Nach fast zwei Wochen voller Glanz und Glamour haben die Filmfestspiele von Cannes am Samstagabend mit einer Abschlusszeremonie ihr Ende gefunden. Traditionell wurde am letzten Tag einmal mehr die Goldene Palme vergeben: Die Auszeichnung als bester Film ging dieses Jahr an den schwedischen Film «Triangle of Sadness», eine Gesellschaftssatire des Regisseurs Ruben Östlund (48).
Der Filmemacher hat sich damit gegen 20 andere Beiträge durchgesetzt. Bereits 2017 konnte er mit seinem satirischen Drama «The Square» als erster schwedischer Regisseur die Goldene Palme einheimsen.
Zweitwichtigste Auszeichnung für «Stars at Noon» und «Closer»
«Triangle of Sadness» handelt von der Welt der Reichen und Schönen und spielt auf einer Luxusyacht, die von Piraten gekapert wird. Die Schiffsreisenden landen schliesslich auf einer einsamen Insel, auf der die Hierarchien umgekehrt werden. «Wir hatten das Ziel, einen spannenden Film für das Publikum zu machen und zum Nachdenken anzuregen», erklärte Östlund, nachdem er die begehrte Trophäe entgegengenommen hat.
Die zweitwichtigste Auszeichnung, der Grosse Preis der Jury, ging dieses Jahr an die französische Filmemacherin Claire Denis (76) und ihren Thriller «Stars at Noon» sowie an den Belgier Lukas Dhont (31) und sein Drama «Close». Die Auszeichnung für die Beste Regie heimste der Südkoreaner Park Chan-wook (58) ein, der mit seinem Film «Decision to Leave» in Cannes antrat.
Ehrenpalme für Tom Cruise
Für ihre Rolle in «Holy Spider» wurde die iranische Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi (41) ausserdem als Beste Schauspielerin bedacht. Der Südkoreaner Song Kang-ho (55) konnte mit seiner Rolle in «Broker» als Bester Schauspieler überzeugen. Das Beste Drehbuch steuerte der Schwede Tarik Saleh (50) für seinen Film «Boy from Heaven» bei.
Die Goldene Ehrenpalme erhielt bereits zu Beginn des Festivals «Top Gun»-Star Tom Cruise (59). Insgesamt waren dieses Jahr 21 Filme im Rennen um die Goldene Palme. Ein deutscher Beitrag war 2022 nicht dabei.