Einer der grössten Stromfresser im Haushalt kann je nach Nutzung und verbauter Hardware der PC sein. Wer beispielsweise aufwendige Games spielt, hat in der Regel einen deutlich höheren Verbrauch als etwa der Nachbar oder die Nachbarin, die ihr Gerät rein zum Arbeiten oder nur ab und an zum Surfen im Netz nutzen. In Zeiten hoher Energiekosten gibt es jedoch auch einige Tipps für Verbraucherinnen und Verbraucher, wie sie trotzdem sparen können.
Grafikkarten, Prozessoren und mehr
Grundsätzlich benötigen verschiedene Anwendungen unterschiedlich viel Leistung. Ein Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word begnügt sich mit deutlich weniger Ressourcen als beispielsweise ein aufwendiges Videospiel. Zum anderen verbrauchen die in einem PC verbauten Komponenten unterschiedlich viel Strom. Wer also nur wenig rechenintensive Programme nutzt, der benötigt auch keinen High-End-PC.
Ein für die Arbeit gedachter Office-PC besitzt oftmals nur eine sogenannte Onboard-Grafikkarte. Dabei handelt es sich um einen Chip, der sich auf dem Mainboard befindet und dadurch sozusagen mit an Bord ist. Bei richtigen Gaming-PCs kommen hingegen zusätzliche Grafikkarten zum Einsatz, die zwar sehr viel leistungsstärker sind, dafür aber auch deutlich mehr Strom verbrauchen.
Auch die jeweils verbauten Prozessoren verbrauchen unterschiedlich viel Strom. Gamer setzen hier auf leistungsstärkere Modelle mit mehr Kernen. Weitere Komponenten, beispielsweise die genutzte Festplatte, benötigen ebenso Power. Ein moderne SSD arbeitet oftmals effizienter und schneller als eine HDD, ist in der Anschaffung aber auch teurer. Anbieter der einzelnen Hardwarekomponenten, beispielsweise von Grafikkarten, listen auf ihren Webseiten in der Regel entsprechende Angaben zum Strombedarf.
Den Strom für alle Komponenten liefert das verbaute Netzteil. Dieses muss ausreichend Power bereitstellen und über genügend Anschlüsse verfügen, damit der PC auch läuft. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten aber auch hier vergleichen und auf den Wirkungsgrad achten. Je höher dieser ist, umso effektiver arbeitet das Netzteil und umso weniger Energie geht im Betrieb verloren. Die «80 Plus»-Initiative soll Netzteile mit hohem Wirkungsgrad fördern und bietet mehrere Zertifizierungen. Für eine Zertifizierung muss ein Netzteil einen Wirkungsgrad von mindestens 80 Prozent besitzen, in weiteren Abstufungen sind die Anforderungen noch höher.
Reicht ein Laptop?
Bei einer vergleichbaren Nutzung zum Desktop-PC ist ein Laptop oftmals energieeffizienter und kann somit eine gute Alternative darstellen. Zwar unterscheiden sich jeder PC und Laptop in ihrem Verbrauch, laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bringe es ein Desktop-PC mit Basis-Ausstattung bei vierstündiger Nutzung am Tag jedoch im Schnitt auf einen Stromverbrauch von bis zu 87 kWh im Jahr. Ein entsprechender Laptop liege bei gleichem Einsatz hingegen nur bei 22 kWh pro Jahr. Das Ministerium listet auf seiner Website auch weitere Beispiele.
Am Laptop und PC lässt sich zudem auf mehrere Wege im Betrieb Strom sparen. Im Task-Manager werden unter «Prozesse» etwa alle Programme aufgeführt, die derzeit laufen. Hier können Stromfresser identifiziert und direkt beendet werden. Zudem lassen sich Funktionen deaktivieren, die derzeit nicht benötigt werden. Wer beispielsweise am Laptop aktuell keinen Internetzugang und kein Bluetooth benötigt, kann beides vorübergehend abschalten. Und muss der Bildschirm wirklich so hell eingestellt sein? Weniger Helligkeit bedeutet gesparten Strom.
Den Stecker ziehen
Generell sollte der Laptop oder PC nicht laufen, wenn er gerade nicht benötigt wird. Wer beispielsweise öfter mal seinen Arbeitsplatz verlässt, den Computer aber nicht immer extra herunterfahren möchte, kann zumindest die Energiesparfunktionen von Windows nutzen. In den Einstellungen lässt sich unter dem Unterpunkt «System» festlegen, dass der Bildschirm nach einer bestimmten Zeit automatisch ausgeschaltet oder der PC in einen Ruhezustand versetzt wird, wenn er beispielsweise 30 Minuten lang nicht in Benutzung ist.
Wird ein PC längere Zeit nicht benötigt, lohnt es sich zudem, den Stecker (auch von Peripheriegeräten wie Drucker oder Monitor) zu ziehen, beziehungsweise eine Steckdosenleiste mit Schalter zu nutzen. «Angenommen, Ihr Computer zusammen mit Bildschirm und Geräten wie einem Drucker benötigt im ausgeschalteten Zustand 20 Watt und ist 20 Stunden pro Tag nicht in Betrieb, dann summiert sich das auf jährliche Stromkosten von ca. 42 Euro», heisst es beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Verbraucherinnen und Verbraucher können zudem sparen, wenn sie beispielsweise nachts den Router vom Strom trennen. Dann funktioniert aber auch der Internetzugang nicht mehr - und damit auch nicht das WLAN für den Laptop oder das Smartphone.