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Sängerin im Interview

Marianne Rosenberg: «Forever Young» zum 70. Geburtstag

Mit 70 Jahren blickt Marianne Rosenberg auf bewegte 55 Jahre im Showbusiness zurück. Im Interview verrät sie, worauf sie dabei besonders stolz ist.

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Blickt ohne Wehmut auf eine selbstbestimmte Karriere zurück: Marianne Rosenberg. Sie feiert am 10. März 2025 ihren 70. Geburtstag.
Blickt ohne Wehmut auf eine selbstbestimmte Karriere zurück: Marianne Rosenberg. Sie feiert am 10. März 2025 ihren 70. Geburtstag. Ben Wolf

Schon im zarten Alter von 15 Jahren landete die Berliner Sängerin Marianne Rosenberg mit «Mr. Paul McCartney» ihren ersten grossen Schlager–Hit, dem in den 1970er–Jahren mit «Er gehört zu mir», «Marleen» und «Lieder der Nacht» noch viele weitere folgen sollten. Anfang der 1980er stieg sie dann selbstbewusst aus dem Schlagerzirkus aus und machte mit tanzbaren Disco–Sounds bis heute ihr ganz eigenes Ding. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt sie, warum dieser Ausstieg für sie so wichtig war und verrät, welche Musik auf ihrer Party zum 70. Geburtstag laufen wird.

Am 10. März werden Sie 70 Jahre alt. Wie klingt diese Zahl in Ihren Ohren?

Marianne Rosenberg: Irgendwie unglaublich – wir haben doch alle mit 30 gedacht, dass wir jetzt alt sind und das Leben in wenigen Jahren vorbei sein wird.

Zu welcher Musik tanzen Sie auf ihrer Geburtstagsparty?

Rosenberg: Vielleicht zu Alphaville «Forever Young» oder zu Cher, die nächstes Jahr 80 wird.

Im Jahr 2025 feiern Sie nicht nur Ihren 70. Geburtstag, sondern auch Ihr 55. Bühnenjubiläum und 50 Jahre «Er gehört zu mir». Machen diese ganzen Jubiläen Sie ein bisschen wehmütig?

Rosenberg: Kein bisschen wehmütig, warum auch? Allerdings, die vielen 5er haben es mir angetan. Ich bin 1955 geboren, stehe 55 Jahre auf der Bühne und einer meiner grössten Hits wird 50. By the way, 55 war ein guter Jahrgang und jedes Jahr und Jahrzehnt hat seinen besonderen Reiz und seine Wunder, auch mit der 7 vorn.

Auf welche Entscheidung in Ihrer bewegten Karriere sind Sie im Rückblick besonders stolz? Und welche bereuen sie am meisten?

Rosenberg: Sehr, sehr wichtig für mich als Person und als Musikerin war, dass ich nach den 70ern das Karussell angehalten habe und ausgestiegen bin, gelernt habe, als Frau unabhängig zu arbeiten, zu komponieren und zu texten. Dabei haben mir erst Freunde aus der Berliner Subkultur und später auch Freunde wie Rio Reiser sehr geholfen. Insofern bin ich stolz darauf, dass ich diesen Schritt gewagt habe und den Thron der Schlagerprinzessin gegen ein selbstbestimmtes Leben und Arbeiten eingetauscht habe.
Etwas im Rahmen einer Karriere zu bereuen ist für mich sinnfrei. Wir alle machen mal Fehler und ich mache sie auch heute noch. Aber ich lerne immer daraus. So wird für mich aus einer scheinbar negativen Erfahrung eine positive Energie.

Zum runden Geburtstag gibt es eine Jubiläums–Edition ihres letzten Albums «Bunter Planet». Wie war es, mit so unterschiedlichen Künstlern wie Conchita Wurst, Sarah Engels, Lucy Diakovska und Eko Fresh dafür einige Ihrer grössten Hits im Duett neu zu interpretieren?

Rosenberg: Den Anstoss dazu gab die TV–Show «Sing meinen Schlager» im letzten Jahr, wo die Kolleginnen und Kollegen meine Songs interpretiert haben. Das war absolut überwältigend und anrührend für mich. Noch während der Show reifte in mir die Idee heran, einige der Kolleginnen und Kollegen auch ins Studio einzuladen. Und welcher Anlass wäre geeigneter, als meine jetzigen Jubiläen?

Auf dem Jubiläums–Album findet sich auch ein brandneuer Song mit dem Titel «Verlass dich nicht auf die Liebe‟, ein paar Titel davor heisst es jedoch »Lass die Liebe gewinnen". Wird das Ihre Fans nicht ein wenig verwirren?

Rosenberg: Wir alle kennen die Liebe und wissen, dass sie Glück und Schmerz bringen kann. Ausserdem ist die Liebe für mich nicht nur ein Gefühl zwischen zwei Menschen, sondern auch noch etwas Grösseres: Die Liebe zu den Menschen, gleich welchen Geschlechts, welcher sexuellen Orientierung, welcher Herkunft oder welcher Religion. Hass hat Hass nie besiegt, lass es Liebe sein!

Auch in diesem Jahr haben Sie einen vollen Terminkalender, im Herbst geht es auf eine ausgedehnte Club–Tour... Woher nehmen Sie die Energie für diese unermüdliche Aktivität?

Rosenberg: Die Energie nehme ich aus der Musik, bzw. aus der Leidenschaft, Musik zu machen. Und die Club–Tour im kommenden November habe ich mir gewünscht, weil ich die Menschen in meinen Konzerten spüren will. Das geht in grossen Hallen nur sehr bedingt, aber in Clubs kann und wird der Funke überspringen, in beide Richtungen. Darauf freue ich mich sehr.

Was ist Ihr grösster Wunsch zum 70. Geburtstag? Was schenken Sie sich – abgesehen von dem Jubiläums–Album – zu diesem Anlass selber?

Rosenberg: Einen entspannten Tag mit meiner Familie und meinen besten Freunden ... was mich jetzt, wo ich das sage, auf die Idee bringt, in Zukunft vielleicht einmal im Monat Geburtstag zu feiern.

Von SpotOn vor 15 Minuten