An kabellose Vernetzung in den eigenen vier Wänden haben sich viele Menschen inzwischen gewöhnt. Von der per App geregelten Lichtsteuerung über die Zimmertemperatur bis zum Fernseher - einige bedienen all das sogar einfach mit ihrer Stimme. Logisch, dass solche Systeme den einen oder die andere auch im Garten reizen: kabellos und ressourcenschonend, auch was den Faktor Zeit betrifft. So könnte die Zukunft intelligenter Gärten aussehen.
Keine Kabel im Salat
In einer Sache sind sich smarte Gärtner und solche, die es werden wollen einig - die Vernetzung im Garten soll möglichst kabellos sein. Das sagt auch Fabio Banin vom Gartengeräte-Hersteller Stiga: «Wir sehen schon heute eine starke Nachfrage bei akkubetriebenen Geräten, die sparsam im Verbrauch sind. Gerade bei autonomen Mährobotern wünschen sich Kunden Lösungen, die ohne den Mähbereich begrenzende Kabel auskommen.»
Denn in vielen Fällen funktionieren Mähroboter derzeit noch mit Begrenzungskabeln innerhalb derer sie operieren dürfen. In einigen Fällen wird ausserdem ein Leitkabel verlegt, das die automatisierten Rasenschneider durch einzelne Mähbereiche führt. Mittelfristig wird sich das ändern, glaubt Gartentechnik-Experte Banin: «Im Bereich des intelligenten Mähens tut sich einiges. Es gibt bereits einen Rasenroboter, der mithilfe von eigens entwickelten Algorithmen ohne begrenzendes Kabel funktioniert.»
Mähen, giessen, Wasserspiele - am liebsten per App gesteuert
Wer es dagegen geniesst, auf dem Mähtraktor sitzend selbst auf der Grasnabe für Ordnung zu sorgen, kann das mit einem elektrischen Antrieb ganz in Ruhe tun. «Im Gegensatz zu Benzinmähern sind Akku-Mäher vor allem eines: leise», weiss auch Fabio Banin. Dass Akku-Mäher kabellos fahren und schneiden, ist ein weiterer Vorteil - auch in puncto Sicherheit: Die Elektro-Mäher, die noch auf ein Kabel angewiesen sind, sorgen durch Überfahren immer noch für durchtrennte Stromkabel oder blockierte Messerbalken.
Um den Komfort im smarten Grün zusätzlich zu erhöhen, integrieren neben Stiga auch immer mehr Hersteller die Funktion, die Gartengeräte per App zu bedienen. Dazu gehören Mähroboter, aber auch die automatisierte Bewässerung des Gartens findet immer mehr Anklang. Hersteller wie Gardena oder Rain Bird bieten unterschiedliche Systeme an: Von Micro-Sprühregnern, die bestimmte Areale mit feinen Wassertröpfchen bestäuben, über Tropfbewässerung im Gemüsebeet bis zu sogenannten Versenkregnern, die wie im Fussballstadion per Knopfdruck aus dem Boden fahren und den Rasen grosszügig wässern. Sie alle lassen sich ebenso per App steuern, wie Wasserspiele im Gartenteich oder einem Brunnen.
Es werde Licht - und Schatten
Einen besonderen Reiz übt im Innen- wie im Aussenraum ausserdem eine gelungene Beleuchtung aus. Diese kommt im Freien in der Regel zwar nicht ohne Kabel aus, allerdings gibt es clevere Systeme von Herstellern wie GardenLights oder LightPro, die darauf ausgelegt sind, möglichst wenig Kabel im Garten verlegen zu müssen. Alternativ lässt sich auch die bereits im Smart Home installierte Beleuchtung, etwa das Hue-System von Philips, nach Belieben in Richtung Garten erweitern.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Sensoren für den Aussen- und Gartenbereich, die sich nach Belieben kombinieren lassen. So ist etwa die smarte Aussenbeschattung auf dem Vormarsch, die durch den Einsatz von Regen-, Wind-, Temperatur- und Sonnensensoren Markisen steuern können. Auf Wunsch kann ein sogenannter Windwächter dem smarten System aber auch mitteilen, dass bei einer bestimmten Windstärke der Garten nicht gesprenkelt werden soll. Um das individuell geeignete System zu finden und einzurichten, sollten Verbraucher Fachhändler vor Ort aufsuchen und mit ihnen die passende Lösung planen.