In der zweiten Folge von «Sommerhaus der Stars» liess ein mutmasslich zu lautes «Rotzen» beim Zähneputzen die ohnehin angespannte Lage zwischen Aleks Petrovic (32) und Can Kaplan (27) eskalieren. In Episode drei (Dienstag, 20.15 Uhr bei RTL – auch bei RTL+) reisst ein Hähnchen als Antwort auf eine Wassermelone den Graben zwischen Can, seiner Partnerin Walentina Doronina (23) und dem Rest noch weiter auf – und zieht ein anderes Paar mit in den Abgrund. Doch der Reihe nach.
Vanessa Nwattu (23) hat eine Wassermelone getragen – in den Garten, zerteilt in mundgerechte Stücke. Alle machen sich darüber her, bis auf Walentina und Can. Das Pärchen ist schliesslich «Staatsfeind Nummer eins» (Claudia Obert) im Haus und deshalb isoliert. Als Rache bereiten Can und Walentina demonstrativ ein ganzes Hähnchen zu. Das Einzige im Kühlschrank. Als die Bewohner Wind vom Braten bekommen, sind fast nur noch Knochen übrig. Walentina behauptet zwar, den Vogel für die ganze Mannschaft gemacht zu haben, doch das Tischtuch ist zerschnitten.
Claudia Obert verliert die Nerven
Claudia Obert (61) hat andere Sorgen: «Es gibt nichts mehr zu saufen.» Das Gewese um das Essen, und wer es wann für wen zubereitet, versteht sie nicht. Für Kompanieköchin Edith Stehfests (28) Mahlzeiten hat sie eh nichts übrig: «Das Essen schmeckt so, wie sie aussieht». Das Statement hat Edith gehört und will es nicht auf sich sitzen lassen. Ihr Stil ist halt nicht ihr Fall, rudert Claudia halb zurück. Und macht weiter mit einem verbalen Amoklauf.
Völlig ohne Not setzt Claudia zum Sympathieselbstmord an. Teilt kollektiv gegen die «psychosomatische Klinik» aus, tituliert Justine als «langweilige Kuh» und attackiert grundlos die alleine dasitzende Pia Tillmann (37). Die sonst so beherrschte schwarze Königin des Reality–TV dreht völlig hohl. Warum? «Seit zwölf Stunden keinen Alkohol», mutmassen die Mitbewohner.
Dünnbrettbohrer scheitern am Paarspiel
Am nächsten Morgen sorgt ein Spiel für Ablenkung. Wie gewohnt zerfleischen sich die Paare nicht mehr gegeneinander, sondern untereinander. Bei Aleks und Vanessa geht es schon beim Frühstück los. Sie ist von seiner Bevormundung mehr als nur genervt: «Ich muss hier gar nichts.»
Das Spiel ist einmal mehr prädestiniert dafür, die internen Paarspannungen zu intensivieren. Die Männer müssen von unten durch eine Holzdecke bohren (natürlich nicht mit dem Akkuschrauber) und Ballons zum Platzen bringen, die auf dem Brett angebracht sind. Die Frauen müssen ihre Partner mit einem Glas Sekt in der Hand von oben lotsen. Die Kommunikation ist einmal mehr der Schlüssel, und da hapert es bei allen Paaren.
Bei Maurice Dziwak (25) und Ricarda Raatz (31) liegt es jedoch ganz bei ihm. Der selbsternannte Löwe dringt mit dem Handbohrer einfach nicht durch die Decke. Der stolze Spross einer Arbeiterfamilie ist völlig verzweifelt und verweigert total. Immerhin macht er diesmal nicht seine Freundin für das Scheitern verantwortlich. Justine und ihr Freund Arben Zekic (28) entscheiden das Spiel mit neun geplatzten Ballons für sich.
Justine/Arden sind damit vor der ersten Eliminierung sicher. Genauso wie die Stehfests, Pia und Zico sowie Walentina und Can. Sie erspielten sich in den ersten beiden Folgen den Schutz.
Aleks und Vanessa sehen sich schon am Abgrund, schliesslich haben sie es sich nicht nur mit Walentina und Can verscherzt, sondern gelten auch noch als spielstarkes Paar. Doch Claudia Obert hat sie mit ihrem Aussetzer am Vortag gerettet. Die Unternehmerin und ihr Max (25) vereinen die meisten Stimmen auf sich und müssen gehen. Ausgerechnet der grösste Name der Staffel streicht als erstes die Segel.
War Claudia überqualifiziert für das Format?
Woran hat es gelegen? Laut Claudia war sie für die Sendung überqualifiziert: «So blöd kann man nicht sein, dass man nicht merkt, dass ich in einer ganz anderen Liga spiele.» Sie liess sich nicht auf das Spiel ein, wirkte arrogant und nicht ehrgeizig genug, so das Verdikt ihrer Sommerhaus–Konkurrenten. «Die machen sich alle verrückt für 50.000 Euro», kicherte die Unternehmerin am Anfang dieser Folge. Diese Einstellung wurde ihr nun zum Verhängnis.
Claudia verabschiedet sich mit einem Zitat von Regie–Legende Billy Wilder (1906–2002): «Never be boring», langweile niemals. Sie ist enttäuscht von der Staffel und den «blutleeren Langweilern» in ihr. War ihr Rundumschlag in dieser Episode ein verzweifelter Schrei, von den «Durchschnittstussen» befreit zu werden? Oder ist die «TV–Ikone» (so immerhin die respektvolle Einschätzung ihrer Mitbewohner) auserzählt?