Marius Borg Høiby (27), der Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette–Marit (51), bleibt in Untersuchungshaft. Das hat sein Anwalt Øyvind Bratlien der norwegischen Nachrichtenagentur NTB und weiteren norwegischen Medien, unter anderem der Zeitung «Nettavisen», am Donnerstag (21. November) bestätigt. Man werde keine Berufung einlegen.
Nach neuen Vorwürfen gegen den 27–Jährigen, zwei mutmassliche Sexualdelikte, hatte das Gericht am Vortag entschieden, dass Høiby bis zum 27. November inhaftiert wird. Ausserdem darf er weder Briefe noch Besuch empfangen. Diese Entscheidung des Gerichts werde nicht angefochten, so Bratlien, weil eine Berufung angesichts der kurzen Zeit der U–Haft keinen Sinn ergebe.
Immer neue Anschuldigungen gegen Høiby
Marius Borg Høiby war erstmals im August wegen des Vorwurfs der Körperverletzung seiner Ex–Freundin und Sachbeschädigung festgenommen und am Tag darauf wieder freigelassen worden. Seitdem wurden immer neue Anschuldigungen laut. Inzwischen steht auch Misshandlung in engen Beziehungen mit mehreren früheren Partnerinnen im Raum.
Am Dienstag (19. November) gab das Gericht bekannt, dass jetzt auch wegen des doppelten Verstosses gegen den Paragrafen 291 des Strafgesetzbuches ermittelt werde, der in Norwegen Vergewaltigungstaten regelt. Konkret geht es bei dem Vorwurf um sexuellen Umgang ohne Geschlechtsverkehr mit einer Frau, die nicht in der Lage gewesen sein soll, sich der Handlung zu widersetzen. Høiby wird laut des norwegischen Senders TV2 durch mehrere sichergestellte Videos schwer belastet, er bestreitet diese neuen Vorwürfe aber.
Aktuell sitzt Marius Borg Høiby in der zentralen Haftanstalt im Osloer Stadtteil Grønland. Er stammt aus einer früheren Beziehung von Prinzessin Mette–Marit, bevor diese den norwegischen Königssohn Haakon (51) heiratete. Somit gehört er zur Königsfamilie, ist aber offiziell kein Mitglied des Königshauses.