Weder der T–1000 noch der Predator haben es dieser Tage auf Action–Held Arnold Schwarzenegger (76) abgesehen, sein jüngster Gegenspieler ist der Münchner Zoll. Dass er bei seiner Einreise am Mittwoch (17. Januar) wegen einer mitgeführten Luxus–Uhr zunächst festgehalten und schliesslich zur Kasse gebeten wurde, nimmt der Star jedoch mit einer kräftigen Portion Humor.
In einer Video–Aufnahme, die während der Wohltätigkeitsversteigerung nahe Kitzbühel entstand, bei der auch die besagte Uhr versteigert wurde, reisst «Arnie» einen zotigen Witz nach dem anderen auf der Bühne: «Könnt ihr euch vorstellen, dass ich plötzlich Handschellen trug?», fragt er das verdutzte Publikum. «Nicht aufgrund der Uhr [...], ich hatte eine heisse Nacht mit meiner Freundin Heather!»
Schwarzenegger hatte nach der Zoll–Posse ein regelrechtes Stand–up–Programm ausgearbeitet: Auch im Zollamt habe ihm eine Frau mit Handschellen gedroht, woraufhin er erwidert haben soll: «Das ist okay. Das ist ein grossartiger Deal – normalerweise muss ich dafür 500 Dollar zahlen.»
Zudem hätten die Beamten nach dem Fund der ersten Uhr nach einer weiteren gesucht. «Aber sie konnten sie nicht finden, weil ich sie versteckt habe», scherzt der Hollywood–Star weiter. Er könne dem Publikum zwar nicht verraten, wo – «aber ich kann mich deswegen heute nicht hinsetzen», so seine vielsagende Anspielung.
Vielleicht auch aufgrund dieser launigen Anekdote wurde für die versteigerte Uhr ein Spitzenwert erzielt. Bei der Wohltätigkeitsveranstaltung für den Umweltschutz der «Schwarzenegger Climate Initiative» habe ein wohlbetuchter Bieter für 270.000 Euro den Zuschlag erhalten.
Der Münchner Zoll versteht weniger Spass
Auch die Behörde hat sich inzwischen zu dem angeblichen Ablauf des Vorfalls zu Wort gemeldet. Gegenüber «Spiegel» widersprach das Hauptzollamt München den ersten Ausführungen, denen zufolge die Beamten rund eine Stunde lang vergeblich versucht hatten, den fälligen Zollbetrag von Schwarzeneggers Kreditkarte abzubuchen. «Lediglich 15 Minuten lang» sei dies demnach der Fall gewesen, ehe die Transaktion mit einem Ersatzgerät vollzogen wurde.
Auch stimme es nicht, dass Schwarzenegger für eine weitere notwendige Zahlung von Beamten zu einem Geldautomaten begleitet wurde: «Wir waren bewusst nicht dabei, weil wir kein Aufsehen erregen wollten, und haben ihn ohne Zollbeamte in den öffentlichen Bereich geschickt.» Da der Star jedoch ohne das nötige Bargeld zurückkehrte, habe man «eine andere Lösung gefunden.»
Bestätigt wurde hingegen, dass der Vorfall noch strafrechtliche Konsequenzen für den Schauspieler haben könnte: «Wir haben die Sache aufgenommen. Der Fall geht jetzt zur zuständigen Straf– und Bussgeldstelle nach Augsburg.» Für Multi–Millionär Schwarzenegger dürfte das vor allem eines bedeuten: Material für weitere Gags.