2025 ist für Axel Milberg (66) beim «Tatort» endgültig Schluss. Diese Entscheidung gab der Schauspieler Mitte März bekannt. Bis dahin folgt die grosse Borowski-Abschiedstour, die ihren Höhepunkt im Herbst 2023 mit dem 20-jährigen Jubiläum von Milberg als «Tatort»-Kommissar finden wird. Zunächst wird jedoch sein neuester Fall «Borowski und die grosse Wut» am 7. Mai 2023 um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Der Kieler Ermittler geht gemeinsam mit seiner Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik, 32) nicht nur an seine psychischen, sondern auch an seine physischen Grenzen.
Darum geht es im «Tatort: Borowski und die grosse Wut»
Eine Passantin wird an der Kieler Förde vor einen fahrenden Lkw gestossen: ein Gewaltausbruch aus dem Nichts. Kommissar Borowski (Milberg) hört sich an einer nahe gelegenen Berufsschule um. Wenig später landet der Hauptkommissar mit einer schweren Kopfverletzung auf der Intensivstation. Mila Sahin (Bagriacik) ist in grösster Sorge. Warum war sie nicht bei ihm, als ihr Kollege sie brauchte? Sie vermutet einen Zusammenhang zwischen der sinnlosen Tat und dem Angriff auf Borowski.
Und dann sind da diese merkwürdigen Anrufe, die den Hauptkommissar auf dem Krankenbett erreichen: Ein Mädchen namens Finja (Jil) behauptet, von seiner Schwester Celina (Caroline Cousin, *2000) entführt worden zu sein. Celina Lübbert ist eines der Mädchen, das Borowski an der Berufsschule verhört hat. Als Mila Sahin kurz darauf die Grossmutter von Celina erstochen auffindet, stellt sich die Frage: Wie gefährlich ist das Mädchen? Ist Celina auch für die Attacke auf Borowski verantwortlich? Wird sie ihrer kleinen Schwester Finja etwas antun? Während Borowski vom Krankenbett aus ermittelt und versucht, Celinas Vertrauen zu gewinnen, fahndet Mila nach den Mädchen: ein Wettlauf gegen die Zeit.
Lohnt sich das Einschalten?
Ja, weil Axel Milberg als Klaus Borowski einfach unfassbar gut ist. Auch die Harmonie mit seinem eingespielten Team ist in jeder Sekunde greifbar. Was man jedoch zugegeben muss: «Borowski und die grosse Wut» ist mit Sicherheit nicht der stärkste Fall aus Kiel der letzten Jahre. Zu langweilig plätschert die Handlung vor sich hin. Auch der angekündigte «Wettlauf gegen die Zeit» kommt nur schwer in Fahrt und schafft es kaum, echte Spannung zu erzeugen. Die Messlatte liegt bei Milberg-Krimis einfach extrem hoch und diesen Anspruch kann sein neuester Fall nicht immer halten.
Oft bleibt es einfach bei der guten Idee. So wie die gesundheitlichen Probleme von Milberg nach seinem Niederschlag. Irgendwie konnten die Drehbuchautoren sich nicht wirklich entscheiden, ob sie nun einen Borowski mit schwerer Kopfverletzung inszenieren, oder einen eigentlich gesunden Ermittler, der aus taktischen Gründen aus dem Krankenbett heraus ermittelt. Am Ende bleibt die ganze Geschichte etwas halbgar. Nichtsdestoweniger bleibt am Ende ein sehr solider Sonntagabend-Krimi übrig, der allerdings vor allem von seinen starken Protagonisten lebt und weniger von einem grossartigen Plot.