Die Hoffnung der Menendez–Brüder, noch in diesem Jahr aus der Haft entlassen zu werden, hat sich zerschlagen. Ein Richter verschob einen für den 11. Dezember 2024 in Los Angeles anberaumten Anhörungstermin auf den 30. Januar 2025. Das berichtet unter anderem der US–Sender «CNN».
Lyle (56) und Erik Menendez (53) sitzen seit 1990 im Gefängnis. Sie hatte im August 1989 ihre Eltern in der Familienvilla in Beverly Hills erschossen und wurden zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Aussicht auf Bewährung verurteilt. Ihr Fall hat durch die Netflix–Serie «Monsters» neue Aufmerksamkeit bekommen.
Der Hauptgrund für die Verschiebung ist demnach die Tatsache, dass der zuständige Bezirksstaatsanwalt George Gascón abgewählt wurde. Im Dezember übernimmt sein Nachfolger Nathan Hochman das Amt. Um ihm Zeit für die Einarbeitung in den Fall Menendez zu geben, wurde der Termin der Anhörung geändert.
«Wenn ich um einen Aufschub bitte, dann nicht um des Aufschubs willen, denn ich denke, die Menendez–Brüder, die Familienangehörigen der Opfer und die Öffentlichkeit haben es verdient, dass eine Entscheidung so schnell wie möglich und gründlich getroffen wird», sagte Nathan Hochman zu «CNN».
Abgewählter Bezirksstaatsanwalt rollte Fall neu auf
Sein Vorgänger George Gascón hatte im Oktober 2024 einen Antrag zur Abänderung des ursprünglichen Richterspruchs gestellt. Am Ende könnte die lebenslange Haftstrafe ohne Chance auf Bewährung in eine mit der Möglichkeit auf Haftentlassung umgewandelt werden.
Aufgrund ihrer langen Haftdauer und ihrem vorbildlichen Verhalten im Gefängnis stehen die Chancen auf Freilassung für die Brüder laut Beobachtern nicht schlecht. Sie stellen zudem keine Gefahr für die Allgemeinheit dar, heisst es vonseiten des scheidenden Staatsanwalts.
Lyle und Erik Menendez wurden 1996 für den gemeinschaftlichen Mord an ihren Eltern verurteilt. Zunächst hatten sie die Tat geleugnet, später folgte schliesslich ein Geständnis. Sie beriefen sich auf Notwehr nach jahrelangem Missbrauch durch ihren Vater, den erfolgreichen Geschäftsmann José Menendez. Doch die Jury, die sie schuldig sprach, ging von einem Mord aus Habgier aus, um an das Erbe des Vaters zu gelangen.
Tanten der Brüder setzen sich für Freilassung ein
Am Montag (25. November) sagten vor Gericht zwei Tanten der Menendez–Brüder aus. Beide machten sich für eine Entlassung ihrer Neffen stark. «Kein Kind sollte das durchleiden, was Erik und Lyle widerfahren sei», sagte die Schwester der ermordeten Kitty Menendez.