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Queen-Frontmann im Interview

Queen-Sänger Adam Lambert hat in Berlin «einige sexuelle Erfahrungen» gemacht

Queen-Sänger Adam Lambert verbindet mit Berlin ganz besondere Erinnerungen. «Es war eine wilde Zeit», erinnert sich der Musiker im Interview.

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Adam Lambert ist aktuell mit der Band Queen auf Tour.
Adam Lambert ist aktuell mit der Band Queen auf Tour. Joseph Sinclair

Adam Lambert (40) ist seit knapp zehn Jahren als Sänger für die britische Kultband Queen im Einsatz. Die legendäre Formation um Gitarrist Brian May (74) und Schlagzeuger Roger Taylor (72) verlor bereits 1991 ihren Frontmann Freddie Mercury. Mit nur 45 Jahren starb er an den Folgen einer Lungenentzündung. Einige Jahre vorher infizierte er sich mit HIV.

Aktuell tourt die Band durch Europa, auch hierzulande spielten sie in Berlin, Köln und zuletzt in München. "Ich liebe Deutschland. Ich verbinde viele schöne Erinnerungen damit", erklärt Lambert im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Vor allem in einer deutschen Stadt hat der 40-Jährige wilde Zeiten erlebt.

Adam Lambert fühlte sich in Berlin «sehr befreit»

Einer der ersten professionellen Jobs, die der US-Amerikaner hatte, war eine Rolle im Musical «Hair». Zwar stammte der Cast aus den USA, doch «alle Shows fanden in Deutschland statt». So kam es, dass Lambert einige Monate in Berlin verbrachte. «Aber auch einige Zeit in München und Hamburg», erklärt der Musiker vor dem Queen-Konzert, das am 29. Juni in der Münchner Olympiahalle stattfand. «Damals war ich 22 Jahre alt. Ich war sehr unschuldig und unerfahren.»

Als Amerikaner nach Europa zu kommen, sei immer aufregend. «In Deutschland sind die Menschen sehr aufgeschlossen, besonders in Berlin. Dort gilt das Motto: Leben und leben lassen.» Das habe Lambert die Augen für andere Sichtweisen sowie Lebensformen geöffnet. In der deutschen Hauptstadt hat er auch seinen Look geändert: «Ich färbte mir die Haare schwarz-weiss, wie ein Schachbrett, liess mir Piercings stechen und kaufte mir verrückte Klamotten.» Er habe sich damals «sehr befreit» gefühlt.

Lachend fügt der Sänger hinzu: «Ich hatte auch einige sexuelle Erfahrungen, die grossartig waren. Ich konnte einige Dinge abhaken.» Dem Berliner KitKatClub habe er ebenfalls einen Besuch abgestattet. Der Techno-Club ist für seine sexuelle Freizügigkeit bekannt. «Es war eine wilde Zeit», fasst der Musiker zusammen. «Ich habe viele Dinge zum ersten Mal gesehen.»

Adam Lambert setzt sich für die LGBTQ+-Gemeinschaft ein

Heute engagiert sich Lambert für die LGBTQ+-Gemeinschaft, gründete 2019 auch eine eigene Stiftung. «Wir haben einen langen Weg hinter uns, in den letzten 20 Jahren hat sich sehr viel verändert», erklärt der 40-Jährige. Dass sich die Gesellschaft weiterentwickelt hat, liegt laut dem Sänger auch an den Medien. «Die Medien haben der homosexuellen Gemeinschaft geholfen, sich weiterzuentwickeln und mehr Mainstream zu werden. Der Unterhaltungsbranche müssen wir dafür sehr dankbar sein.»

Denn wenn Menschen etwas nicht verstehen würden, «oder es noch nie gesehen haben, haben sie automatisch Angst davor und lehnen es ab». Das würde in der menschlichen Natur liegen, so der Queen-Frontmann. «Aber je mehr man mit einer Sache vertraut ist oder je mehr Mythen ausgeräumt werden, desto mehr kann sich die breite Öffentlichkeit damit anfreunden.» Man sei schon sehr weit gekommen, doch noch immer gebe es viel zu tun. «Es ist wie ein Pendel: Man macht Fortschritte und dann schwingt es wieder zurück.»

Die USA würden momentan «in vielerlei Hinsicht harte Zeiten» durchmachen. «Hoffentlich weckt das die jungen Leute auf und sie engagieren sich politisch.» Für Lambert sei das System «korrupt und kaputt, wir müssen alles reformieren».

Von spot on news AG am 4. Juli 2022 - 20:00 Uhr