Kurz nach dem Jahreswechsel, am 7. Januar 2023, werden die Korken gleich noch einmal knallen. Für Musiker und Produzent Leslie Mandoki, der in München an einem Abend gleich dreimal feiert: seinen 70. Geburtstag, das 40-jährige Bestehen seiner Red Rock-Studios und 30 Jahre Mandoki-Soulmates. Mandoki ist ein musikalischer Tausendsassa, dessen Walle-Mähne genauso zu seinem Markenzeichen gehört wie sein charakteristischer Schnurrbart. Sein Walross-Schnauzer wurde von der Deutschen Welle sogar zu den zwölf schönsten Schnurrbärten der Popmusik gekürt.
Forever young, forever Bandleader
Trotz der mittlerweile hohen Zahl macht sich Mandoki über das Alter keine Sorgen. «Ein Musiker ist natürlich ewig jung, er wird nicht alt», sagt er selbst. Jung halten ihn auch die Bühne und das Publikum. Eine ganz besondere Verjüngungskur fand etwa nach einer Pandemie-bedingten Bühnenabstinenz im Jahr 2021 in seiner Geburtsstadt Budapest vor 30.000 Leuten statt. Da hatte er «schon während den Proben, aber erst recht nach dem Konzert, das Gefühl, dass ich eigentlich noch 30 bin!»
Forever young also, dabei hat Mandoki schon so viel erlebt, dass es für mindestens drei Leben reichen würde: Geboren in der kommunistischen Diktatur Ungarns, geprägt vom Idealismus der 70er, geflohen als junger Mann durch den Karawankentunnel ins bayerische Zirndorf, aufgenommen von einem Ehepaar, von dem er noch heute als «Mutti und Vati» spricht.
Berühmt wurde Mandoki mit der Popgruppe Dschinghis Khan, mit der er 1979 den vierten Platz beim Eurovision Song Contest belegte. Als Produzent arbeitete er mit Künstlern wie Phil Collins (71), Lionel Richie (73) oder der Band No Angels zusammen. 1993 gründete er die Mandoki Soulmates, ein Allstar-Projekt, das sich mit bekannten Künstlern aus Bands wie Supertramp, Emerson, Lake & Palmer oder Toto experimentellen Tönen wie Progressive Rock und Jazz widmet. Elf gemeinsame Alben sind aus dem gefeierten Projekt bereits entstanden, dessen unangefochtener Bandleader Mandoki bis heute ist.
Bei der Kunst hat Mandoki es nie gelassen. Die Band sieht sich als musikalische Wertegemeinschaft - als die Mandoki auch mit seiner eigenen Generation hart ins Gericht geht. «Wir haben es vermasselt!» gesteht er. «Nach dem Fall der Berliner Mauer regnete es Glück vom Himmel. Aber wir haben es versäumt, unser gesellschaftspolitisches Leitbild in eine soziale Marktwirtschaft mit nachhaltiger, ökologischer Verantwortung weiterzuentwickeln, bei der die Menschen im Mittelpunkt stehen. Heute erleben wir stattdessen ein Primat von Egoismus und Gier.» Es gebe viel zu tun für die nächste Generation junger Rebellen.
Party im Künstlerhaus in München - mit allerlei Stars
Bei Mandokis politischem Selbstverständnis werden Themen wie Kapitalismus und Klimawandel neben der Musik am 7. Januar sicherlich auch eine Rolle spielen. Bei seiner Party im Künstlerhaus am Lenbachplatz in München treffen sie auf interessantes Publikum.
Auf der Gästeliste stehen etwa Politikschaffende wie Markus Söder (55), Joachim Herrmann (66) oder Ilse Aigner (58), Christian Wulff (63) oder Edmund Stoiber (81) und Medienschaffende wie «Focus»-Gründer Helmut Markwort (86), «Bunte»-Chefredakteur Robert Pölzer (61), «Zeit»-Chef Giovanni di Lorenzo (63) oder WDR-Intendant Tom Buhrow (64).
Stars wie Schauspielerin Veronica Ferres (57), ihr Mann, «Höhle der Löwen»-Investor Carsten Maschmeyer (63), dürfen neben Moderatorin Nina Ruge (66) oder Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann (53) auch nicht fehlen. Und natürlich Musiker: von Till Brönner (51) über Peter Maffay (73) bis zu Tony Carey (69) von den Richie Blackmores Rainbow.