Einsatzkräfte der US–Behörde Homeland Security haben am Montag (25. März) die Häuser von Rapper Sean «Diddy» Combs (54) in Los Angeles und Miami durchsucht. Es geht um Vorwürfe wegen Menschenhandels. Der Rapper wurde aber offensichtlich nicht festgenommen, sondern derweil bei einem Spaziergang am Flughafen Miami gesehen.
Zwei Söhne befragt
Am Montagnachmittag wurden in zwei getrennten und gross angelegten Razzien die Liegenschaften von Combs durchsucht. «TMZ» berichtete etwa, dass Bundesagenten das Haus in Los Angeles mit Hubschraubern erreichten. Die Ermittler durchsuchten die Anwesen in L.A. und Miami und führten einige Menschen hinaus. Der lokale Sender FOX11 zeigte Luftaufnahmen von Combs' beiden Söhnen Justin Combs (30) und Christian «King» Combs (25), die vor ihrem Haus in Beverly Hills mit Handschellen gefesselt waren und mit den Beamten sprachen. Der Rapper hielt sich offenbar nicht daheim auf, sondern wurde am Flughafen Miami–Opa Locka gesichtet, nachdem Berichten zufolge sein Privatjet in Antigua gelandet war.
Die Razzia von Homeland Security Investigations sei Teil einer bundesweiten Ermittlung von «Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung», hiess es. In mehreren Gerichtsverfahren wurde Combs, der sich auch wegen Vergewaltigungsvorwürfen verantworten muss, angeblicher Sexhandel vorgeworfen. «NBC News» berichtete, dass Bundesbeamte bereits drei Frauen und einen Mann zu den Vorwürfen des Sexhandels befragt hätten. «Wir werden weitere Informationen bereitstellen, sobald diese verfügbar sind», sagte ein Vertreter der Homeland Security Investigations in einer Erklärung gegenüber «People». «Hoffentlich ist dies der Beginn eines Prozesses, der Herrn Combs für sein verdorbenes Verhalten zur Verantwortung zieht», sagte Douglas Wigdor, Anwalt zweier Frauen, die jeweils zuvor Klagen gegen Combs eingereicht hatten.
Vorwürfe wegen Missbrauch, Vergewaltigung und Sexhandel
Gegen den Rapper laufen verschiedene Ermittlungen wegen schwerwiegender Vorwürfe. Zuletzt behauptete ein Mann, vom Musik–Milliardär sexuell missbraucht worden zu sein. Der Musikproduzent Rodney «Lil Rod» Jones gab in einer Klage zu Protokoll, von Combs dazu genötigt worden zu sein, zahlreiche Prostituierte anzuwerben und zum Vergnügen des Stars vor dessen Augen mit ihnen Sex zu haben. Dabei sei er regelmässig auch von Combs an intimen Stellen angefasst worden. Deswegen fordere er Schadensersatz in Höhe von 30 Millionen US–Dollar (ca. 38 Mio. Euro).
Combs wird auch beschuldigt, zusammen mit zwei weiteren Männern, eine damals 17–jährige Highschool–Schülerin vergewaltigt zu haben. Die Frau behauptet, 2003 Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden zu sein. Ihr seien Drogen und Alkohol gegeben worden und sie sei mit einem Privatjet nach New York gebracht worden, wo es in einem Studio zu dem mutmasslichen Übergriff gekommen sei. Eine weitere Frau, die in einigen seiner Musikvideos mitwirkte, behauptet, 1991 in New York vom Rapper unter Drogen gesetzt und anschliessend vergewaltigt worden zu sein. Insgesamt beschuldigen ihn vier Frauen des sexuellen Übergriffs. In einer Erklärung gegenüber «People» wies der Rapper alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe pauschal zurück: «In den letzten paar Wochen habe ich schweigend dagesessen und zugesehen, wie Menschen versuchten, meinen Charakter zu ermorden, meinen Ruf und mein Vermächtnis zu zerstören.»