Lee Sun–kyun, ein südkoreanischer Schauspieler, der die Hauptrolle in dem 2020 mit vier Oscars ausgezeichneten Film «Parasite» spielte, ist am Mittwochmorgen gestorben, wie die Associated Press und die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichten. Er wurde 48 Jahre alt.
Laut der Meldung wurde er tot in einem Auto in einem Park im Zentrum Seouls gefunden. Die Polizei hatte nach Lee gesucht, nachdem seine Familie behauptet hatte, er habe einen Abschiedsbrief geschrieben und am Mittwoch früh das Haus verlassen.
Gegen Lee und sieben weitere Personen hatte die südkoreanische Polizeibehörde Incheon Metropolitan Police Agency Polizei kürzlich wegen angeblichen illegalen Drogenkonsums ermittelt. Lee behauptete, er sei das Opfer einer Erpressung durch eine andere Person, gegen die ermittelt wurde, und habe angeblich Hunderttausende von Dollar durch Erpressung verloren. Nach Angaben von Yonhap hat die Polizei Lee erst am vergangenen Samstag dreimal verhört, weil er zu Beginn des Jahres mehrmals Marihuana und andere Drogen in der Wohnung einer Angestellten einer Nobelbar in Seoul konsumiert haben soll. Er behauptete, er sei hereingelegt worden und habe nicht gewusst, was er genommen habe.
Hilfe bei Depressionen und Suizidgedanken bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111.
Grosser internationaler Erfolg mit «Parasite»
Im Jahr 2020 wurde «Parasite» mit vier Oscars ausgezeichnet, darunter für den besten Film, die beste Regie für Bong Joon–ho, das beste Drehbuch und den besten internationalen Spielfilm für Südkorea. Ausserdem gewann er die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes und war damit der erste südkoreanische Film, dem diese Ehre zuteilwurde. Die Darsteller von «Parasite», darunter auch Lee, gewannen einen Preis der Screen Actors Guild für die herausragende Leistung eines Darstellers in einem Kinofilm.
Nach seinem Erfolg in «Parasite» spielte Lee die Hauptrolle in der Apple TV+–Serie «Dr. Brain», der ersten südkoreanischen Serie, und wurde bei den International Emmy Awards 2022 als bester Schauspieler nominiert. In den 2000er und 2010er Jahren war er ausserdem in südkoreanischen Projekten wie «Payback», «Diary of a Prosecutor», «My Mister», «Killing Romance», «Kingmaker» und vielen anderen zu sehen.
Lee war ein sehr bekannter Künstler im koreanischen Kino. In Cannes trat er dieses Jahr in «Project Silence» und «Sleep» auf. Letzterer kam im September in die Kinos und stand drei Wochen lang an der Spitze der koreanischen Kinocharts.
Lee Sun–kyun hinterlässt seine Frau, die Schauspielerin Jeon Hye–jin (47), und seine beiden Kinder.