Achtsamkeit und Affirmationen können helfen, die gewünschten Ziele fürs neue Jahr zu erreichen. «Vorsätze erfordern immer, dass wir uns verändern. Das ist für jeden ein Kraftakt. Affirmationen können dabei unterstützen», verrät Philipp Hausser im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.
Mit «High Energy Mind» begleitet der Affirmations–Experte jeden Monat Millionen Menschen auf ihrem Weg der Achtsamkeit auf Social Media. Sein neues Buch «Ein Jahr in Affirmationen – Achtsamkeit» ist ein praktischer Wegbegleiter, um Affirmationen als Werkzeug zu verwenden, um Gewohnheiten zu ändern und Vorsätze einzuhalten.
Das steckt hinter Affirmationen
Affirmationen sind eine jahrhundertealte Praxis, die in verschiedenen spirituellen und philosophischen Traditionen wurzelt. Menschen bedienen sich positiver, selbstbestätigender Sätze, um eine optimistischere Lebenseinstellung zu entwickeln. «Affirmationen sind ja grundsätzlich erst mal positive Gedanken. Sätze, die wir uns sagen, die wir aussprechen und mit denen wir unsere Gefühle und Gedanken bekräftigen», erläutert Philipp Hausser. Besonders in einer schnelllebigen Welt, in der viele Menschen gestresst sind und vor vielen Aufgaben stehen, können Affirmationen helfen, achtsamer mit sich umzugehen.
Die grösste Schwierigkeit beim Erlernen von Affirmationen besteht darin, alte Denkmuster zu durchbrechen, wie Hausser weiter ausführt: «Häufig ist es so, dass wir alte Gewohnheiten ablegen wollen und durch neue Gewohnheiten ersetzen oder neue Verhaltensweisen annehmen wollen. Das ist für den Menschen an sich schon schwierig, weil er ein Gewohnheitstier ist. Wir fühlen uns mit dem wohl, was wir kennen». Durch Affirmationen kann man dann erlernen, so an sich zu arbeiten, um positiv auf die täglichen Schwierigkeiten zu reagieren. Das Prinzip, so Hausser, folgt einer simplen Logik: «Wenn ich mich auf das Positive fokussiere, ziehe ich dasselbe auch an».
Affirmationen in den Alltag integrieren
Die innere Überzeugung und Akzeptanz der Affirmationen sind dabei entscheidend. «Es genügt natürlich nicht, nur zu sagen ‹Ich bin fit›. Die mentale Einstellung ist zwar ein wichtiger Teil, ins Handeln zu kommen ist aber mindestens genauso wichtig», erklärt Hausser weiter. Dazu sollte man etwa Sport treiben oder sich gesünder ernähren, wenn das Ziel ist, fit zu sein. Die meisten Menschen neigen laut Hausser jedoch dazu, ihre Wünsche von vornherein negativ zu formulieren, wie etwa ‹Hoffentlich werde ich nicht krank› oder ‹Das hat mir gerade noch gefehlt›. Solche negativen Formulierungen ziehen meist das Gegenteil des eigentlichen Wunsches an: Sie werden krank.
«Es ist allerdings auch keine Wunderpille aus magischen Worten, sondern eine Unterstützung unserer persönlichen Einstellung auf dem Weg zu unserem Ziel», betont der Affirmations–Experte. Sätze wie ‹Ich bin stark und voller Energie› oder ‹Ich begegne neuen Herausforderungen mit Zuversicht› können sich nur dann langfristig zu einer positiven Grundhaltung kultivieren, wenn sich jemand «wirklich mit den positiven Aussagen beschäftigt – immer wieder, damit sie sich in uns festigen können».
Der eigene Weg zur Achtsamkeit
Richtig oder falsch gibt es dabei nicht, wie Hausser betont: «Es ist jedem selbst überlassen, wie er mit den Affirmationen arbeitet und wie er sie für sich nutzt». So können sie etwa täglich laut ausgesprochen, im Podcast gehört oder auf Notizzetteln am Spiegel oder Schreibtisch hängen. «Meine Leserinnen und Leser starten ganz häufig mit Affirmationen in den Tag. Sie schlagen das Buch auf und schauen sich die Affirmationen des Tages an, und allein dieser Impuls unterstützt sie schon dabei, ins positive Denken zu kommen und zu reflektieren. Das hilft auch, sich selbst besser kennenzulernen».
Die Wirkung von Affirmationen zeigt sich allerdings nicht sofort, und erfordert Geduld, um ihre positiven Effekte spürbar zu erleben. Hausser selbst hat dafür in seinem Buch einfache Regeln formuliert, die helfen können: «Affirmationen sollten im Präsens formuliert sein, nicht in die Zukunft gerichtet, sondern so, als ob wir dieses Ziel heute schon erreicht haben. Sie sollten positiv formuliert sein, also keine Negationen wie ‹nicht› oder ‹keine› enthalten. Und sie sollten möglichst kurz sein, ohne dass wir versuchen, alles in sie zu packen».