Seit vielen Jahren geht Schauspielerin Muriel Baumeister (50) offen mit ihrem ehemaligen Alkoholproblem um. Vor vier Jahren absolvierte sie eine Suchttherapie und ist seitdem trocken. In einem neuen Interview mit der «Apotheken Umschau» spricht Baumeister detailliert über ihre damalige Krise. Ihr Buch «Hinfallen ist keine Schande, nur Liegenbleiben» sei ihr ein Bedürfnis gewesen: «Mir war es wichtig, mich aufzustellen, mich zu positionieren.» Jetzt sei sie eine «nüchterne Alkoholikerin», da die Herausforderung mit der Sucht ein Leben lang bestehen bliebe.
Der Alkohol sei für sie viele Jahre lang ein Filter zwischen ihr und unangenehmen Emotionen gewesen: «Und es gibt immer wieder Momente, in denen ich denke, es bräuchte jetzt wirklich nicht viel, um zu trinken.» Die Sorge und die Achtsamkeit, auf diese Momente zu achten sei «wahnsinnig anstrengend». In diesen Momenten trinke sie dann aber nichts: «Oder wie die Anonymen Alkoholiker sagen: Heute nicht. Das ist die Antwort immer und auf alles mit Alkohol.»
Kalter Entzug in der Berliner Charité
In die Therapie hätten sie im Übrigen damals ihre Panikattacken gebracht, die durch den Alkoholkonsum ausgelöst worden seien: «Deutlicher können eine Seele und ein Körper nicht nach Hilfe schreien.» Baumeister begab sich 2017 in den kalten Entzug in die geschlossene Psychiatrie in der Charité in Berlin. Zehn Tage später sei die dreifache Mutter nüchtern gewesen - und das bis heute.