Ob Oscar-prämierte Schauspielleistung, der berühmteste Klempner der Welt oder das Phänomen Michael Jordan (60): Im April zeigt sich das Kino einmal mehr von seiner abwechslungsreichsten Seite. Los geht es mit dem Animationsfilm «Der Super Mario Bros. Film», in dessen englischem Original sich Marvel-Star Chris Pratt (43) mit Schurke Bowser anlegt. «Air - der grosse Wurf» erzählt die Entstehungsgeschichte der legendären Air-Jordan-Basketballschuhe. Das rührende Highlight des Kino-Monats: Das Drama «The Whale», für das Brendan Fraser (54) Anfang März völlig zurecht den Oscar als «Bester Hauptdarsteller» einfahren konnte.
«Der Super Mario Bros. Film», 5. April
Bei unterirdischen Reparaturarbeiten an einer Wasserleitung werden die Brooklyner Klempner Mario und Luigi plötzlich in eine geheimnisvolle Röhre gesaugt und landen daraufhin in einer magischen neuen Welt. Als die Brüder dort getrennt werden, begibt sich Mario auf eine gigantische Reise, um Luigi zu finden. Mit der Unterstützung des Pilzkopfs Toad und dank eines Trainings von Prinzessin Peach, der willensstarken Herrscherin des Pilz-Königreiches, entdeckt Mario dabei ungeahnte Kräfte in sich.
Einschätzung:
Während Klempner Mario seit Jahrzehnten nicht aus der Videospielwelt wegzudenken ist, halten sich seine Kino-Abenteuer (die skurrile Realverfilmung «Super Mario Bros.» von 1993 darf gerne verdrängt werden) sehr im Zaum. Wie üblich bei Animationsfilmen fällt ein grosses Verkaufsargument - unter anderem Hollywood-Star Chris Pratt als Stimme von Mario - für das deutsche Publikum weg. Dafür dürfen sich grosse wie kleine Kinogänger in reichlich Nintendo-Nostalgie hüllen. Denn inzwischen hüpfte auch schon die aktuelle Elterngeneration unzähligen Schildkröten auf die Birne.
«Air - der grosse Wurf», 6. April
«Air - Der grosse Wurf» erzählt die unglaubliche Geschichte der Partnerschaft zwischen dem damaligen Newcomer Michael Jordan und der aufstrebenden Basketball-Division von Nike, die mit der Marke «Air Jordan» nicht nur die Welt des Sports, sondern auch die zeitgenössische Kultur revolutionierte. Der Film handelt darüber hinaus von der bedingungslosen Hingabe einer Mutter, die von dem aussergewöhnlichen Talent ihres Sohnes fest überzeugt ist - und von dem Basketball-Phänomen, das zum besten Spieler aller Zeiten werden sollte.
Einschätzung:
Heldenverehrung auf Amerikanisch: «Air - der grosse Wurf», unter anderem mit Matt Damon (52) und Ben Affleck (50), der auch die Regie übernahm, zelebriert das Ideal des amerikanischen Traums am Beispiel einer weiteren ungewöhnlichen Erfolgsgeschichte. So erzählt der Streifen augenscheinlich «nur» von der Geburtsstunde eines (zugegeben weltberühmten) Turnschuhs. Doch natürlich steckt weit mehr hinter der Entstehung der sagenumwobenen Air Jordans - kulturell wie politisch.
«The Whale», 27. April
Der Englischprofessor Charlie (Fraser) hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag nicht nur vollständig aus der Gesellschaft zurückgezogen, er verfiel zudem einer zwanghaften Esssucht. Seine kleine Wohnung verlässt er seither nicht mehr, durch Online-Kurse mit ausgeschalteter Kamera hält er sich finanziell über Wasser. Sein einziger Kontakt zur Aussenwelt ist seine gute Freundin Liz (Hong Chau, 43), die ihn widerwillig mit seinen Essenswünschen versorgt und ihn so gut es geht medizinisch betreut. Charlies letzter Wunsch vor seinem zwangsläufig drohenden Tod: Er will sich unbedingt noch mit seiner 17-jährigen Tochter Ellie (Sadie Sink, 20) versöhnen, deren Herz er vor vielen Jahren brach.
Einschätzung:
Während «The Whale» in den USA schon ab dem Dezember 2022 das Kinopublikum rührte, müssen sich Filmfans in Deutschland noch bis Ende April gedulden. Dass sich das Warten gelohnt hat, dafür spricht allein schon Brendan Frasers Triumph bei der Oscarverleihung. «The Whale» ist ein ebenso rührendes wie schonungsloses Drama, in dem auch die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler des intimen Casts brillieren. Über allem steht aber Fraser und seine aufopferungsvolle Darbietung - es ist wohl die Rolle seines Lebens.