Michelle Pfeiffer gilt über 40 Jahre nach Beginn ihrer Filmkarriere als eine der begehrtesten Schauspielerinnen aller Zeiten. Reihenweise verdrehte sie Kinobesuchern in den 80ern und 90ern den Kopf. Von ihrem Charme hat sie 2023 allerdings nichts verloren. Zuletzt konnte man sie Anfang des Jahres in dem Marvel-Kracher «Ant-Man and the Wasp: Quantumania» bestaunen. Heute feiert das Multitalent seinen 65. Geburtstag. Ein Rückblick auf ihre bedeutendsten Werke und ein Ausblick in die Zukunft.
Am 29. April 1958 wurde Michelle Marie Pfeiffer in Santa Ana, Kalifornien geboren. Ihr Vater arbeitete als Heizungsinstallateur, ihre Mutter Donna war Hausfrau. Ihre Eltern hatten deutsche, irische, niederländische, schweizerische und schwedische Wurzeln. Gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Rick (68) und ihren kleinen Schwestern Dedee (59) und Lori (57) wuchs sie in Midway City auf. 1976 schloss sie die Highschool ab und jobbte von da an in Supermärkten. Ab 1978 trat sie bei Miss-Wahlen an und entdeckte dadurch ihr Talent fürs Schauspielern.
Harte Arbeit zahlt sich aus
Ende der 70er und Anfang der 80er tingelte Pfeiffer von Engagement zu Engagement. Mit kleinen Serienrollen und kommerziell wenig erfolgreichen Filmen konnte sie jedoch keinen festen Fuss in der Branche fassen. Die zielstrebige junge Frau gab jedoch nicht auf, nahm fleissig Schauspielunterricht, um an ihrer Gabe zu feilen. Erstmals aufmerksam wurde man auf Pfeiffer, nachdem sie 1982 die Hauptrolle in «Grease 2» übernahm. An den ersten Teil kam das Sequel vom Erfolg her zwar nicht ran, dennoch erhielt sie gute Kritiken für ihre Darbietung.
Nur ein Jahr später sollte ihr der Durchbruch gelingen. Nach anfänglichen Zweifeln und mit der Überredungskunst von Al Pacino (83) castete Regisseur Brian De Palma (82) Pfeiffer als Tony Montanas Frau Elvira Hancock in «Scarface». Mit dem Film konnte sich die damals 25-Jährige endlich einen Namen in Hollywood machen. Es folgten weitere Hauptrollen an den Seiten von Jeff Goldblum (70), Matthew Broderick (61) und Michael Caine (90). Der nächste Kino-Hit gelang ihr mit «Die Hexen von Eastwick». Die Fantasykomödie mit Jack Nicholson (86), Cher (76) und Susan Sarandon (76) gilt heute als Klassiker.
Drei Oscar-Nominierungen
1989 sahnte Michelle Pfeiffer ihre erste Oscar-Nominierung ab. Für den Film «Gefährliche Liebschaften» (mit Glenn Close und John Malkovich) war sie als «Beste Nebendarstellerin» nominiert. Für den Goldjungen reichte es zwar nicht, dennoch konnte sie den BAFTA Award für ihre Darbietung mit nach Hause nehmen. Nur ein Jahr später folgte eine weitere Oscar-Nominierung: 1990 ging sie als «Beste Hauptdarstellerin» für «Die fabelhaften Baker Boys» ins Rennen. Jedoch musste sie sich Jessica Tandy (1909-1994) in «Miss Daisy und ihr Chauffeur» geschlagen geben.
Anfang der 90er Jahre wurde es zunächst ruhiger um Pfeiffer. Die US-Amerikanerin lehnte die Hauptrollen in «Das Schweigen der Lämmer» und «Basic Instinct» ab. Einen erneuten Karriereaufschwung gab es 1992. Als Catwoman in Tim Burtons (64) Inszenierung «Batmans Rückkehr» gab es Lob von den Kritikern und reichlich Ertrag an den Kinokassen. Gleichzeitig war sie im Film «Love Field - Liebe ohne Grenzen» zu sehen - welcher ihr eine dritte Oscar-Nominierung einbrachte.
Martin Scorsese (80) verpflichtete Pfeiffer 1993 für «Zeit der Unschuld». An der Seite von Daniel Day-Lewis (66) und Winona Ryder (51) wurde sie erneut in den höchsten Tönen gelobt, erhielt bereits ihre sechste Golden-Globe-Nominierung. 1995 landete sie einen weiteren Kino-Hit mit «Dangerous Minds - Wilde Gedanken». Der Streifen wurde nicht nur zum Klassiker, auch der Titelsong «Gangsta's Paradise» von Rapper Coolio (1963-2022) stürmte die Charts.
Die ruhigeren Jahre
Ende der 90er Jahre nahm Pfeiffers Popularität ab. Nach zahlreichen filmischen Misserfolgen sollte es erst Anfang der 2000er wieder bergauf gehen. In «Schatten der Wahrheit» spielte sie an der Seite von Harrison Ford (80). Nach weiteren mässig erfolgreichen Filmen zog sie sich 2003 vorerst aus dem Rampenlicht zurück. Ihr Comeback feierte sie 2007 unter anderem mit einer Rolle im Film «Hairspray», der sie wieder in den Mittelpunkt rückte. Mittlerweile übernimmt Michelle Pfeiffer hauptsächlich Nebenrollen. Doch auch das zahlt sich für sie aus. Seit 2018 ist sie als Janet van Dyne in der «Ant-Man»-Reihe von Marvel zu sehen.
Pfeiffer, die privat ihr Glück mit dem Fernsehproduzenten David E. Kelley (67) gefunden hat, blickt 2023 auf eine beachtliche Karriere und eine beeindruckende Filmografie zurück. Was als nächstes für die 65-Jährige ansteht, ist noch nicht bekannt. Doch eins scheint klar zu sein: Egal welches Projekt Michelle Pfeiffer auswählt, die ehemalige Schönheitskönigin sorgt mit jeder ihrer Rollen für Aufmerksamkeit.