Plätzchenbacken gehört für viele zur Weihnachtszeit wie der geschmückte Tannenbaum und Kerzenlicht. Doch was macht ein gutes Plätzchen aus, wie verleiht man einem Klassiker einen besonderen Twist und was, wenn der Teig nicht die richtige Konsistenz bekommt? Betty Schliephake–Burchardt (53) muss es wissen: Die Konditormeisterin und «Das grosse Backen»–Jurorin bäckt am zweiten Adventssonntag in der Sat.1–Kochsendung «Unser Festtagsmenü» im Team mit Alexander Herrmann (53) und verrät im Interview mit spot on news ihre besten Tipps für gelungene Plätzchen.
Haben Sie ein bewährtes Lieblings–Plätzchenrezept, das Sie jedes Jahr backen?
Betty Schliephake–Burchardt: Auf jeden Fall! Chocolate Chip Cookies gibt es bei mir nicht nur in der Weihnachtszeit, sondern rund ums Jahr. Sie lassen sich hervorragend auf Vorrat herstellen, werden eingefroren und können dann, bei Bedarf, immer frisch gebacken werden.
Gibt es ein Weihnachtsgebäck, das Ihnen aus Ihrer Kindheit besonders in Erinnerung geblieben ist?
Schliephake–Burchardt: Baumkuchen ist für mich eine absolute Kindheitserinnerung, da es den wirklich nur in der Weihnachtszeit gab und es war immer etwas ganz Besonderes.
Wenn Sie nur eine Sorte Plätzchen für den Rest Ihres Lebens essen/backen dürften, welche wäre das?
Schliephake–Burchardt: Vermutlich meine Chocolate Chip Cookies.
Was sind Ihre besten Tipps, um Plätzchenbacken auch für Anfänger kinderleicht zu machen?
Schliephake–Burchardt: Das Rezept immer vorher lesen und nicht nur die Zutaten, sondern auch die Kühlzeiten beachten. Sich Zeit nehmen und genau an das Rezept halten, nicht zu viele Rezepte planen und mit Spass backen, auch wenn mal etwas schiefgeht.
Wie verleiht man klassischen Rezepten einen besonderen Twist? Haben Sie eine Geheimzutat?
Schliephake–Burchardt: Einen klassischen Mürbteig kann man sehr gut, und recht einfach, mit Gewürzen abändern. Vanille lässt sich gut durch Spekulatius– oder Lebkuchengewürz ersetzen, mit Tonkabohne oder Kardamom.
Wie kann es gelingen, Plätzchen lecker und gleichzeitig etwas gesünder zu machen, ohne auf den Genuss zu verzichten?
Schliephake–Burchardt: Man sollte jetzt nicht bei einem Rezept eine Zutat weglassen, z.B. den Zucker, da sich das Rezept ändert und das Endprodukt anders wird und ggf. nicht gelingt. Zucker kann man allerdings austauschen, da gibt es einige Produkte auf dem Markt. Allerdings reduziere ich dann lieber den Zucker – aber max. um zehn Prozent. Mein Tipp wäre aber immer lieber nach Rezepten zu suchen, die zuckerreduziert sind, evtl. einen Anteil Haferflocken haben oder Plätzchen mit Nüssen oder Mandeln.
Welche ungewöhnlichen Zutaten haben Sie schon beim Backen ausprobiert, die überraschend gut funktioniert haben?
Schliephake–Burchardt: Schokoladenkuchen mit einem Anteil von Roter Beete ist auf jeden Fall zu empfehlen. Ansonsten bin ich eher der klassische Typ.
Was macht ein Plätzchen besonders saftig? Gibt es Geheimtipps für die perfekte Konsistenz?
Schliephake–Burchardt: Butter ist nicht nur eine Geschmackskomponente, sondern sorgt auch für Saftigkeit und ein schönes Mundgefühl. Gerade bei Klassikern wie Mürbteig, Vanillekipferl oder Spritzgebäck.
Wie rettet man einen Teig, der zu trocken oder zu klebrig geworden ist?
Schliephake–Burchardt: Wenn der Teig etwas zu trocken ist, kann man versuchen noch etwas Butter dazuzugeben. Sollte er zu klebrig sein, würde ich noch Mehl auf die Arbeitsfläche geben und den Teig von Hand weiterkneten, bis die Konsistenz wieder stimmt.