Die kanadische Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro ist tot. Sie starb laut eines Berichts der «New York Times» am vergangenen Montag (13. Mai) im Alter von 92 Jahren in ihrem Zuhause in Ontario. Dies habe ihr Management bestätigt. Munro machte sich vor allem als Kurzgeschichtenautorin einen Namen und widmete sich in ihren Erzählungen häufig Frauen, die in beschaulichen Städtchen auf dem Land aufwachsen – so wie die 1931 geborene Schriftstellerin selbst. Zu ihren Werken zählen unter anderem «Lives of Girls and Women» und «The Love of a Good Woman».
Vor rund zehn Jahren hatte Munro die grösste Auszeichnung ihrer langen Karriere erhalten: Ihr wurde 2013 der Literaturnobelpreis für ihr Schaffen überreicht. Zuvor hatte sie den O'Henry Award (2012) sowie den Man Booker International Prize (2009) erhalten. Vonseiten der Preisverleihung hiess es hierzu: «Alice Munro ist vor allem als Autorin von Kurzgeschichten bekannt und dennoch verleiht sie jeder Geschichte so viel Tiefe, Weisheit und Präzision, wie es die meisten Romanautoren nur in einem Leben voller Romane schaffen. Alice Munro zu lesen bedeutet, jedes Mal etwas zu lernen, woran man vorher noch nie gedacht hat.»
Inspirationsquelle für Filmschaffende
In der Tat dienten zahlreiche Kurzgeschichten von Alice Munro als Inspirationsquelle für Hollywood. So bediente sich Pedro Almodóvar (74) für seinen 2016 erschienenen Film «Julieta» an gleich mehreren von ihren Erzählungen. Auch Sarah Polleys (45) Drama «An ihrer Seite» basierte auf Munros Kurzgeschichte «The Bear Came Over the Mountain» und sorgte für Oscar–Buzz: Hauptdarstellerin Julie Christie (84) wurde für den Academy Award in der Kategorie «Beste Hauptdarstellerin» nominiert. Polley erhielt derweil bei den Oscars von 2008 dank ihres Regiedebüts eine Nominierung für das «Beste adaptierte Drehbuch».