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Ab 21. April auf Tour

Rea Garvey: So schätzt er die Chancen von ESC-Act Isaak ein

Rea Garvey ist ab 21. April auf Tour zu sehen. Der irische Musiker spricht im Interview über sein Tourleben, die Sehnsucht nach seiner Heimat Irland und den bevorstehenden ESC.

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Rea Garvey ist ab 21. April auf der Bühne zu sehen.
Rea Garvey ist ab 21. April auf der Bühne zu sehen. Neil Red

Rea Garvey (50) hat kürzlich mit «Somewhere Close To Heaven» (gemeinsam mit Picture This) seine mittlerweile dritte Single–Auskopplung aus dem für Herbst dieses Jahres angekündigten Albums «Halo» veröffentlicht. Vor dem Release seines neuen Werks geht der irische Sänger erst einmal auf Tournee. Den Auftakt seiner «Halo Arena Tour» feiert er am 21. April in der Münchner Olympiahalle. Danach geht es unter anderem nach Köln (24. April), Berlin (27. April) oder Hamburg (29. April).

Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt Rea Garvey, was die Fans auf der Tour erwartet und was er daran schätzt, die Shows vor der Albumveröffentlichung zu spielen. Zudem spricht er über seine neue Frisur, seine Besuche in seiner Heimat Irland, den Erfolg irischer Künstler und sein Scheitern bei der Suche nach dem deutschen ESC–Act für 2024.

Sie haben kürzlich «Somewhere Close To Heaven» mit Picture This veröffentlicht. Ihre Heimat Irland verbindet Sie mit der Band. Welche Gemeinsamkeiten haben Sie mit den Bandmitgliedern dadurch festgestellt?

Rea Garvey: Wir Iren haben ein Sprichwort: «Man kann die Iren aus Irland herausnehmen, aber man kann Irland nicht aus den Iren herausnehmen». Die Heimat zu vermissen, ist ein Teil der Reise, den man traurig akzeptieren muss. Aber wenn man einen irischen Mitbürger im Ausland trifft, führt das normalerweise zu einer guten Nacht, in der wir unsere Liebe zur Heimat feiern.

In dem Song geht es um die Sehnsucht nach der Heimat. Wie oft sind Sie noch in Irland und was machen Sie dann dort am liebsten?

Garvey: Ich versuche, mindestens zweimal im Jahr nach Irland zu kommen, und wenn ich dort bin, verbringe ich die meiste Zeit damit, mich mit Freunden und der Familie zu treffen. Wenn ich dann alle Aufgaben erledigt habe, ist es normalerweise schon wieder Zeit, ins Flugzeug zu steigen.

Was sind die grössten Klischees, die über Irland oder die Iren stimmen beziehungsweise nicht stimmen?

Garvey: Wenn Menschen nach Irland kommen, erwarten sie schlechtes Wetter, tolle Pubs, grossartige Menschen und unvergessliche Erinnerungen. Ich kenne keinen meiner Freunde, der von dem, was er bei seinem Besuch in Irland erlebt hat, enttäuscht war. Man muss das Erwartete loslassen und sich auf das Unerwartete freuen, wenn man nach Irland kommt, das ist eine Garantie für Grossartigkeit (lacht).

Bei Instagram sieht man, wie Sie mit Picture This den Oscargewinn von Cillian Murphy feiern. Mit Andrew Scott, Barry Keoghan oder Paul Mescal sind gerade einige irische Schauspieler angesagt. Was macht sie so erfolgreich?

Garvey: Ich denke, dass Irland schon immer einen grossen Beitrag zur Kunst weltweit geleistet hat. Wir sind immer stolz, wenn einer von uns es auf die internationale Bühne schafft, sei es in der Kunst, im Film, in der Musik oder im geschriebenen Wort. Ich glaube, die meisten erfolgreichen Künstler würden sagen, dass sie durch harte Arbeit und die Liebe zu dem, was sie tun, in Verbindung mit einem unerschütterlichen Willen zum Erfolg gelangt sind. Ein weiser Mensch hat einmal gesagt, dass man sich sein Glück im Leben erarbeiten muss.

Für «Somewhere Close To Heaven» haben Sie ein Video in Hamburg gedreht und dabei Ihre neue Frisur präsentiert. Wie kam es zu den kürzeren Haaren und werden Sie dabeibleiben?

Garvey: Um ehrlich zu sein, war das keine grosse Entscheidung meinerseits. Zwei meiner zuverlässigen Talente sind die Fähigkeit, die Nacht durchzuquatschen und Haare wachsen zu lassen (lacht). Also war das Abschneiden der Locken keine «Lebens»–Entscheidung für mich, aber es war interessant, die Reaktion auf die Veröffentlichung des Videos zu sehen. Mein Haar wächst schneller als Gras in einem Sommermonat, also schätze ich, dass ich bald wieder Dutts tragen werde.

Mit Picture This gehen Sie jetzt auch auf Tour. Was können die Fans von den Konzerten erwarten?

Garvey: Es ist aufregend, an die erste Show zu denken und die nervöse Aufregung, die mich erfüllt, bevor ich auf die Bühne gehe. Wir bringen Musik auf die Bühne, die noch nicht veröffentlicht wurde, was meinen Puls in die Höhe treibt, wenn ich an die ersten Auftritte denke. Ich bin kein Perfektionist, aber ich möchte, dass das Konzert umwerfend wird. Meine Band ist fantastisch, die Bühne ist riesig und die neuen Songs sind mein bisher bestes Werk, also fange ich an, diese ersten Bühnenschmetterlinge zu spüren.

Das Album erscheint dann im Herbst. Wie ist es für Sie, vor der Veröffentlichung auf Tour zu gehen?

Garvey: Ich liebe die Idee, neue Songs zu spielen, die noch nicht veröffentlicht wurden. Ich denke, wir leben auf der Überholspur, wo alles sofort verfügbar sein muss, und ich finde, das führt dazu, dass grossartige Musik im Verkehr untergeht. Ich möchte mir die Zeit nehmen, die Songs vorzustellen, dem Publikum ein Gefühl dafür zu geben, woher die Worte stammen, und das erste Mal zu erleben, wenn sie den Song hören. Ich denke, das wird die Tournee noch spezieller machen, als sie ohnehin schon ist.

Sie spielen in den grossen Hallen und Arenen des Landes. Was schätzen Sie an so grossen Konzerten?

Garvey: Ich finde, das Meer von Menschen ist atemberaubend. Wenn das Publikum zu einer Einheit wird und auf einen Song wie ein einziges Wesen reagiert, sei es durch Klatschen, Singen oder Rufen, macht es einen sprachlos. Man steht auf der Bühne und hat das Gefühl, Teil einer Fantasie zu sein, die man schon als Kind hatte. Das ist eine der grössten Belohnungen des Musikerdaseins. Ich liebe es.

Wie sieht es backstage bei Rea–Garvey–Konzerten aus?

Garvey: Mein Backstage ist ein Ort, an dem ich mit meinen Freunden und meiner Familie abhängen kann, wenn sie zu Besuch kommen, und auch ein Ort, an dem ich nach einer Show mit der Band feiern kann, weil das Publikum uns umgehauen hat oder wir aus dem Häuschen waren. Ich verbringe viel Zeit hinter der Bühne, also ist Kaffee wichtig, Essen ist wichtig, ich treibe vor der Show eine Stunde lang Sport und wärme meinen Gesang auf. Ich liebe es, nach der Show lokale Biere zu probieren. Normalerweise habe ich nicht so viel Energie, aber wenn es die letzte Show einer Tour ist, fühle ich mich gegenüber allen ehemaligen Rockstars und denen, die davon träumen, einer zu werden, verantwortlich, die Fahne hochzuhalten. Es ist besser, seine Fehler zu bereuen, als zu bedauern, sie nie gemacht zu haben.

Sie sind mit auf die Suche nach dem deutschen ESC–Act für 2024 gegangen, am Ende wurde es aber Isaak. Waren Sie sehr enttäuscht, dass Floryan nicht gewonnen hat?

Garvey: Auf jeden Fall. Aber Floryan war toll und hat einen so tollen Job gemacht, er wird seinen Weg finden und kann stolz sein auf das, was er beim ESC erreicht hat.

Wie finden Sie Isaak, wie schätzen Sie seine Siegchancen ein?

Garvey: Ich denke, er hat viel Charakter, den die Leute mögen werden und mit dem sie sich identifizieren können, was für ein so internationales Publikum wichtig ist. Nur die Zeit wird zeigen, ob der Song gut genug ist. Ich wünsche ihm viel Erfolg und hoffe, dass er während der Show ein paar Mal «Deutschland 12 Punkte!» hören wird.

Wie werden Sie das ESC–Finale verfolgen?

Garvey: Meistens zu Hause auf der Couch mit der ganzen Familie, das ist Tradition. Wir haben schon ein paar Mal den Sieger oder zumindest die ersten drei gewählt, sodass wir uns wie ein professionelles ESC–Publikum fühlen (lacht).

Von SpotOn am 19. April 2024 - 19:15 Uhr