Nun also doch: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales (46) vorerst «von allen Fussball bezogenen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene suspendiert», zitiert «Sky News». Die Suspendierung trete mit sofortiger Wirkung (26. August) in Kraft und betrage zunächst 90 Tage. In dieser Zeit wolle man die potenziellen weiteren disziplinarischen Schritte gegen Rubiales prüfen.
Rubiales hatte für einen handfesten Skandal gesorgt, als er die spanische Fussballerin Jennifer Hermoso (33) bei der Siegerehrung nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft einfach auf den Mund küsste. Frauenrechtlerinnen reagierten empört, sprachen von «sexueller Gewalt» und forderten harte Konsequenzen. Selbst der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez (51) kritisierte: «Was wir gesehen haben, ist inakzeptabel.» Die FIFA gab daraufhin bekannt, ein Disziplinarverfahren gegen Rubiales einzuleiten.
Fussballerinnen rufen zum Streik auf
Die Meldung von Rubiales' Suspendierung folgt unmittelbar auf einen offenen Brief der spanischen Weltmeisterinnen. Darin haben zahlreiche Fussballerinnen ihre Solidarität mit Hermoso zum Ausdruck gebracht und aufgerufen, die Berufung in die spanische Nationalmannschaft so lange abzulehnen, bis Spaniens Verbandspräsident seines Amtes enthoben wurde. Ob die temporäre Suspendierung von Rubiales ausreicht, um diesen Streik abzuwenden, steht noch nicht fest.
Den Aufruf zum Nationalmannschaftsstreik haben bereits zahlreiche Fussballerinnen unterzeichnet – darunter der gesamte 23–köpfige Kader, der am 20. August gegen die Engländerinnen Weltmeister wurde. Über 50 weitere Personen haben sich ebenfalls dazu bereiterklärt, der Nationalmannschaft so lange fernzubleiben, ehe sich Rubiales echten Konsequenzen stellen muss.
Hermoso beteuert, dass «die Worte von Herrn Luis Rubiales, um den unsäglichen Vorfall zu erklären, kategorisch falsch sind». Sie wolle klarstellen, dass «sein Kuss zu keiner Zeit einvernehmlich war».