Im August 2021 hat Simone Mecky-Ballack (46) ihren Sohn Emilio verloren. Der mittlere ihrer drei Söhne ist mit 18 Jahren bei einem Unfall in Portugal ums Leben gekommen. Nun hat die Ex-Frau von Fussballlegende Michael Ballack (45) im Magazin «Bunte» ihr erstes Interview seit dem schweren Schicksalsschlag über ihre Trauerarbeit gegeben.
Nachdem sie die Nachricht des Unglücks erhalten hatte, hätte sie die ersten Tage wie in Trance verbracht, erinnert sich Mecky-Ballack zurück. So könne sie sich trotz Flugangst an den Flug nach Portugal nicht erinnern. In Portugal konnte sie ihren toten Jungen noch einmal sehen: «Ich konnte Abschied von ihm nehmen, ihm ein letztes Mal über die Wange streichen. Da wusste ich sicher: Seine Seele ist weg.»
«Ich spüre seine Energie immer noch»
Der Schmerz komme seitdem in Wellen und werde immer bleiben, ist sie sich sicher. «Manchmal denke ich, er kommt gleich um die Ecke. Ich spüre seine Energie immer noch.» Ihre beiden Söhne Louis und Jordi seien der Grund dafür, dass ihr Leben weitergehe. « Aber es kostet mich immer noch jeden Tag wahnsinnig viel Energie weiterzuleben, für die beiden da zu sein.»
Es gebe Tage, «da lasse ich die Trauer zu, heule Rotz und Wasser - das ist heilsam.» Viel Zeit verbringe sie auch in Emilios Zimmer, das noch genau wie bei seiner Abreise aussieht. «Schau mir den ganzen Tag nur seine Fotos an. Lege mich auf sein Bett und fühle mich ihm ganz nah. Aber dann stehe ich wieder auf!»
In dem Interview zeigt sich die trauernde Mutter auch kämpferisch. Sie habe nach dem Tod ihres Sohnes keine Therapie angefangen, erzählt Mecky-Ballack. Stattdessen habe sie sich an ihre Freundinnen gewandt und viel gearbeitet: «Man muss seinen Alltag so regeln, dass man nicht mehr in diese tiefe Trauer zurückfällt.»
Anderen Eltern Mut machen
Mit dem Interview wolle sie «auch anderen Eltern Mut machen, dass das Leben weitergeht.» Auf Instagram war sie dafür angegangen worden, dass sie sich wieder lächelnd zeigte. Dagegen wehrt sie sich: «Lasst euch nicht vorschreiben, wie ihr eure Trauer lebt. Geht raus, lebt euer Leben und habt Spass! Wir haben Verantwortung anderen Kindern gegenüber, Familie und Freunde. Wir wollen unser Leben nicht beenden. Und ja: Gott sei Dank kann ich ab und an wieder lachen, kann Freude empfinden.»