David Seidler (1937–2024) ist tot. Der britisch–amerikanische Drehbuchautor ist am 16. März im Alter von 86 Jahren während eines Angelausflugs in Neuseeland gestorben. Das hat sein langjähriger Manager laut «Deadline» bestätigt. Seidler war in seiner langjährigen Karriere an dutzenden US–Produktionen beteiligt, sein Drehbuch für das Historiendrama «The King's Speech» (2010) wurde mit einem Oscar ausgezeichnet.
Insgesamt konnte der Film, in dem Colin Firth (63) die Hauptrolle des König George VI. innehatte, damals sogar vier Goldjungen einheimsen, unter anderem noch in den Kategorien «Bester Film» und «Beste Regie» – der wohl grösste Erfolg in Seidlers langer Karriere als Autor.
Keine leichte Kindheit
Geboren wurde David Seidler im Sommer 1937 in London, er war Einzelkind und seine Familie gehörte damals zur britischen Mittelschicht. Sie waren jüdischer Abstammung. Anfang des Zweiten Weltkriegs zog er mit seinen Eltern nach Lingfield bei Surrey um, später ging es für sie nach New York. Seidler begann damals zu stottern, weshalb er in den 1940er Jahren in logopädischer Behandlung war. Das Stottern hörte erst zu Jugendzeiten wieder auf.
In New York ging Seidler zusammen mit dem heute ebenfalls berühmten Filmregisseur Francis Ford Coppola (84) zur Schule. Später wechselte er ans College der Cornell University. Seine ersten Drehbücher verfasste er in den 1960er Jahren, so schrieb er einige Folgen für die Serie «Die Abenteuer der Seaspray».
Durchbruch mit «The King's Speech»
Zu Seidlers Werken zählten ausserdem «Onassis, der reichste Mann der Welt» (1988), «Schuld und Fluch» (1988), «Tucker» (1988) oder «Der König und ich» (1999). Der grosse Durchbruch gelang ihm aber mit «The King's Speech». Neben dem Oscar erhielt er auch eine Golden–Globe–Nominierung sowie den British Academy Film Award.
David Seidler war mehrfach verheiratet. Er hinterlässt einen Sohn und eine Tochter.