Mit gesegneten 91 Jahren und dennoch überraschend ist der Wiener Unternehmer Richard «Mörtel» Lugner (1932–2024) am heutigen Montag (12. August) in seiner Villa im Wiener Stadtbezirk Döbling verstorben. Laut «Kronen Zeitung» soll es am Montagmorgen noch einen Rettungseinsatz vor Ort gegeben haben, bei dem versucht worden war, Lugner wiederzubeleben, jedoch vergeblich.
Hochzeit wenige Wochen vor seinem Tod
Der nach Donald Trump (78) wohl bekannteste Bau– und Immobilienunternehmer der Welt sein, zumindest in Wien, hinterlässt seine sechste Ehefrau. Nur wenige Wochen vor seinem Tod war Lugner mit Simone «Bienchen» Reiländer (42) am 1. Juni im Wiener Rathaus vor den Traualtar getreten. Das Paar hatte seine Beziehung 2021 bekanntgegeben.
Bei ihrer von einem grossen Medienrummel begleiteten Hochzeit war dem Paar das Wetter in diesem verregneten Sommer hold. Wie geplant konnten die beiden in einem offenen himmelblauen Mercedes–Oldtimer den Weg zum Standesamt antreten, wo für 14 Uhr die Trauung angesetzt war.
Mörtel und die Frauen: «Bienchen» folgt auf «Mausi», «Spatzi», «Hasi», & Co
Unter den rund 50 geladenen Gästen war bei der Zeremonie unter anderem auch Lugners vierte Ehefrau Christina «Mausi» Lugner (59). Die beiden waren von 1991 bis 2007 verheiratet und bekamen 1993 Tochter Jacqueline.
Seine letzte Gemahlin vor «Bienchen», also Ehefrau Nummer fünf, war die 57 Jahre jüngere Cathy Schmitz, genannt «Spatzi», aus Wittlich in der Eifel. Die beiden gaben sich im September 2014 standesgemäss im Kaiserschloss Schönbrunn das Jawort. Im November 2016 folgte die Scheidung. «Als mich die tragische Nachricht deines Todes heute Morgen erreichte, erlebte ich eine Schockstarre. Richard, du schienst auch für mich unsterblich zu sein. Dein Engagement, deine Willenskraft, dein Mut waren inspirierend und ansteckend. Ich danke dir von Herzen für die tolle Zeit an deiner Seite, für alles, was du mich über das Leben gelehrt hast. Du bleibst unvergessen. Gott segne dich. RIP», schrieb sie auf Instagram.
Zum ersten Mal heiratete Lugner 1961. Mit seiner Jugendliebe Christine Gmeiner bekam er 1963 und 1966 zwei Söhne. Nach 17 gemeinsamen Jahren trennte sich das Ehepaar. Seine zweite Ehe hielt von 1979 bis 1983. Ein besonders tragisches Ende nahm die Beziehung zu seiner dritten Ehefrau Susanne Dietrich. Sie fiel kurz nach der Scheidung nach einer Schönheitsoperation ins Koma und starb.
Zwischen seinen Eheschliessungen präsentierte «Mörtel» einige weitere Frauen mit stets liebevollen Kosenamen an seiner Seite: Bettina «Hasi» Kofler (2008), Sonja «Käfer» Schönanger (2008–2009), Nina «Bambi» Bruckner (2009), Anastasia «Katzi» Sokol (2009–2013), Bahati «Kolibri» Venus (2013–2014).
Neben Jacqueline und seinen beiden Söhnen aus erster Ehe hinterlässt Lugner eine weitere Tochter.
So kam er zu seinem Spitznamen
Doch nicht nur seine Gefährtinnen, auch Lugner selbst hatte bekanntlich einen Spitznamen: «Mörtel». Den hatte ihm der bekannteste Wiener Boulevard–Journalist, Michael Jeannée, verpasst.
Richard Lugner hat unter anderem die erste Moschee von Wien gebaut und ein nach ihm benanntes Einkaufszentrum, die Lugner–City. Das hat ihn schon mal vermögend gemacht, für den Rest sorgte Lugner mit seiner Umtriebigkeit selbst.
Lugner und der Wiener Opernball
Die demonstrierte er seit Jahrzehnten auch auf dem Wiener Opernball, gleichermassen der Höhepunkt des Wiener Faschings– und Gesellschaftslebens. Dort tauchte Lugner Jahr um Jahr in seinem üblichen Kostüm – Frack und Zylinder – und seinem berühmten Lächeln auf. Am Arm hatte er stets eine berühmte Frau, die er (gegen Bezahlung) in seine Opernball–Loge einlud.
So stand er dann mit Stars wie Joan Collins, Sophia Loren, Ivana Trump, Faye Dunaway, Claudia Cardinale, Pamela Anderson, Grace Jones, Brigitte Nielsen, Goldie Hawn, Elle Macpherson oder Ornella Muti im Rampenlicht. Seine letzte Begleitung war in diesem Februar US–Schauspielerin Priscilla Presley (79).
90. Geburtstag im Zeremoniensaal der Wiener Hofburg
Richard Lugner hat sich seine Welt passend eingerichtet, nicht nur zwischen Lugner–City mit Kino–Komplex und Mausi–Markt, wie er den gastronomischen Bereich nach seiner vierten Ex–Frau benannt hat. Hier und in allen Bezirken der österreichischen Metropole bleibt Lugner vertreten.
Er steht sogar im lokalen Wachsfiguren–Kabinett von Madame Tussauds im Wiener Prater. Natürlich mit Lackschuhen, Frack und Zylinder, die Garderobe hat Mörtel selbst gestiftet. «Ich sehe keinen Unterschied zwischen mir und der Figur», sagte er.
Im vergangenen Oktober organisierte er anlässlich seines 90. Geburtstags (11. Oktober) ein grosses Fest für Familie, Freunde und Weggefährten im Zeremoniensaal der Wiener Hofburg, wo einst Österreichs Kaiser das k&k–Weltreich regierten. Laut «Kronen Zeitung» sei für den bevorstehenden Herbst an seinem 92. Geburtstag eine grosse kirchliche Hochzeit im Stephansdom in Wien geplant gewesen.