Am 10. Januar geht auf Disney+ das grosse Marvel Cinematic Universe mit einer neuen Streaming–Serie weiter. Doch in «Echo», einem Spin–off zur Marvel–Show «Hawkeye» mit Jeremy Renner (53), wird vieles anders als bislang im MCU gewohnt. So erscheinen alle fünf Episoden der Miniserie auf einen Schlag auf dem Streamingdienst, was ein Novum für TV–Produktionen der Marvel Studios darstellt.
Ausserdem wird «Echo» auch bedeutend brutaler als bislang aus dem MCU gewohnt. Erstmals übernimmt mit Alaqua Cox (26) eine gehörlose, indigene Darstellerin die Hauptrolle in einem Marvel–Projekt, und Zuschauerinnen und Zuschauer sollen nicht zwangsläufig die vorherigen Marvel–Releases geschaut haben müssen, um der Handlung von «Echo» folgen zu können.
Darum geht es in «Echo»
Protagonistin Maya Lopez (Cox) kehrt in «Echo» aus New York City zurück in ihre Heimatstadt. Dort muss sie sich nicht nur mit traumatischen Ereignissen aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, und ihre indigenen Wurzeln wiederfinden, sondern wird auch einen neuen Blick auf die Bedeutung von Familie und Gemeinschaft finden.
Regisseurin Sydney Freeland («Reservation Dogs», «Star Trek: Strange New Worlds») erklärte vorab gegenüber «Variety», dass sich die neue MCU–Serie um ein «seismisches Event» in der Geschichte von Lopez' Familie und das daraus resultierende Trauma drehen wird. Die Protagonistin sei «sehr verletzlich» und trage «aufgestaute Emotionen» wie Wut in sich.
«Echo» spielt zudem in einer Kleinstadt, und soll geerdeter als bisherige Marvel–Produktionen ausfallen. Im Gegensatz zu grossen Marvel–Erzählungen wie den «Avengers»–Filmen oder der «Guardians of the Galaxy»–Trilogie stünde hier nicht «das Schicksal des Universums auf dem Spiel», sondern es geht um «das Schicksal der Familie».
Die Darsteller und ihre Rollen
Zahlreiche Trailer zur kommenden Show zeigen bereits, dass der grosse «Daredevil»–Gegenspieler Wilson Fisk alias Kingpin (Vincent D'Onofrio, 64) in «Echo» eine bedeutende Rolle einnehmen wird.
Zur Erinnerung: In den letzten Momenten von «Hawkeye» schien Alaqua Cox den schurkischen Unterweltboss zu erschiessen, nachdem sie erkannt hat, dass dieser in den Tod ihres geliebten Vaters William Lopez (Zahn McClarnon, 57) verstrickt war. Doch Kingpin hat überlebt, und trägt nach dem erlittenen Kopfschuss eine Augenklappe.
Ebenfalls vor die Kamera zurückkehren wird in «Echo» der beliebte «Daredevil»–Protagonist Charlie Cox (41) als blinder Anwalt und Superheld Matt Murdock, besser bekannt als Daredevil. Somit handelt es sich bei «Echo» bereits um den dritten MCU–Auftritt des ehemaligen Netflix–Marvel–Helden – nach dem Kinofilm «Spider–Man: No Way Home» und der Streaming–Serie «She–Hulk: Attorney at Law». Cox wird zudem Ende dieses Jahres oder 2025 mit dem Serien–Revival «Daredevil: Born Again» zum Streamingdienst Disney+ zurückkehren.
Die indigenen Darstellerinnen und Darsteller Graham Greene («Der mit dem Wolf tanzt», 71), Devery Jacobs («Reservation Dogs», 30), Tantoo Cardinal («Killers of the Flower Moon», 73), und Cody Lightning («Hey, Viktor!», 37) komplettieren den Cast von «Echo».
Wissenswertes zur neuen Marvel–Serie
Für langjährige Marvel–Fans gibt es in «Echo» gleich eine ganze Reihe an Neuerungen. So wird die Serie unter dem frisch ins Leben gerufenen, sogenannten Spotlight–Banner erscheinen. Laut den Marvel–Verantwortlichen, bedeutet das, dass analog zu den Marvel–Comics wenig Vorwissen aus den vorangegangen 33 Kinofilmen und mittlerweile acht Live–Action–Serien auf Disney+ nötig ist, um «Echo» zu geniessen – sicherlich ein Vorteil für MCU–Neulinge und gelegentliche Zuschauerinnen und Zuschauer.
Im Trailer schockiert ein Kopfschuss
Auch handelt es sich bei «Echo» um die bislang brutalste MCU–Show. So war bereits im ersten Trailer zur neuen Serie ein schockierender Kopfschuss direkt im Bild zu sehen. In den USA hat «Echo» daher die Altersfreigabe «TV–MA» erhalten, was in Deutschland ungefähr mit einer Freigabe ab 17 Jahren zu vergleichen ist. Die Show um die gehörlose Superheldin, die übrigens eine exzellente Martial–Arts–Kämpferin ist, erinnert auch darin an die eingestellten Marvel–Serien auf Netflix wie «Daredevil» oder «The Punisher».
Möglichst authentische Repräsentation
Auch sind bei «Echo» von allen Beteiligten grosse Anstrengungen unternommen worden, sowohl die indigene Kultur des Choctaw–Volkes, aus dem die fiktive Figur Alaqua Cox stammt, als auch die Gebärdensprache ASL auf authentische Art in die neue Marvel–Show einzubauen.
So berichtete etwa Regisseurin Freeland gegenüber «Yahoo News», dass gleich eine ganze Reihe an «gehörlosen Autoren und gehörlosen Beratern» hinter den Kulissen an dem Projekt beteiligt waren.
Um die indigene Kultur der Choctaw möglichst authentisch darzustellen und ins MCU zu bringen, besuchte Regisseurin Freeland, die selbst auf einem Navajo–Reservat aufwuchs, zudem mit ihrem Team einen Choctaw–Stamm, und lud echte Tänzerinnen und Tänzer dieses indigenen Volkes zu den Dreharbeiten ein, um deren Kostüme möglichst detailgetreu nachzustellen.