Tampons sind die beliebtesten unter den klassischen Periodenprodukten – etwa 75 Prozent der menstruierenden Menschen verwenden sie. Umso erschreckender ist die US–Studie, die im Juli durch die Welt ging: Forschende der UC Berkeley wiesen in zahlreichen Tampons unterschiedlicher Qualität und Marken 16 toxische Schwermetallen nach, darunter Arsen und Blei. Die Metalle erhöhen das Risiko für Demenz, Unfruchtbarkeit und Krebs. Besonders problematisch: Über die Haut der Vagina werden die Chemikalien noch eher in den Körper gespült als über andere Hautstellen. Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen. Diese Periodenprodukte sind nicht nur gesünder als Tampons, sondern auch nachhaltiger.
Menstruationstasse oder –scheibe
Bei Menstruationstassen handelt es sich um kleine, flexible Becher aus medizinischem Silikon, die in die Vagina eingeführt werden. Sie bilden dort ein Vakuum und fangen das Menstruationsblut sicher auf. Menstruationsscheiben funktionieren ähnlich, bilden jedoch kein Vakuum.
Vorteile: Beide Optionen sind wiederverwendbar und können bis zu zehn Jahre halten, was sie zu einer äusserst umweltfreundlichen Option macht. Zudem sind sie auf lange Sicht kosteneffizienter als Tampons. Sie sind frei von Chemikalien und Duftstoffen und das Risiko von Toxischem Schocksyndrom (TSS) ist geringer als bei Tampons.
Nachteile: Menstruationstassen können anfangs gewöhnungsbedürftig in der Handhabung sein und erfordern eine regelmässige Sterilisation.
Softtampons oder Menstruationsschwämme
Softtampons sind weiche, flexible Tampons ohne Rückholfaden, die speziell für sportliche Aktivitäten, Saunabesuche oder Geschlechtsverkehr während der Menstruation entwickelt wurden. Sie bestehen aus einem weichen schwammartigen Material und sind hypoallergen.
Vorteile: Softtampons sind diskret, da sie keinen Rückholfaden haben, zudem durch ihr weiches Material sehr bequem. Weil sie hypoallergen sind, eigenen sie sich gut bei empfindlicher Haut oder Allergien.
Nachteile: Obwohl einige Softtampons mehrfach verwendet werden können, sind die meisten für den einmaligen Gebrauch bestimmt und somit nicht die umweltfreundlichste Option. Auf lange Sicht sind sie teurer als wiederverwendbare Alternativen. Zudem kann die Entfernung ohne Rückholfaden schwierig sein.
Bei Menstruationsschwämmen handelt es sich um natürliche oder synthetische Schwämme, die wie ein Tampon in die Vagina eingeführt werden, um Menstruationsblut aufzusaugen. Sie sind wiederverwendbar und können nach dem Gebrauch gewaschen und sterilisiert werden.
Vorteile: Natürliche Menstruationsschwämme sind biologisch abbaubar und umweltfreundlich, sie können mehrere Zyklen lang verwendet werden. Zudem sind sie weich und flexibel, passen sich gut dem Körper an. Ausserdem könnend die Schwämme zugeschnitten werden, um die passende Grösse und Form zu erreichen.
Nachteile: Sie erfordern nach dem Gebrauch eine gründliche Reinigung und Sterilisation, um Infektionen zu Vermeiden. Das Einsetzen kann etwas Übung erfordern.
Periodenunterwäsche
Periodenunterwäsche sieht aus wie normale Unterwäsche, hat jedoch eine integrierte saugfähige Schicht, die Blut aufnimmt. Sie kann alleine oder in Kombination mit anderen Menstruationsprodukten verwendet werden und ist in verschiedenen Stärken erhältlich, je nach Menstruationsfluss. Inzwischen gibt es sogar Periodenbikinis und –Badeanzüge.
Vorteile: Periodenwäsche ist wiederverwendbar und dadurch umweltfreundlich. Obwohl die Anfangskosten für Periodenwäsche höher sein können, spart man sich auf lange Zeit Geld. Weil nichts eingeführt werden muss, ist sie für viele eine bequemere Option, zudem sehr diskret. Periodenunterwäsche enthält keine Chemikalien, Duftstoffe oder Bleichmittel und verringert das Risiko für TSS.
Nachteile: Neben den hohen Anfangskosten für Periodenunterwäsche erfordert das Waschen zusätzliche Arbeit und Zeit. Periodenunterwäsche muss nach jedem Gebrauch gewaschen werden. bei starkem Menstruationsfluss kann es notwendig sein, mehrere Unterhosen pro Tag zu wechseln.