Schauspielerin Christina Applegate (52) geht offen und ehrlich mit ihrer MS–Erkrankung um. Zuletzt sorgte sie allerdings für Aufregung, als sie in einer Episode ihres Podcasts «MeSsy» (4. Juni) mit ihrer Freundin, der ebenfalls MS–betroffenen Jamie–Lynn Sigler (42), zugab, das Leben nicht mehr zu geniessen und auch nicht mehr so viel Spass zu haben wie früher. Wegen ihrer Depression habe sie nun einen Termin beim Therapeuten vereinbart, «was für mich eine grosse Sache war», sagte sie.
Offenbar gab es darauf viel Feedback, auch negatives. Und so stellt sie in der neuesten Podcast–Ausgabe nun klar: Sie sei nicht Selbstmord–gefährdet, sondern einfach nur ehrlich darüber, was sie seit ihrer MS–Diagnose durchmache.
Hilfe bei Depressionen bietet unter anderem die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111.
Christina Applegate: «Wenn wir Dinge für uns behalten, geben wir ihnen Macht»
«Ich habe über einige dunkle Dinge gesprochen, die ich gedacht und gefühlt habe», begann die 52–Jährige. «Ich habe das Gefühl, wenn wir Dinge für uns behalten, geben wir ihnen Macht. Ich denke auch, dass viele Menschen sich schämen, wenn sie psychische Probleme haben. Und wenn Menschen diese für sich behalten, weil sie Angst haben zu sagen, wie sie sich wirklich fühlen, geben wir den Problemen immense Macht», so Applegate.
Die Schauspielerin fuhr fort, dass sie es «unglaublich heilsam und wichtig» finde, die eigenen Gedanken auszudrücken, «egal ob sich jemand dabei unwohl fühlt oder nicht».
Indem man aber – wie jetzt bei ihr geschehen – so eine grosse Sache daraus mache, bringe man andere Leute dazu, zu denken: «‹Oh, Mist, ich kann nicht darüber reden.› – Und das ist nicht in Ordnung für mich», erklärte die Schauspielerin weiter. «Es ist wichtig, diese Dinge sagen zu können.»
Zwar gebe es Momente, in denen alles anstrengend werde und man nicht mehr weiter machen wolle, gab sie zu. «Aber man macht weiter – und wenn man Freunde wie dich [Sigler] und meine wunderbaren anderen Freunde hat, bei denen man kein Blatt vor den Mund nehmen muss, dann lässt das den Druck aus dem Ballon.»
Sigler lobte ihre Co–Moderatorin anschliessend dafür, dass sie sich dafür einsetzt, «dass es in Ordnung ist, nicht in Ordnung zu sein».
Christina Applegate spricht offen über ihre MS–Erkrankung
Christina Applegate hat ihre Krankheit 2021 öffentlich gemacht, die Diagnose Multiple Sklerose hatte sie nur ein paar Monate zuvor erhalten. In ihrem Podcast sprechen sie und Sigler, bei der 2001 MS diagnostiziert wurde, schonungslos ehrlich über die Folgen der neurologischen Autoimmunerkrankung und über die neuen Herausforderungen in ihrem Alltag.
Unter anderem müsse die Schauspielerin, die als Kelly Bundy in der Serie «Eine schrecklich nette Familie» (1987–1997) berühmt wurde, inzwischen Windeln tragen, sei auf Gehstöcke angewiesen und könne teilweise wochenlang nicht duschen. Zudem habe sie oft starke Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, durch die sie enorm eingeschränkt sei.