Zum wiederholten Male stehen Prinz Charles (73) und dessen Stiftung The Prince of Wales's Charitable Foundation (PWCF) massiv in der Kritik. In der Tat sind die vermeintlichen Enthüllungen der «The Sunday Times» die bis dato heftigsten Anschuldigungen, denen sich der Royal gegenübersieht. Denn dem Bericht zufolge habe dessen Stiftung im Jahr 2013 eine Spendensumme in Höhe von einer Million Pfund (etwa 1,2 Millionen Euro) von der Familie des Terroristen Osama Bin Laden (1957-2011) angenommen.
Laut der Recherchen der «Sunday Times» seien die Gelder über Bakr und Shafiq Bin Laden geflossen, zwei Halbbrüder des ehemaligen al-Qaida-Oberhaupts, der als Strippenzieher der Anschläge des 11. Septembers 2001 fungierte. Osama bin Laden wurde 2011 bei einem Einsatz von Spezialeinheiten des US-Militärs getötet. Zwei Jahre später habe Charles Bakr Bin Laden zu einem privaten Treffen im Clarence House, also seiner offiziellen Residenz in London, empfangen. Direkt danach seien die Gelder geflossen, heisst es.
Prinz Charles soll nichts mit einem derartigen Deal zu tun haben, heisse es aus royalen Kreisen. Auch stimme es nicht, dass er das Geld trotz der Bedenken seiner Berater angenommen habe. Ein offizielles Statement des britischen Königshauses zu den schwerwiegenden Vorwürfen gibt es bislang jedoch noch nicht.
Eine lange Liste an dubiosen Spenden
Zum wiederholten Male rücken damit Prinz Charles und dessen Stiftung auf negative Weise ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Erst kürzlich hiess es, der Royal habe zwischen 2011 und 2015 insgesamt drei Bargeldspenden aus dem Wüstenstaat Katar in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro angenommen. Das Geld sei teilweise bar in Einkaufstüten des Londoner Luxuskaufhauses Fortnum & Mason gestopft gewesen.
Zwar ist diese Form der Spende grundsätzlich nicht verboten, dennoch ist das Prozedere in Grossbritannien seit Jahren höchst umstritten. Prinz Charles stand bereits einige Male in der Kritik, nachdem Barzahlungen von russischen und auch saudi-arabischen Eliten bekannt wurden. Gegner der britischen Monarchie fordern ein umgehendes Verbot solcher Barzuwendungen an die königliche Familie. Durch die neuesten Anschuldigungen dürften sich die Verfechter dieser Forderungen noch einmal bekräftigt fühlen.