Nach einem umstrittenen Auftritt des britischen Rockmusikers Roger Waters (79) am 17. Mai in Berlin hat die Polizei ein Verfahren eingeleitet. Die Kritik an dem Auftritt, bei dem der Pink-Floyd-Mitbegründer eine schwarze Uniform mit roter Binde, die der eines SS-Offiziers ähnelte, trug, weist der Musiker jedoch von sich.
In einer Stellungnahme, die unter anderem bei Instagram veröffentlicht wurde, spricht der 79-Jährige von «böswilligen Angriffen» durch Menschen, die ihn «verleumden und zum Schweigen bringen» möchten. Ihm zufolge seien die umstrittenen Elemente des Auftritts unter anderem «klar ein Statement gegen Faschismus».
«Wir ermitteln wegen Verdachts auf Volksverhetzung»
«Wir ermitteln wegen Verdachts auf Volksverhetzung», hatte ein Polizeisprecher vor Veröffentlichung der Stellungnahme dem «Spiegel» bestätigt. Die Bühnenkleidung Waters' sei geeignet, «die Herrschaft des nationalsozialistischen Regimes zu verherrlichen». Ausserdem könne es eine Störung des öffentlichen Friedens darstellen. Nach Abschluss der Ermittlungen solle das Verfahren an die Staatsanwaltschaft übergeben werden, die über einen weiteren Verlauf entscheide. Unter anderem auch der «rbb» berichtete entsprechend. Die US-Organisation «Stop Antisemitism» begrüsste auf ihrer Twitter-Seite derweil die Ermittlungen als «grossartige Neuigkeiten».
Der Musiker ist in den vergangenen Jahren mehrfach durch Israelkritik und antisemitische Äusserungen aufgefallen. Seine Tournee «This Is Not A Drill» sorgte bereits im Vorfeld in Deutschland für Unruhe. Die Stadt Frankfurt am Main wollte etwa wegen der Vorwürfe gegen den Musiker sein Konzert am 28. Mai absagen. Das dortige Verwaltungsgericht gab jedoch einem Eilantrag Waters' statt, sodass der Auftritt am Sonntag stattfinden wird.