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Projektionsfläche für Hass

Marietta Slomka: Kein Social Media für die Psychohygiene

Der Job als Journalistin und TV-Moderatorin hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert, erzählt Marietta Slomka in einem Interview. Als Konsequenz darauf verzichtet sie auch auf Social Media.

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Marietta Slomka ist nicht in Sozialen Netzwerken anzutreffen.
Marietta Slomka ist nicht in Sozialen Netzwerken anzutreffen. imago/Future Image

Marietta Slomka (52) verzichtet für die Hygiene ihrer Psyche auf eine Social-Media-Präsenz, wie sie dem Magazin der Deutschen Bahn erzählte.

«Damit liefert man anderen eine sehr grosse Bühne, auch für persönliche Beschimpfungen und Propaganda», so die Moderatorin und Journalistin im Interview. Auch beruflich würde sie sich durch einen eigenen Account auf Twitter, Facebook oder Instagram unter Druck gesetzt fühlen, so Slomka. «Damit einher geht der Druck, ständig aktiv zu kommunizieren und dabei in meiner beruflichen Rolle bloss keine Fehler zu machen.»

Job hat sich verändert

Ihre Berufswahl habe sie schon früh getroffen - im Alter von zehn Jahren, bei einem Besuch des «Kölner Stadtanzeigers». Mittlerweile hat sich ihr Job verändert: «Heute versendet sich nichts mehr, die Fehlertoleranz ist geringer geworden. Es wird diskutiert, hinterfragt und kommentiert.»

Auch der Hass sei heute kein Vergleich zu früher. «Heute sind wir Projektionsfläche für Leute, die Dampf ablassen oder uns für ihre politisch-ideologischen Zwecke instrumentalisieren wollen.»

Ihre Berufswahl hat sie nie bereut, stellte Slomka auch klar. Aber: «Würde ich heute noch mal als sehr junge Redakteurin in diesen öffentlichen Job wechseln, hätte ich noch einige Bedenken mehr als vor 20 Jahren.»

Von spot on news AG am 24. März 2022 - 15:12 Uhr