Mit ihren letzten beiden Alben sind Fantasy auf Platz eins der deutschen Charts gelandet, nun sind sie mit ihrem neuen Longplayer «Lieder unseres Lebens» zurück. Seit 25 Jahren stehen Freddy Malinowski (50) und Martin Hein (51) bereits gemeinsam auf der Bühne. Ihr elftes Studioalbum ist für die beiden besonders persönlich, denn sie singen darauf Coverversionen von Songs, die sie in ihrem Leben geprägt haben.
Auch privat ist bei dem Duo einiges los: Malinowski ist erst kürzlich zum ersten Mal Opa geworden. Hein hat seiner Partnerin, Schlagersängerin Mela Rose, einen Heiratsantrag gemacht. Bald läuten für das Paar also die Hochzeitsglocken. Die Pläne dafür verrät Martin Hein im Interview mit spot on news. Ausserdem sprechen Fantasy über ihre erste Begegnung, ihre Wurzeln und ob sie sich jeweils eine Rückkehr als Solokünstler vorstellen könnten.
Sie veröffentlichen mit «Lieder unseres Lebens» ein Album mit Coverversionen. Was macht die Songs für Sie so persönlich?
Martin Hein und Freddy Malinowski: Wir haben uns die Titel gezielt ausgesucht, denn jeder Titel beinhaltet eine Geschichte aus der früheren Zeit, ob es uns oder unsere Eltern betrifft. Dementsprechend hat jeder Song einen besonderen Platz in unserem Leben.
Auch englischsprachige Titel haben es auf das Album geschafft. Hatten Sie kurz überlegt, sie in der Originalsprache zu singen? Was sprach dagegen?
Hein und Malinowski: Unsere Fans kennen uns so, dass wir die deutsche Sprache bevorzugen. Das ist natürlich auch die Art und Weise von Fantasy, wie wir Musik machen, nämlich in der deutschen Sprache. Englisch ist nicht so unser Ding.
Sie haben sich in den 1990er Jahren kennengelernt. Wissen Sie noch, was Sie damals über den jeweils anderen gedacht haben?
Hein: Als ich Freddy kennengelernt habe und erfahren habe, dass er schon eine CD auf dem Markt hat, war das für mich ein richtig grosser Star. Wir sind damals vom Studio aus zusammen zu einer Pommesbude gelaufen, um eine Currywurst zu holen. Ich habe gedacht: «Das ist ja Wahnsinn, die ganzen Menschen sehen mich jetzt mit einem Star auf der Strasse.»
Malinowski: Und du dachtest auch, dass Currywurstessen ein Muss ist, wenn man Schlagerstar ist.
Hein: Ja, habe ich damals gedacht, aber dem war gar nicht so, du hattest nur nicht mehr Geld dabei.
Malinowski: Und ich habe gedacht: «Meine Güte, der glaubt mir das auch noch, dass ich Schlagerstar bin.»
Mittlerweile stehen Sie seit 25 Jahren Seite an Seite auf der Bühne. Was schätzen Sie besonders am jeweils anderen?
Hein: Ich schätze an Freddy seinen Humor, seine Anwesenheit, seine Ehrlichkeit. Es nervt mich allerdings, dass er morgens immer so früh wach ist und mich wach klingelt.
Malinowski: Okay, Vorangegangenes wünschte ich auch von dir sagen zu können - kann ich auch, daher brauche ich es nicht zu wiederholen.
Hat es in den gemeinsamen Jahren ein besonders verrücktes oder aussergewöhnliches Erlebnis gegeben, von dem Sie erzählen können?
Hein: In der Geschichte von Fantasy, 25 Jahre an der Seite meines Kollegen Freddy, gab es so viele Geschichten, dass ich teilweise Bände in Buchform füllen könnte.
Malinowski: Okay, da wollen wir aber nicht ins Detail gehen, vielleicht sollten wir darüber ein Buch schreiben?
Hein: Das ist eine Option, die wir uns noch offenhalten sollten.
Malinowski: Na, dann ist das vielleicht in unserem Buch demnächst zu lesen, wenn es denn eins geben sollte.
Vor Fantasy waren Sie beide als Solokünstler aktiv. Könnten Sie sich vorstellen, noch einmal dahin zurückzukehren?
Hein: Ach Mensch, das war eine andere Zeit, ich war noch jung und habe das auch alles genossen. Aber ich habe mich in den mittlerweile 25 Jahren so an meinen Gesangspartner gewöhnt, dass ich von mir sagen würde: Wenn ich noch mal alleine starten wollen würde, hätte ich a) nicht mehr die Kraft, b) nicht mehr die Ausdauer und c) auch die Lust nicht mehr. Ich denke, ich würde bei jedem Song immer auf die rechte Seite schauen, ob der Freddy auch neben mir steht.
Malinowski: Ich würde nicht noch mal dahin zurückkehren wollen, weil ich mir dann auch wieder die Haare lang wachsen lassen müsste. Ich hatte ja ganz lange Haare und die möchte ich nicht noch mal haben.
Ihre Wurzeln liegen in Kroatien und Polen. Welche Traditionen aus Ihrer Heimat behalten Sie bis heute bei?
Malinowski: Ich habe gar nicht so viele Traditionen aus Kroatien, weil ich dort gar nicht so viel gelebt habe, sondern als Kind mal für eineinhalb Jahre, bevor ich dann als Sechsjähriger zur Schule musste und dementsprechend von meinen Eltern dort abgeholt wurde. Ich kam mir ein bisschen so vor wie Heidi, die ihre Berge verlassen muss und wieder nach Frankfurt ziehen muss. Aber was ich mir behalten habe, ist, menschlich zu sein und auf Menschen zuzugehen. Ich bin recht gastfreundlich und habe gerne Menschen um mich rum.
Hein: Mit circa 18, 19 Jahren habe ich versucht, wie es in Polen üblich ist, Schnaps ohne Cola zu trinken, was mir persönlich nicht so schmeckt. Ich habe ehrlich gesagt auch nicht so viele Traditionen aus Polen. Aber Traditionsgerichte, die meine Oma gekocht hat, sind mir noch geblieben. Pierogi zum Beispiel oder schlesische Knödel, das koche ich immer noch gern.
Herr Malinowski, Sie sind im Dezember Opa geworden. Wie stolz sind Sie auf das erste Enkelkind?
Malinowski: Diese Frage erübrigt sich eigentlich von selbst. Ich glaube, jeder, der Opa oder Oma wird, fühlt sich total glücklich. In meinem Fall freue ich mich ganz besonders, dass ich Opa bin. In meiner Familie hat es niemand geschafft, Opa oder Oma zu sein, sowohl mein Vater nicht als auch seine Brüder und Schwestern nicht. Ich bin der Einzige nach vielen vielen Jahrzehnten, der Opa geworden ist. Ich bin überglücklich, dass ich das erleben darf. Es ist ein ganz tolles Erlebnis und ich bin sehr sehr glücklich.
Ich habe mir auch den Namen meines Enkels auf meinen Arm tätowieren lassen. Das musste sein: Ich hatte ein Zwiegespräch mit Gott. Ich habe mir vom lieben Gott gewünscht, dass ich Opa werden darf und ich habe gesagt: «Wenn ich Opa werde, werde ich irgendetwas tun, was ich sonst nie tun würde.» Jeder weiss, dass ich Tattoos eigentlich nicht so sehr mag beziehungsweise nie selber eins haben wollte. Aber ich habe dem lieben Gott versprochen: «Wenn ich Opa werde, mache ich mir ein Tattoo. Du weisst, wie sehr ich das eigentlich hasse.» Aber jetzt liebe ich es, weil es der Name meines Enkels ist.
Sie hatten einmal angekündigt, auch selbst noch ein Kind adoptieren zu wollen. Stehen die Pläne dazu noch?
Malinowski: Nein, die stehen nicht mehr. Mein Partner und ich haben das auch wieder ganz schnell dementiert. Wir haben ja doch schon ein gewisses Alter und werden in Zukunft auch noch Verpflichtungen haben, bei denen wir wenig Zeit haben würden für ein eigenes Kind. Aber wir sind ja Gott sei Dank mit einem Enkel gesegnet worden und das ist genauso schön, wenn nicht sogar noch schöner.
Herr Hein, Sie haben Ihrer Partnerin Mela Rose an Silvester einen Heiratsantrag gemacht. Haben Sie schon Pläne für die Hochzeit?
Hein: Natürlich, wenn man sich verlobt, dann hat man schon irgendwo gezielte Pläne, die sich bei uns aber nicht speziell aufs Datum beziehen. Wir planen Ende September, Anfang Oktober zu heiraten. Wir haben bis dahin noch genug Zeit, uns ein genaues Datum auszusuchen.
Malinowski: Das war jetzt aber nicht die Frage. Die Frage war ja, ob Ihr spezielle Pläne habt?
Hein: Achso, aber selbstverständlich. Wir werden Trauzeugen haben, wir werden klassisch heiraten - standesamtlich mehr so als Trachtenhochzeit. Wir wollen auf jeden Fall in Österreich heiraten, vielleicht auf einer schönen Alm mit einer kleinen Kirche, so richtig schön gemütlich. Und Sie werden es nicht glauben, Freddy ist auch eingeladen.