Der Frühling ist da und mit ihm die warmen Sonnenstrahlen, die uns nach draussen locken. Doch damit steigt auch das Risiko für Sonnenbrand – besonders, wenn unsere Haut sich erst wieder langsam an die UV–Strahlen gewöhnen muss. Schon zwei bis drei der schmerzhaften Rötungen im Kindesalter können das Risiko für Hauterkrankungen im Erwachsenenalter um ein Vielfaches erhöhen. Daher ist es umso wichtiger, sich nicht nur im Urlaub, sondern auch im Alltag mit Sonnencreme vor UV–Strahlung zu schützen. Wichtig ist aber auch, dass der Sonnenschutz richtig aufgetragen wird. Diese fünf Regeln helfen.
Eigenschutzzeit und Hauttyp berücksichtigen
Jede Haut ist anders. Bei der Wahl des Sonnenschutzes sollte man sich deshalb am eigenen Lichttyp, beziehungsweise Hauttyp, aber auch dem UV–Index orientieren. Hauttyp 1 ist der irische–keltische Typ, der nicht besonders braun wird und sehr schnell einen Sonnenbrand bekommt. Hauttyp 4 ist der mediterrane Typ, der schnell bräunt, und eine lange Eigenschutzzeit hat. Der UV–Index ist eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingeführte Skala von 1 bis 10 – je höher der Wert, desto schneller tritt ein Sonnenbrand auf.
Der benötigte Lichtschutzfaktor (LSF) lässt sich mit diesen beiden Faktoren einfach ausrechnen: Mit einer schnellen Google–Suche den aktuellen UV–Index aufrufen und diesen entsprechend dem Lichttyp multiplizieren – bei Typ 1 mal vier, Typ 2 mal drei und so weiter. Eine Person mit sehr heller Haut bräuchte bei UV–Index 7 zum Beispiel LSF 28 beziehungsweise den gängigen SPF 30.
Mindestens vier gehäufte Esslöffel für den ganzen Körper
Wichtig ist aber auch, den Sonnenschutz richtig aufzutragen. Um den gesamten Körper eines Erwachsenen ausreichend vor UV–Licht zu schützen, benötigt es laut Bundesamt für Strahlenschutz etwa vier gehäufte Esslöffel Sonnencreme, was 30 Milliliter oder einer ganzen Hand voll Lotion entspricht. Nur so kann der Lichtschutzfaktor zuverlässig aufrechterhalten bleiben. Schon bei halb so viel Sonnencreme verringert sich der Schutz um etwa zwei Drittel.
Pro Körperteil ist etwa so viel Sonnenlotion nötig, wie auf zwei Finger passt. Wichtig ist hier natürlich, zu berücksichtigen, dass nicht jedes Körperteil bei jedem Menschen gleich gross ist und möglicherweise mehr benötigt wird.
Empfindliche Hautpartien nicht vergessen
Vor dem Sonnenbad hat man es oft eilig und cremt nur schnell das Gesicht mit wenigen Handbewegungen ein. Dabei werden einige Stellen oft übersehen – zum Beispiel die Ohren, der Haaransatz oder der Scheitel. Doch genau diese Körperstellen sind oft besonders stark der Sonne ausgesetzt. Wer an der Stirn viel schwitzt, sollte am Haaransatz zudem regelmässig nachcremen, denn durch den Schweiss geht der Sonnenschutz schneller weg. Noch besser ist es, bei hoher UV–Strahlung einen Hut zu tragen, der Ohren und Haare bedeckt.
Besondere Aufmerksamkeit sollte man auch den sehr empfindlichen Hautstellen geben, an denen die Hautschicht meist dünner ist, etwa Lippen und Augenpartie.
Nachcremen, nachcremen, nachcremen
Wer sich intensiv und lange in der prallen Sonne aufhält, muss nachcremen. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, 20 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad eine erste Schicht grossflächig aufzutragen. Das reicht bei längerem Sonnenbad allerdings nicht aus: Mindestens alle zwei Stunden, nach dem Baden oder dem Abtrocknen sollte grosszügig nachgecremt werden.
Übrigens: Viele Menschen glauben, je gründlicher die Sonnencreme in die Haut einmassiert wird, desto besser ist der Schutz. Allerdings ist das Gegenteil der Fall. Wird die Creme zu intensiv verrieben, verliert sie einen Teil ihrer Schutzwirkung.
Auf die Inhaltsstoffe achten
Bei der Wahl des richtigen Sonnenschutzes kommen auch Umweltaspekte zum Tragen. Viele Cremes, Lotionen oder Gels enthalten chemische UV–Filter, die beim Baden ins Wasser gelangen. In Hawaii und weiteren US–Bundesstaaten sind UV–Filter wie Octinoxat oder Oxybenzon etwa seit 2021 verboten. Auch in Europa gibt es inzwischen immer mehr korallenfreundliche Sonnenschutzmittel im Handel.
Zudem sollte man beachten, ob eine Sonnencreme nur vor UVB– oder auch vor UVA–Strahlen schützt. Dies ist meist extra gekennzeichnet. Beide sind schädlich für die Haut, letztere stellen jedoch eine grössere Gefahr dar, da ein viel grösserer Anteil von ihnen die Erdoberfläche erreicht.