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Sommer in Skandinavien

Stockholm: Darum lohnt sich ein Trip in Schwedens Hauptstadt

Bis zu 18 Stunden Tageslicht, 14 Inseln und jede Menge Wasser sind nur drei von vielen Gründen, warum Stockholm im Sommer eine Reise wert ist.

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Stockholm: Im Venedig des Nordens ist es nie weit zum Wasser.
Stockholm: Im Venedig des Nordens ist es nie weit zum Wasser. fogcatcher/Shutterstock.com

Der Sommerurlaub steht vor der Tür. Wer nicht zum wiederholten Mal nach Frankreich, Italien oder Spanien fahren möchte, reist in den Norden. In der schwedischen Hauptstadt Stockholm gibt es besonders viel zu entdecken. Das sind die Highlights.

Nähe zur Natur

Nicht umsonst trägt Stockholm den Spitznamen Venedig des Nordens: Die Stadt ist auf 14 Inseln gebaut. Das Zentrum bildet die Altstadt Gamla Stan mit ihren bunten Giebelhäusern und verwinkelten Gässchen. Einen Überblick über die einzigartige Lage vermittelt der Turm des Rathauses. Das Stadshuset, in dem alljährlich das Nobelbankett stattfindet, zählt zu den Hauptattraktionen der Stadt und lockt unter anderem mit dem Goldenen Saal. 

Am Fusse des Prachtbaus ankern Schiffe, die Touristinnen und Touristen in einer Stunde zur nächsten Sehenswürdigkeit bringen: Schloss Drottningholm. Etwas länger dauert die Fahrt vom Stadtzentrum in die Schären. Doch die Reise lohnt sich: Die 30.000 Inseln, viele davon mit roten Holzhäuschen bebaut, zeigen Schweden wie aus dem Bilderbuch.

Gute Nachrichten für all jene, die den Schärengarten im Sommer besuchen: Das «Allemansrätten» sichert jedermann den freien Zugang zur Natur und erlaubt, überall ins kühle Nass zu springen. Vorausgesetzt, die Privatsphäre der Anwohnerinnen und Anwohner wird gewahrt. Wer weniger Zeit mitbringt, kühlt sich in städtischen Badeanstalten wie Långholmen oder Tantolunden ab. Auch das Naherholungsgebiet Djurgården oder der Hagapark laden zum Entspannen ein. 

Kulinarische Höhenflüge

Stockholms Nähe zum Wasser spiegelt sich auch in der Kulinarik wider. So lassen sich auf den Speisekarten diverse Fischgerichte wie Garnelenbrötchen («Räksmörgas») oder der traditionell zur «Kräftskiva» im Spätsommer servierte Flusskrebs finden. Wer selber kocht, besorgt seine Zutaten in der 1888 eröffneten Markthalle Östermalms Saluhall. Sie bietet eine grosse Auswahl an schwedischen Delikatessen - von Elchsalami bis eingelegtem Hering.

Zwischen den Mahlzeiten treffen sich die Schweden mit Freunden zu Kaffee und Kuchen, «Fika» genannt. Zimtschnecken («Kanelbullar») dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie die mit Marzipan überzogene «Prinsesstårta» oder der saftige Schokokuchen «Kladdkaka». Die Liebe zu Süssspeisen geht so weit, dass einige von ihnen einen eigenen Eintrag im Kalender haben. So feiert Skandinavien am 4. Oktober den Tag der Zimtschnecke oder am 25. März den Waffel-Tag. 

Obwohl viele Gerichte eine langjährige Tradition haben, ist Schweden kulinarisch keineswegs in der Vergangenheit hängen geblieben. Auch im hohen Norden boomen vegane Restaurants und Cafés und Alternativen zu tierischen Produkten. Berühmtestes Beispiel: Der im südschwedischen Malmö ansässige Konzern Oatly, der seine Hafergetränke weit über die Landesgrenzen hinaus exportiert.

Zeitlos schönes Design

Auf der ganzen Welt zu finden sind mittlerweile auch die Designs von IKEA oder H&M. Schweden hat in Sachen Einrichtung und Mode aber noch weit mehr zu bieten. Wer sich ein Stück Skandinavien nach Hause holen möchte, schaut bei Svenskt Tenn, Designtorget oder Carl Malmsten vorbei. Fashionistas mit einem Faible für nordischen Minimalismus kommen in den Boutiquen von Acne Studios, Filippa K oder Totême auf ihre Kosten.

Apropos Kosten: Schwedisches Design hat seinen Preis, überdauert dank zeitloser Formen und Farben sowie hochwertiger, langlebiger Materialien aber mehrere Saisons. Secondhand-Shops, die es im hippen Södermalm en masse gibt, bieten skandinavische Klassiker zu einem Bruchteil des Originalpreises an. Schont den Geldbeutel und die Umwelt gleichermassen!

Fokus auf Nachhaltigkeit

Der ökologische Fussabdruck lässt sich bereits bei der Anreise kleinhalten: Mit der neuen Verbindung Berlin-Hamburg-Kopenhagen-Malmö-Stockholm verkehrt erstmals seit den Neunzigerjahren ein Nachtzug auf der Strecke zwischen Deutschland, Dänemark und Schweden. Zwischen Norddeutschland und Südschweden kommen zudem Fähren zum Einsatz.

In Stockholm angekommen, wird einem das Auto ebenfalls nicht fehlen. Die Stadt ist überschaubar und lässt sich gut zu Fuss, mit dem Fahrrad oder dem Kajak erkunden. Sportmuffel bewegen sich innerhalb weniger Minuten mit der U-Bahn von einem Stadtteil zum nächsten. Für das Umsteigen lohnt sich genügend Zeit einzuplanen: Auf 110 Kilometern wartet im Untergrund die längste Kunstgalerie der Welt. Über 90 der 100 Stationen des Stockholmer U-Bahn-Netzes sind mit Werken von insgesamt 150 Künstlerinnen und Künstlern gestaltet.

Geschichte hautnah

Per Strassenbahn, Bus oder Schiff ist die Museumsinsel Djurgården zu erreichen. Auf ihr liegt unter anderem das Vasamuseet, das die 1628 bei ihrer Jungfernfahrt gesunkene Galeone Vasa beherbergt. Noch mehr schwedische Geschichte vermittelt das benachbarte Freilichtmuseum Skansen. Im dazugehörigen Tierpark fühlt sich selbst der König des Waldes, der Elch, wohl.

Fans von schwedischer Popmusik dürfen sich das angrenzende ABBA-Museum nicht entgehen lassen. Die interaktive Ausstellung bietet neben Wänden voller Schallplatten und Originalrequisiten die Möglichkeit, sein Talent als fünftes Mitglied der Gruppe unter Beweis zu stellen. 

Langweilig wird es in Stockholm also bestimmt nicht - egal, ob man die schwedische Hauptstadt nur für einen Städtetrip besucht oder einen längeren Aufenthalt plant.

Von SpotOn am 31. Mai 2023 - 23:00 Uhr