Die aktuelle Dokumentation über das Leben und Wirken der Hollywood–Legende Christopher Reeve (1952–2004) hat bei seiner Weltpremiere beim Sundance Film Festival viele Besucher zu Tränen gerührt. Wie unter anderem «The Guardian» berichtet, weinten einige Gäste während der Vorstellung vor Rührung. Nach der Uraufführung sei zudem unter stehenden Ovationen tosender Applaus aufgebrandet. «Super/Man: The Christopher Reeve Story» zeichnet die Karriere und das Engagement des legendären Superman–Darstellers nach, der nach einem Reitunfall im Jahr 1995 vom Hals ab gelähmt war.
Regie führten die beiden Filmemacher Ian Bonhôte und Peter Ettedgui, die bei ihrem Werk Zugriff auf die Videosammlung der Familie hatten und zahlreiche Privataufnahmen in ihren Film einfliessen liessen. Ausserdem standen die drei Kinder Will, Matthew und Alexandra des Schauspielers für Interviews zur Verfügung, wodurch ein intimer und vor allem unverfälschter Blick auf das Leben des Hollywood–Stars gewährleistet werden konnte. Ebenfalls besonders: Reeve spricht in grossen Teilen des Films selbst. Seine Stimme und Worte wurden aus den Hörbuchversionen seiner Memoiren übernommen und in die neue Dokumentation eingewoben.
Der Film startet im noch heilen und perfekten Leben von Reeve, an Silvester 1994. Rund ein halbes Jahr später, am 27. Mai 1995, sollte sich nach dem Unfall bei einem Reitturnier alles ändern. Nachdem sein Pferd ihn abgeworfen hatte, brach sich Reeve im Alter von 42 Jahren zwei Halswirbel und konnte seinen Körper abwärts des Halses fortan nicht mehr bewegen.
Auch Ehefrau Dana Reeve nimmt eine grosse Rolle in der Dokumentation ein
Auch die anschliessende schwere Zeit im Krankenhaus, die in Reeve dunkelste Gedanken hervorrief, wird in der Dokumentation nicht ausgespart. Die Familie war teils zerstritten, da seine Mutter sogar dafür plädierte, ihren Sohn von den lebenserhaltenden Massnahmen auf der Intensivstation zu entbinden, um ihm künftiges Leid zu ersparen. Reeve selbst zweifelte ebenso. Laut seiner Frau Dana (1961–2006) waren seine ersten Worte als er wieder aufwachte: «Vielleicht sollten wir mich gehen lassen.» Sie antwortete: «Du bist immer noch du und ich liebe dich.»
Zahlreiche Promis, darunter zum Beispiel Robert De Niro (80), Katharine Hepburn (1907–2003) oder Paul McCartney (81) halfen Reeve und seiner Familie in der Folge, die häusliche Pflege zu finanzieren, die rund 400.000 US–Dollar im Jahr verschlang. Auch als schwer behinderter Mann nahm er weiterhin an Filmproduktionen teil und nutzte zudem seine Popularität, um für Querschnittsgelähmte und ihre Rechte einzustehen. 2004 verstarb Reeve an den Spätfolgen seines Unfalls mit 52 Jahren nach einer Infektion. Zirka eineinhalb Jahre später starb auch seine Frau Dana an einer Lungenkrebserkrankung.
Auch sie spielt in dem Film eine grosse Rolle: «Die Art und Weise, wie die Filmemacher die Geschichte meiner Mutter erzählen, die Art und Weise, wie meine Mutter Dana in diesem Dokumentarfilm vorkommt, hat mich sehr berührt und ich bin sehr stolz darauf», sagte Will Reeve, der älteste Sohn der beiden, laut eines Berichts von «The Wrap».
Die 106 Minuten lange Dokumentation «Super/Man: The Christopher Reeve Story» startet dieser Tage in den US–amerikanischen Kinos. Ob und wann die Doku auch in deutschen Filmtheatern zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt.