Ross Antony (48) veröffentlicht am 16. Juni sein neues Studioalbum «100% Ross». Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt der Sänger, warum das Hauptthema der Platte Liebe ist, was sein Geheimnis seiner langjährigen Ehe ist und was er am Schlager-Genre und Helene Fischer (38) schätzt. Zudem spricht der deutsch-britische Musiker als royaler «Superfan» über König Charles III. (74) und dessen Zukunft als Monarch.
Ihr Album heisst «100 % Ross». Was bedeutet der Titel für Sie?
Antony: Es ist drin, was drauf steht: «100 % Ross». Wir haben uns diesmal wirklich Zeit mit dem Album gelassen, viele Songs angehört und geschaut, was ist Ross? Was passt zu mir? Schnell habe ich gemerkt, der rote Faden des Albums ist das Thema Liebe. Und das ist irgendwie ganz unbewusst passiert, als ich das Album durchgehört habe und ich entschieden habe, welche Tracks es wirklich aufs Album schaffen, ging es immer irgendwie um Liebe. Und am Ende ist es doch das, was uns alle antreibt. Ich habe das Album mit viel Liebe eingesungen und jeder Song zeigt eine Facette der Liebe. Liebe ist mir am wichtigsten im Leben. Eben «100 % Ross».
Sie sind mittlerweile rund zehn Jahre im Schlager unterwegs. Was mögen Sie an dem Genre und hat sich das Genre in den Jahren geändert?
Antony: Schlager ist deutlich moderner geworden - es ist keine Nische oder Musik, die ein paar nette Damen beim Eis essen hören. Schlager ist gross, Schlager ist jung und super professionell aufgestellt. Viele dieser Türen hat Helene Fischer aufgemacht, ich wünschte, sie würde mehr «Credit» dafür bekommen.
Das Album hält eine Cover-Version des Hits «I Should Be So Lucky» bereit. Warum dieser Song, haben Sie eine bestimmte Verbindung zu Kylie Minogue?
Antony: Ich war immer ein grosser Fan von Kylie - sie war mein Idol als kleiner Junge. Ich stand mit einer Haarbürste vor dem Spiegel und habe ein kleines «Konzert» zu «I should be so lucky» performt. Da ging mein Traum los, irgendwann mal auf einer Bühne zu stehen. Wenn man den Originalsong anhört, merkt man, dass er gar nicht so weit vom Beat des Schlagers entfernt ist. Es lag auf der Hand, den Song auf Deutsch aufzunehmen, eine kleine Hommage an die «Princess of Pop».
Auch ist auf der Platte «Ich werd dich immer lieben», die deutsche Version von «You Are the Reason». Mit dem Song sind Sie einst bei «Masked Singer» aufgetreten, was sehr emotional für Sie war. Was bedeutet Ihnen der Song?
Antony: Ja, der Song bedeutet mir viel. Wir waren im Corona-Lockdown, als ich bei «Masked Singer» mitgemacht habe. Keine Konzerte, keine Festivals, keine Shows. Es tat so gut - wenn auch als Flamingo - auf einer Bühne zu stehen und live zu singen. Der Song war für mich besonders, ich habe so eine Connection zum Zuschauer gefühlt und habe alles gegeben. Es war ein so schöner Moment, dem ich jetzt eine Schlagerschleife umgebunden habe.
Der Titel «Flamingo» erinnert ebenfalls an Ihre «Masked Singer»-Teilnahme. Wie blicken Sie auf die Zeit zurück, würden Sie wieder mitmachen?
Antony: Jeder Zeit, es war einer der schönsten Produktionen, die ich je gemacht habe. Jeden Samstag live singen, ein bisschen «Verstecken spielen», ein tolles Team hinter den Kulissen - ich habe jede Minute absolut geliebt.
Der Song «Ich lieb die Liebe» wurde von Schlager-Ikone Marianne Rosenberg geschrieben. Wie kam es zu der Zusammenarbeit? Was schätzen Sie an Ihr?
Antony: Marianne hat mich einfach angesprochen bei einem Konzert und hat gesagt: «Ross, ich habe einen Song für dich.» Ich war natürlich ganz gespannt, sie hat ihn mir rübergeschickt und es ist einfach ein absoluter Ohrwurm.
Ich liebe den Song einfach, so sehr, dass es meine zweite Single vom Album wurde.
Dabei wirken auch die Protagonisten Ihrer Sendung «Down the Road» mit. Inwiefern sind sie involviert und wie war die Zusammenarbeit?
Antony: Als wir letzten Sommer zusammen unterwegs waren, haben wir immer zusammen gesungen, im Auto, in unseren Unterbringungen und immer Schlager, sie kannten meine Songs, besser als ich (lacht). Sie haben immer zu mir gesagt: «Ross, wir würden so gern einmal mit dir zusammen performen.» Das habe ich nicht vergessen. Als wir über das Konzept zum Video zu «Ich lieb die Liebe» nachgedacht haben, ist mir das wieder in den Kopf gekommen. Alle waren sofort begeistert und haben ja gesagt, es gab überhaupt keine Zeit des Nachdenkens - alle waren so: «Wir sind dabei!»
Es wird eine zweite Staffel der Serie «Down the Road» geben. Was bedeutet Ihnen das?
Antony: Unglaublich viel. Als ich die belgische Version gesehen habe, wusste ich sofort - ich möchte das machen! Ich habe so gehofft, dass der SWR sich für mich als «Reiseleiter» entscheidet und es hat geklappt. Die Zeit mit meinen «Magic Six» werde ich nie vergesse, denn ich habe auch viel über mich gelernt und was im Leben wirklich wichtig ist. Zum Beispiel mehr im Moment zu sein und nicht immer zu schauen, was als nächstes kommt. Das habe ich meinen Magic Six zu verdanken, wir waren und sind ein tolles Team.
Was haben Sie im Umgang mit Menschen mit Down-Syndrom bereits gelernt? Was können Sie für Tipps geben?
Antony: Ich habe gemerkt, dass meine Sechs es gern mögen, wenn der Tag eine Struktur hat. Wenn alles in Ruhe passiert und nicht in Stress und Hektik, das meinte ich auch mit «im Moment sein». Mal innehalten und
einfach im hier und jetzt ankommen.
In «Lass die Liebe Liebe sein» widmen Sie sich Ihrem Herzensthema Equality. Haben Sie das Gefühl, Sie konnten bereits etwas erreichen bei diesem Thema?
Antony: Wenn ich 20 Jahre zurückschaue, auf jeden Fall. Vor allem bei der älteren Generation - sie verstehen mehr, dass es eben auch normal ist zum Beispiel schwul, lesbisch, bi oder transgender zu sein. Dass sich das niemand aussucht und dass wir keine Ausnahme sind. Wir alle sind Menschen, wir alle lieben - es sollte egal sein, wen.
Insgesamt dreht sich das Album um die Liebe. Sie feiern im September ihren 17. Hochzeitstag. Was ist das Geheimnis Ihrer langen Ehe? Welche Tipps haben Sie auf Lager?
Antony: Es hört sich vielleicht zu einfach an, aber sich Mühe geben. Ich denke nie «es ist doch klar, dass Paul da ist, dass er das oder das für mich macht, dass wir gemeinsam durchs Leben gehen». Ich habe grossen Respekt vor meinem Mann und alles, was er für mich und meine Familie tut. Ich sage ihm das auch. Wenn er oder ich unterwegs sind und wir sagen abends am Telefon «Gute Nacht», dann sage ich auch immer «Ich liebe Dich». Ich glaube auch, dass es hilft, dass wir beide unsere eigenen Karrieren haben und viel unterwegs sind, mal zusammen, mal getrennt - ich freue mich immer, zu Paul nach Hause zu kommen.
Wie halten Sie als royaler «Superfan» von Charles III.?
Antony: Ich liebe unseren König. Ich bin wirklich ein «Superfan». Ich schaue da auch ganz pragmatisch drauf: die Monarchie bringt so viele Touristen nach England, das ist für uns Engländer wichtig. Vor allem nach dem schrecklichen Brexit.
Was waren ihre Highlights der Krönung, was fanden Sie weniger gut?
Antony: Ich finde es schön, dass Charles und Camilla jetzt König und Königin sind. Ich meine, wer hätte das jemals gedacht? Und da sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema: Liebe. Denn sie kann wirklich alles besiegen, wie man hier ganz eindrucksvoll sieht. Ich finde es toll, dass Harry da war, vielleicht gibt es doch noch Hoffnung auf eine Versöhnung. Ich glaube Charles war schon froh, dass seine beiden Söhne da waren. Was ich nicht mochte war das Wetter - immer dieser Regen - aber das war wieder typisch englisch.
Was wünschen Sie sich für Charles für die Zukunft? Glauben Sie, er wird es als König gut machen, was wird er für Herausforderungen meistern müssen?
Antony: Ja, das schöne ist ja, er konnte sich sein ganzes Leben auf die Rolle vorbereiten und sich Gedanken machen, wie er mit Situationen umgeht, was er vielleicht anders machen würde. Man merkt ja auch, dass Charles versteht, dass nicht alles so bleiben kann, wie es ist. Dass auch die Royals sich den Herausforderungen der Zeit stellen und mitgehen müssen, auch sie müssen Einsparungen treffen oder sich für wichtige Themen wie den Umweltschutz engagieren und genau das macht Charles. Ich glaube, er wird es ganz toll machen, God save the King!