Philipp Dittberner (32) ist den meisten wohl wegen seines Hits «Wolke 4» bekannt, der ihn gemeinsam mit Kollege Marv in die Charts katapultierte. 2014 hat er als ein «verrücktes Jahr» in Erinnerung. «Ich habe das Lied ja mehr oder minder mit Remote-Unterstützung von Marv in meiner Einzimmerwohnung produziert», erzählt er im Interview mit spot on news. «Dass es dann bundesweit im Radio zu hören war, finde ich immer noch verrückt.»
In dieser Zeit hat Dittberner auch Mut bewiesen, denn «ich habe damals von heute auf morgen gekündigt». Ausserdem habe er seinen Eltern gesagt: «Wenn das nichts wird, muss ich eventuell übergangsmässig noch mal in mein altes Kinderzimmer ziehen.» Damit waren diese zwar «sofort einverstanden», aber Dittberner musste «zum Glück» nicht mehr in sein Kinderzimmer zurückkehren. Ob der Erfolg den 32-Jährigen verändert hat? «Ich glaube, ich bin eigentlich noch der gleiche Typ wie früher, habe immer noch dieselben Freunde, die seit Stunde eins dabei sind», erzählt er. «Vielleicht bin ich ein bisschen erfahrener geworden.»
Philipp Dittberners Zeit in einer Metal-Band war «wild»
Heute ist Philipp Dittberner für seine gefühlvollen Deutsch-Pop-Songs bekannt, doch er kann auch anders - zumindest früher einmal. Denn - kaum zu glauben - in seinem Leben gab es einmal eine «wilde Zeit» in einer Metal-Band, wie der Sänger erzählt. «Ich kam mit 16 Jahren in eine Band namens Inventive Suicide, später hiessen wir dann Out of my Element», sagt Dittberner. «Ich war eigentlich zu jung, konnte ja noch nicht mal den Band-Bus fahren. Da ich aber so gut E-Gitarre spielen konnte, durfte ich bleiben.»
Es sei eine «tolle Zeit mit langen Haaren» gewesen. Als Fan habe er mit 18 Jahren auch einmal das Wacken-Festival besucht. «Ab und an höre ich auch mal alte Platten von früher. Aber ich habe mich immer für das Texten auf Deutsch interessiert, also kam ich dann irgendwann zu meiner Musik, die ich heute mache.» Rückblickend erklärt Dittberner: «Ich glaube, die Zeit hat mich selbstbewusster gemacht. Als 16-Jähriger in einer Band zu spielen, in der alle schon Anfang 20 sind, war auf alle Fälle eine Herausforderung.»
Was hat er seit 2020 gemacht?
Nach seiner EP «Nichts fehlt» und der Hitsingle «Ich frag mich» 2020 ist es ruhiger um den 32-Jährigen geworden. Untätig war Dittberner in dieser Zeit jedoch nicht, wie er im Interview betont. «Was viele nicht wissen beziehungsweise worüber ich bisher wenig gesprochen habe, ist, dass ich seit 2017 auch viel für und mit anderen im Studio bin», verrät der Singer-Songwriter. So hat er unter anderem mit dem Musikprojekt VIZE und dem Hamburger Rapper Disarstar (28) zusammengearbeitet.
«Im Schreiben für andere sammele ich viel Inspiration für mich selbst», erzählt Dittberner. In der Zeit seit 2020 sei er «recht fleissig im Studio unterwegs» gewesen, «habe sehr viel geschrieben und selektiert, was für mich und mein Album als Solokünstler ist und was eventuell für Kollaborationen passen könnte». Nun ist er in diesem Jahr wieder bereit, richtig durchzustarten: Philipp Dittberner hat die neuen Singles «Marie» und «Irgendwas dazwischen» im Mai und Juni veröffentlicht. Ausserdem ist für 2022 ein neues Album angekündigt.
Im September geht es dann für den Sänger und seine Band auf Tour. «Vier Musiker, die alle extrem talentiert sind und mit denen ich auch noch befreundet bin», schwärmt Dittberner. «Mit Chris am Bass spiele ich schon viele Jahre zusammen, er spielt unter anderem bei Revolverheld oder auch bei Zoe Wees. Ich freue mich, alte und neue Songs live zu zeigen.» Und wie sieht es privat aus? «Ich will unbedingt noch mal in den Urlaub fahren. Wohin, weiss ich gerade noch nicht. Die engsten Freunde sind aber auf alle Fälle mit dabei.»