungsbild stets konsequent nach. Eine wesentliche Rolle nehmen dabei die zu seinem Markenzeichen gewordenen ultra–transparenten Netzhemden ein, die stets freien Blick auf seine durch göttlichen Willen und diszipliniertes Training gestählte Brustmuskulatur ermöglichen. Als ihm im März 2024 ein Stern auf dem «Hollywood Walk of Fame» in Los Angeles verliehen wurde, machte seine Tochter Zoë (35) in ihrer Laudatio deutlich, wie sehr sich dieses freizügige Kleidungsstück seit ihrer Geburt in ihr Leben eingebrannt hatte.
Dort sagte die Schauspielerin: «Wir haben viel durchgemacht. Wir haben viel gesehen. Ich habe viel gesehen. Ich habe gesehen, wie du dich auf die schönste Weise verändert hast, und ich habe gesehen, wie du auf die wichtigste Weise gleichgeblieben bist. Ich habe gesehen, wie du auftauchst und dich um die Menschen kümmerst, die du liebst – ich habe deine unglaubliche Hingabe zu deiner Kunst gesehen, aber vor allem habe ich durch deine Hemden hindurch gesehen.»
Unter dem Gelächter der versammelten Gäste fügte sie hinzu: «Meinem Vater zufolge ist es kein Hemd, wenn es nicht deine Brustwarzen zeigt.» Auch wenn ihr die notorischen Netzhemden ihres Vaters zuweilen peinlich gewesen seien, etwa wenn er sie in dieser Montur von der Schule abholte, habe sie mittlerweile vor seiner Kleiderwahl einen grossen Respekt entwickelt: «Du ziehst das wirklich durch», so die stolze Tochter. «Deine Beziehung zum Netzhemd ist vermutlich deine längste – und sie funktioniert!»
Lenny Kravitz' endloses Universum der Liebe
Auch 35 Jahre nach der Veröffentlichung seines Debütalbums «Let Love Rule» im Jahr 1989 bleibt sich Lenny Kravitz seiner Mission, durch sein Wirken mehr Licht und Liebe in die Welt zu tragen, konsequent treu. Auf seinem neuen Album «Blue Electric Light», das er sich nach sechsjähriger Veröffentlichungspause selbst zum 60. Geburtstag schenkte, wimmelt es wieder von Songs mit Titeln wie «Love Is My Religion», «Spirit In My Heart» oder «It's Just Another Fine Day (In This Universe of Love)», in denen die grenzenlose Liebe als Schlüssel zum irdischen Paradies gepriesen und mit knackigen Funkgrooves unterlegt in die Herzen seiner Fangemeinde herauskatapultiert wird.
Auch wenn Kravitz sich in seinem monothematischen Songwriting über die Jahre stetig zu wiederholen scheint, sollte man dieser Tatsache mit dem gleichen Respekt entgegentreten, wie der unerschütterlichen Disziplin, mit der er seine durchsichtigen Hemden trägt. Dieser Mann zieht sein Ding wirklich durch – und ist trotz aller Poserei ein waschechter Hippie.