Als Warner Bros. Mitte September den Trailer für seinen 215 Millionen Dollar teuren Film «Aquaman and the Lost Kingdom» veröffentlichte, tauchten auch peinliche Dokumente aus dem Verleumdungsprozess zwischen Johnny Depp (60) und Amber Heard (37) auf Reddit auf.
Depp–Fans haben die Gerichtsgebühren für die Veröffentlichung der Dokumente von Heards Therapeutin Dr. Dawn Hughes bezahlt. Die unbearbeiteten Notizen, die auf einen Notizblock gekritzelt wurden, waren Teil des hochkarätigen Prozesses im vergangenen Jahr, in dem Depp weitgehend gewann. Sie beschreiben ein unangenehmes «Aquaman»–Set, an dem sich ein angeblich betrunkener Jason Momoa (44) als Depp verkleidete und darauf drängte, Heard aus der Rolle der aquatischen Superheldin Mera zu werfen. «Jason sagte, er wolle, dass ich gefeuert werde», heisst es in den Notizen, aus denen «Variety» zitiert. «Jason betrunken – zu spät am Set. Zieht sich an wie Johnny. Hat auch alle Ringe.»
Kein Kommentar von Jason Momoa und Amber Heard
Ein Vertreter von Momoa lehnte einen Kommentar ab, aber ein DC–Sprecher wies Heards Darstellung zurück und sagte: «Jason Momoa hat sich am Set von ‹Aquaman und das verlorene Königreich› jederzeit professionell verhalten.» Andere schlossen sich dieser Meinung an. «Jason reisst sich den Arsch auf, trinkt gerne mal ein Bier, wie jeder andere auch, aber er erscheint nicht betrunken am Set», so ein Insider, der 2021 am Londoner Set war und hinzufügte, dass sich die beiden Stars gut verstanden und man sie zusammen scherzen sah. «Und er kleidet sich nicht wie Johnny Depp. Er hat sich schon immer in diesem Bohemian–Stil gekleidet.»
Auch Heard lehnte einen Kommentar ab, aber eine der Schauspielerin nahestehende Quelle bestätigte, dass sich die Notizen auf das Set von «Aquaman 2» beziehen und eine Sitzung vom 27. Dezember 2021 wiedergeben. Eine andere Quelle, die der Schauspielerin nahesteht, sagt, dass ihre Anwälte gegen die Freigabe der Therapienotizen gekämpft haben, die von Depps Anwälten während der Beweisaufnahme angefordert worden waren.
Doch damit nicht genug, die Therapiesitzung zeichnete zudem ein Bild von Heard, die sich vom Regisseur des Films, James Wan (46, «Fast & Furious 7»), nicht unterstützt fühlte und wegen ihres öffentlichkeitswirksamen Rechtsstreits mit ihrem Ex–Ehemann wie eine Ausgestossene behandelt wurde. Auch Wan lehnte einen Kommentar ab. Der DC–Sprecher erklärt: «James ist dafür bekannt, dass er Cast und Crew mit grösstem Respekt behandelt und ein positives, kooperatives Umfeld am Set fördert – die ‹Aquaman›–Filme waren da keine Ausnahme.»
Mangelnde Chemie zwischen Momoa und Heard?
Und doch wurde Heard beinahe gefeuert, wie Quellen auf beiden Seiten dem Branchenmagazin berichteten. Nach der Veröffentlichung von «Aquaman» im Jahr 2018 beschlossen das Studio und Wan, die Schauspielerin aufgrund ihrer mangelnden Chemie mit Momoa aus der Fortsetzung fallen zu lassen und schickten einen Brief an ihren Anwalt Karl Austen, in dem sie ihn über ihre Entscheidung informierten. Der frühere DC–Films–Chef Walter Hamada sagte in dem Verleumdungsprozess über das «Problem der Chemie» aus.
Diese Quellen betonen, dass der Schritt, Heard aus dem Film zu werfen, nichts mit Depp zu tun hatte und stattfand, bevor er 2019 Klage gegen die Schauspielerin einreichte. Ebenso war Momoa nicht an der Entscheidungsfindung beteiligt. Eine andere Quelle widersprach jedoch der Behauptung, dass die Chemie zwischen Heard und Momoa nicht stimme. Heard habe einen Chemie–Test mit Momoa gemacht, bevor sie die Rolle der Mera bekam, und sich gegen zwei andere Schauspielerinnen durchgesetzt, die einen ähnlichen Chemie–Test gemacht hatten, darunter Abbey Lee (36).
Elon Musk schrieb Brandbrief
Dass Amber Heard doch nicht entlassen wurde, soll schliesslich am Einschreiten ihres Ex–Freundes Elon Musk (52) gelegen haben. Der soll einen seiner Anwälte dazu veranlasst haben, einen «Brandbrief an Warner Bros. zu schicken, in dem er drohte, das Haus niederzubrennen», wenn die Schauspielerin nicht in der Fortsetzung dabei wäre, so eine Quelle, die mit dem Kampf hinter den Kulissen vertraut ist. Warner Bros. lenkte ein und machte mit Heard weiter. Musk reagierte ebenfalls nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.
«Aquaman and the Lost Kingdom», so der offizielle Titel des Sequels, soll am 20. Dezember 2023 in den Kinos starten.