«Eiskalte Engel»–Star Selma Blair (52) betrachtet sich nach sechs Jahren mit Multipler Sklerose (MS) immer noch als «Anfängerin». Ausserdem verrät sie im Interview mit «People», was beziehungsweise wer ihre «Rettung» war.
Bei der Schauspielerin wurde 2018 die unheilbare Autoimmunerkrankung diagnostiziert. Seit 2021 befindet sich Selma Blair in Remission. Wenn es darum geht, mit ihrem Krankheitsbild umzugehen, sieht sie sich immer noch als «Anfängerin». Seit Jahren setzt sie sich für andere MS–Betroffene ein, was aber nicht bedeute, dass ihr eigener Weg nun einfach sei.
«Ich bin keineswegs hier, um zu sagen: ‹Hey, mein Leben ist perfekt. Ich fühle mich grossartig.› Ich bin jemand, der sich immer als Anfängerin betrachten muss», sagt sie. Sie sei jetzt rückfallfrei und es gehe ihr wirklich gut, «in gewisser Weise fühle ich mich also auch wie ein Profi, weil ich das schon durchgemacht und damit gelebt und mit so vielen Ärzten gesprochen habe, andererseits bin ich immer noch eine Anfängerin». Sie findet: «Wir müssen immer den Geist eines Anfängers haben, damit wir offen für andere Optionen sind und uns nicht einfach zufriedengeben.»
Blair gesteht aber auch, dass es immer noch Zeiten gibt, in denen sie sich sowohl körperlich als auch emotional schrecklich fühlt. Sie müsse sich dann selbst daran erinnern, diese Gefühle auszuhalten statt davonzulaufen, um «einen Plan» zu entwerfen, wie sie sich Hilfe holen kann. Sie habe zum Beispiel einen geeigneteren Arzt konsultiert.
Aktuell benötigt die Schauspielerin keine Gehhilfe mehr und ihr Sprachvermögen hat sich deutlich verbessert. «Der Weg einer chronischen Erkrankung ist nicht immer linear», informiert sie. «Es gibt so viele verschiedene Variablen, und ich weiss einfach, dass ich niemals aufgeben darf.»
Der öffentliche Umgang mit MS hat sie gerettet
Einer der grössten Wendepunkte auf ihrem steinigen Weg mit MS war die Unterstützung von Aussen. «Meine Rettung, wenn die Dinge wirklich aus dem Ruder gelaufen sind, war die Freundlichkeit von Fremden, die mir zur Hilfe kamen», erzählt sie. «Ich kann das gar nicht oft genug betonen, denn manchmal kann die Welt bei einer chronischen Krankheit sehr isolierend sein, und wie jeder weiss, gibt es Höhen und Tiefen. Aber mit Menschen zu reden, kann einen wirklich entlasten.» Schon einige Monate nach ihrer Diagnose teilte sie ihre täglichen Probleme auf Instagram. «Ich glaube nicht, dass ich es ohne die Unterstützung von Fremden geschafft hätte, die Trost darin fanden, wer ich zu der Zeit war und was ich erzählte.»
Blair hätte vor wenigen Jahren nicht gedacht, dass sie einmal dort sein würde, wo sie jetzt ist, weil ihre MS–Erkrankung derart schlimm war – und sie erklärt, dass sie sich nicht hätte vorstellen können, sich für Menschen mit der Krankheit einzusetzen. «Es ist wirklich einer dieser Momente, in dem sich der Kreis schliesst. Jetzt, wo es mir so gut geht und ich so positiv und hoffnungsvoll in die Zukunft blicke, möchte ich anderen Menschen helfen, das auch zu fühlen [...].»