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Auch Miley Cyrus ist Queer

Queer, Gender, Pride: Das steckt hinter diesen Begriffen

In der LGBTQIA+–Community gibt es viele Begriffe. Manche sind einfach, andere schwer zu verstehen. Wer sie kennt, kann Vorurteile überwinden.

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In Deutschland kann jeder Mensch seine sexuelle und geschlechtliche Identität per Gesetz frei leben.
In Deutschland kann jeder Mensch seine sexuelle und geschlechtliche Identität per Gesetz frei leben. DavideAngelini/Shutterstock

Die LGBTQIA+–Community ist vielfältig und bunt – genauso wie ihre verschiedenen Identitäten und Begriffe, die manchmal jedoch verwirrend sein können: Pride, Queer, non–binär oder Gender. Sich mit diesen Begriffen vertraut zu machen, fördert aber nicht nur die Inklusion, sondern auch den Respekt gegenüber allen Menschen der Community, zu der auch Stars wie Miley Cyrus (31) gehören.

LGBTQIA+

Die Buchstaben– und Zeichenfolge «LGBTQIA+» ist eine international gebräuchliche Abkürzung für eine bestimmte Gruppe von Menschen, die nicht heterosexuell sind. Für diese Worte stehen die einzelnen Buchstaben.

L: Lesbisch – Frauen, die sich emotional, körperlich oder sexuell zu anderen Frauen hingezogen fühlen.

G: Schwul (Gay) – Männer, die sich emotional, körperlich oder sexuell zu anderen Männern hingezogen fühlen.

B: Bisexuell – Menschen, die sich sowohl zu Frauen oder Männern hingezogen fühlen.

T: Trans – Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt.

Q: Queer – Ein Sammelbegriff für Menschen, die nicht heterosexuell sind.

I: Intersex – Menschen, die mit körperlichen Geschlechtsmerkmalen geboren werden, die nicht eindeutig als männlich oder weiblich klassifiziert werden können.

A: Asexuell – Menschen, die wenig oder keine sexuelle Anziehung verspüren.

Das + steht für weitere Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen, die nicht explizit durch die vorherigen Buchstaben abgedeckt werden, zum Beispiel non–binäre Personen.

Geschlechtsidentität

Der Begriff Geschlechtsidentität bezeichnet das Geschlecht, mit dem sich eine Person selbst identifiziert. Dieses kann dabei von dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht abweichen. So kann sich eine Person, der bei der Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde, auch als Frau identifizieren. Personen, die sich weder dem Geschlecht Frau oder Mann zugehörig fühlen, bezeichnen sich häufig als nicht–binär.

Sexuelle Identität

Im Gegensatz zur Geschlechtszugehörigkeit, beschreibt die sexuelle Identität zu welchem Geschlecht sich eine Person romantisch und intim hingezogen fühlt. Es geht also um die emotionale, körperliche und sexuelle Zugehörigkeit. Dazu gehören zum Beispiel: heterosexuell, lesbisch oder schwul. Aber auch die Pansexualität gehört dazu, bei der sich Menschen unabhängig von der Geschlechtszugehörigkeit zu allen Menschen hingezogen fühlen können.

Non–binär

Als non–binär (auch nicht–binär) werden Menschen bezeichnet, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren. Es handelt sich um eine Selbstbezeichnung einer Geschlechtsidentität, die sowohl «dazwischen» als auch «sowohl als auch» oder «weder noch» bedeuten kann.

Coming–out

Mit Coming–out ist gemeint, dass eine Person ihrem Umfeld zum ersten Mal persönlich mitteilt, dass sie nicht heterosexuell ist, sondern eine von der Heterosexualität abweichende sexuelle oder geschlechtliche Identität hat. Das Coming–out ist jedoch ein selbstbestimmter Prozess, in dem die betroffene Person selbst den Umgang mit der eigenen Identität gegenüber ihrem Umfeld bestimmt. Anders als beim «Outing», das oft über andere Personen erfolgt und die betroffene Person oft gegen ihren Willen blossstellt.

Gender

Der Begriff «Gender» unterscheidet zwischen dem körperlichen und dem sozialen Geschlecht: «Gender» beschreibt allerdings nicht nur im Kontext der LGBTQIA+–Community, sondern auch auf wissenschaftlicher Ebene das sozial geprägte Geschlecht und die persönliche Vorstellung vom eigenen Geschlecht oder die Geschlechterrolle einer Person.

Queer

Der Begriff «Queer» dient ebenfalls oft als Sammelbegriff, ähnlich wie «LGBTQIA+». Aber: Es gibt auch das wissenschaftliche Fach der «Queer Studies». Queer Theory ist an deutschen Hochschulen noch ein junges Forschungsfeld, das sich mit den kulturellen Vorstellungen, sozialen Konstruktionen und gesellschaftlichen Zuschreibungen befasst. Geschlecht und Sexualität werden dabei weder als naturgegeben noch als feststehende Faktoren betrachtet.

Divers

Das Wort «divers» kommt aus dem Lateinischen und bedeutet «verschieden» oder «unterschiedlich». Unter diesem Begriff ist in Deutschland auch ein Geschlechtseintrag nach Personenstandsgesetz möglich, für: weiblich, männlich, divers oder ohne Angabe. «Divers» wird aber häufig auch in Stellenausschreibungen genutzt, um zu zeigen, dass alle Geschlechter willkommen sind. Dafür verwendet man das Kürzel «d».

Pride

Die Pride ist eine jährlich wiederkehrende Veranstaltung der LGBTQIA+–Community. Diese entstand aus dem Wunsch heraus, Diskriminierung und Vorurteile gegenüber queeren Menschen zu bekämpfen und Sichtbarkeit und Akzeptanz zu fördern. Der bekannteste Ausdruck dieser Bewegung ist der jährliche Pride–Monat im Juni, der weltweit mit CSD–Paraden, Veranstaltungen und Bildungsinitiativen gefeiert wird.

CSD

Im Pride–Monat Juni erinnert der CSD an die Stonewall–Aufstände von 1969 in der New Yorker Christopher Street. Diese Aufstände waren ein wichtiger Wendepunkt für die LGBTQIA+–Bewegung gegen Diskriminierung und Gewalt. Der Name CSD (Christopher Street Day) wird in Deutschland, Teilen Österreichs und der Schweiz verwendet.

Von SpotOn am 4. August 2024 - 23:35 Uhr