«Es ist nicht so wichtig, was die Leute von dir denken, wenn du kommst. Viel wichtiger ist, was sie von dir denken, wenn du gehst»: Als Jürgen Klopp (56) 2015 und als frischgebackener Trainer des FC Liverpool diese Sätze sagte, konnte er sich nicht im Entferntesten ausgemalt haben, wie sie fast zehn Jahre später resonieren würden. Zwar gab er sich in Anlehnung an Trainerkollegen José «The Special One» Mourinho (61) gerne als «The Normal One» aus. Mit «Normal» hatte seine Karriere beim englischen Traditionsclub und erst recht der nun erfolgte Abschied so gar nichts zu tun. Doch was macht Klopp nun als Liverpooler Klub–Legende a.D.?
Sabbatical ohne König Fussball
Unzählige Fussball–Fans wünschen sich seit seinem angekündigten Abschied vor rund vier Monaten, «Kloppo» möge jetzt ihren Verein zu altem, neuem oder noch nie dagewesenem Glanz verhelfen. Doch bleibt sich Klopp treu – und das tut der gebürtige Stuttgarter in der Regel – so ist in dieser Hinsicht in jedem Fall Geduld gefragt. Und britische Anhänger dürfen sich sogar jedwede Hoffnung abschminken.
«Kein Klub, kein Land für das nächste Jahr», lautet Klopps selbst gesteckte Marschroute. Bis zur übernächsten Saison, die Mitte 2025 beginnt, müssen sich die weltweiten Vereine also gar nicht erst um ihn bemühen. Und die Chefs der Premier–League–Klubs können sich den Anruf komplett sparen – «Kloppo» hatte im selben Atemzug mitgeteilt, Liverpool mit keinem anderen englischen Verein fremdgehen zu wollen: «Das kann ich versprechen, selbst wenn ich nichts mehr zu essen haben sollte.»
Arbeitslos, aber nicht ohne Arbeit
Bis auf Weiteres mag Jürgen Klopp also trainingsfrei haben. Statt Fussball–Kader plant er dafür aktuell fleissig seine Wohnsituation. Seit Frühjahr 2023 lassen sich Klopp und seine Frau Ulla Sandrock nach Informationen des «Wiesbadener Kurier» im Nobelviertel Sonneberg der hessischen Landeshauptstadt eine Villa bauen. Noch in diesem Sommer soll demnach die Schlüsselübergabe erfolgen.
Und auch auf des Deutschen liebste Insel, Mallorca, soll fleissig gebaut werden: Wie das «Mallorca Magazin» vermeldet, befindet sich das dortige Anwesen der Klopps in Santa Ponça im Umbau. Die Finca befindet sich demnach seit 2022 in deren Besitz und soll derzeit in ein «ökologisches Familienparadies» verwandelt werden. Trotz der Klopp'schen Domizile sollten sich aber weder der SV Wehen Wiesbaden noch RCD Mallorca Chancen auf eine Trainer–Verpflichtung machen...
Auf dem Weg zum Fussball–Influencer?
Wie die Bundesliga auch, so fand die aktuelle Premiere–League–Saison gerade erst ihr fulminantes Ende. Zwar grüsste Klopp zum Abschied nicht von der Ligaspitze – Manchester City holte sich den Titel. Dafür schaltete er kurz vor dem Saisonfinale eine schöne Überraschung für alle Liverpool–Fans mit Verlustängsten frei: einen offiziellen Instagram–Account.
Schlicht als «kloppo» lässt er seine Fans auf Instagram an seiner aktuellen und wohl auch zukünftigen Gefühlslage teilhaben. Die Nachfrage ist zumindest derzeit riesig: In den wenigen Tagen seit der Gründung des Accounts sammelte Klopp bereits über 2,5 Millionen Follower (Stand: 21. Mai). Sollte er wider Erwarten tatsächlich in Finanznöte geraten, könnte er locker als Fussball–Influencer seine Brötchen verdienen – und ohne seinen England–Schwur brechen zu müssen.