Der kanadische Star-Regisseur James Cameron (68) warnt vor dem unkontrollierten Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Er sehe darin eine «ernsthafte Gefahr für die Menschheit». Damit schliesst sich Cameron jüngsten Warnungen von KI-Experten weltweit an. «Ich teile die Sorgen der weltweiten KI-Koryphäen voll und ganz», sagte Cameron in einem Interview mit dem kanadischen TV-Sender CTV News. Und Cameron, u.a. Co-Autor des 1984 erschienenen Filmklassikers «Terminator», fügt hinzu: «Ich habe euch schon 1984 gewarnt, aber ihr habt mir nicht geglaubt.»
Der dreifache Oscargewinner Cameron vergleicht den weltweiten Wettlauf um immer neue Möglichkeiten in der Anwendung der KI mit dem nuklearen Wettrüsten der Vergangenheit. «Die grösste Gefahr stellt die Bewaffnung der KI dar. Ich kann mir vorstellen, dass mithilfe der KI in der Zukunft ein Krieg allein von Computern geführt werden könnte - und zwar in einem Tempo, das es Menschen unmöglich macht, noch einzugreifen.»
Schwarzenegger: «Die Herrschaft der Maschinen ist Realität»
Damit steht Cameron in einer Reihe mit zahlreichen Filmschaffenden, die jüngst vor den Auswirkungen vor der unkontrollierten Anwendung von Künstlicher Intelligenz gewarnt haben. Erst im Juni sagte «Terminator»-Star Arnold Schwarzenegger: «Die Übernahme der Macht durch Maschinen, wie wir sie 1984 in ‹Terminator› dargestellt haben, ist über die Jahrzehnte Realität geworden.» Einerseits zeige das die Brillianz, mit der Cameron als Co-Autor das Drehbuch damals verfasst habe. Andererseits «hat heute jeder Angst davor, wohin sich die KI noch entwickeln wird.» Damalige Befürchtungen seien heute weder futuristisch noch aus dem Reich der Fantasie: «Sie sind hier.»
Aktuell legt die Diskussion um den Einsatz der KI im TV- und Filmbereich, zum Beispiel zur Anfertigung von Drehbüchern, nahezu die gesamte amerikanische Filmindustrie lahm. Etwa 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler und 11.000 Autorinnen und Autoren befinden sich teils seit Wochen im Streik. Sie setzen sich für eine regulierte Anwendung der KI für TV- und Film-Zwecke ein, weil sie befürchten, durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz ersetzt zu werden.