Es ist der grösste Arbeitskampf Hollywoods seit Jahrzehnten. In Los Angeles und New York City haben Schauspieler am Freitag (14. Juli) Streikposten vor Film- und Fernsehstudios bezogen. Im Big Apple war auch Hollywoodstar Jason Sudeikis (47) unter den Demonstranten.
Demonstration vor dem NBC-Studio
Der «Ted Lasso»-Darsteller demonstrierte am ersten ganzen Streiktag der Schauspieler vor dem NBC-Gebäude in New York. Wie der «Hollywood Reporter» berichtete, rückte die Polizei kurzzeitig an, um Hunderte Streikende hinter Barrikaden zu treiben. Anschliessend demonstrierte die Menge friedlich zu Musik von Beyoncé und Sister Sledge.
Die Schauspieler begannen ihren Streik, nachdem Verhandlungen über einen neuen Vertrag mit Studios und Streaminganbietern gescheitert waren. Die Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA fordert eine bessere Vergütung und Regelungen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). «Die Themen, die sie nicht einmal diskutieren, sind die wichtigsten Themen, und wenn wir sie jetzt nicht lösen, wenn wir uns jetzt nicht mit Streaming befassen, wenn wir uns jetzt nicht mit KI befassen, wird es keine Lösung geben», sagte Schauspielerin Susan Sarandon (67), die ebenfalls in New York protestierte.
«Ich sehe fast nichts von den Einnahmen»
In Los Angeles zogen die Demonstranten zum Netflix-Gebäude. Mit dabei war Sean Gunn (49), der durch seine Rolle als Kirk in der Serie «Gilmore Girls» bekannt wurde. Gegenüber dem «Hollywood Reporter» ärgerte er sich darüber, dass Netflix mit der Serie noch immer grosse Erfolge erzielt, aber bei ihm davon nichts ankäme: «Seit über einem Jahrzehnt ist es eine ihrer beliebtesten Shows. Es wird immer und immer wieder gestreamt, und ich sehe fast nichts von den Einnahmen, die dabei entstehen.» Stattdessen zahlten sich die Chefs gegenseitig Boni in Millionenhöhe aus. «Ich verstehe nicht, warum sie diese Boni nicht kürzen können, um den Reichtum mehr mit den Leuten zu teilen, die die Inhalte erstellt haben, die sie reich gemacht haben.»
Die Gewerkschaft fordert bessere Bezahlung und Regeln für die KI
Bereits seit Anfang Mai streiken in den USA die Drehbuchautoren. Vergangene Woche schlossen sich die Schauspieler an. Es ist der erste Doppelstreik dieser Art in den USA seit mehr als 60 Jahren. Es wird erwartet, dass der Betrieb in den Filmstudios auf unbestimmte Zeit lahmgelegt wird. Produktionen werden verzögert - und auch für bereits fertiggestellte Werke könnte es Einschnitte bedeuten. Denn die Hollywoodstars sind für PR nicht mehr zu haben. Am Donnerstag verliessen die «Oppenheimer»-Stars die Premierenfeier in London, nachdem der Streikstart verkündet wurde. Die «Barbie»-Premiere in Berlin am 15. Juli soll ebenfalls ohne Hauptdarsteller stattfinden.