Mindestens zwei Umweltschützer beschmierten die Wachsfigur von König Charles III. (73) im Londoner Madame Tussauds Museum mit einer Torte. Nach der Protestaktion am Montag ist die vom britischen Königshaus inspirierte Ausstellung nun vorübergehend geschlossen.
Der britische König, der eigentlich für sein grosses Umweltbewusstsein bekannt ist, steht im Mittelpunkt der jüngsten Umweltschutzproteste. Auf Videoaufnahmen, die in den sozialen Medien gepostet wurden, ist zu sehen, wie zwei Demonstranten mit «Just Stop Oil»-T-Shirts eine Torte in das Gesicht des Königs werfen. Wie die «BBC» weiter berichtet, forderten die Aktivisten ein Ende der neuen Öl- und Gasabkommen. Der Mann und die Frau sowie zwei weitere Personen sind laut Metropolitan Police festgenommen worden.
Museum geöffnet, Ausstellung geschlossen
Madame Tussauds sagte: «Gegen 10.50 Uhr heute (24. Oktober) betraten Demonstranten die ‹World Stage›-Zone bei Madame Tussauds London und schienen etwas, das vermutlich ein Kuchen war, auf unsere Figuren der königlichen Familie zu werfen.»
«Unser Sicherheitsteam hat sich schnell um den Vorfall gekümmert und wir arbeiten in dieser Angelegenheit eng mit der Metropolitan Police zusammen. Die Attraktion bleibt geöffnet, unser Set mit der königlichen Familie ist jedoch vorübergehend geschlossen.»
Tomatensuppe auf Gemälde - Unterstützung von Bob Geldof
Aktivistinnen derselben Protestgruppe hatten vor wenigen Tagen bereits das «Sonnenblumen»-Gemälde des niederländischen Künstlers Vincent van Gogh (1853-1890) in der Londoner National Gallery mit Tomatensuppe beworfen. Eine Glasscheibe vor dem Kunstwerk verhinderte grössere Schäden, laut Museum wurde es «geringfügig beschädigt».
Unterdessen bekommen die Umweltaktivisten Unterstützung von prominenter Seite: Der irische Rockstar und Aktivist Bob Geldof (71), der sich seit langem für das Klima und humanitäre Belange einsetzt, sagte laut «Sky News» der "Radio Times«: »Die Klimaaktivisten haben 1000 Prozent Recht. Und ich unterstütze sie zu 1000 Prozent."
«Es ist beleidigend, van Goghs Genialität zu zerstören. Damit erreicht man nichts», so Geldof weiter. «Aber es war klug, es auf das Glas zu werfen, weil man wusste, dass es nicht zerstört werden würde», fügte er hinzu. Die Proteste seien für viele «ärgerlich» gewesen, hätten aber keinen wirklichen Schaden angerichtet: «Sie bringen niemanden um. Der Klimawandel wird es», fasste er seine Einschätzung zusammen.