Die Boyband Team 5ünf veröffentlicht ihr zweites Album. Das neue Werk «Für die Ewigkeit» erscheint am 20. Oktober. Nach dem Debütalbum «Einmal Boyband und zurück» würdigen sie erneut Boygroup–Hits aus unterschiedlichen Jahrzehnten und versehen die Songs von den Backstreet Boys, Worlds Apart oder Boyzone mit deutschen Texten.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news sprechen das ehemalige US5–Mitglied Jay Khan (41) und Team–5ünf–Neuzugang Prince Damien (32) über die neue Dynamik in der Boyband, das herausfordernde Tanztraining und den Abgang von Gründungsmitglied Marc Terenzi (45) im vergangenen März.
Dieses Mal lassen Sie Songs von Backstreet Boys, Worlds Apart oder Boyzone aufleben. Welche Boyband ist Ihr Favorit?
Jay Khan: Das ist nicht einfach für mich zu beantworten, denn ich kenne alle Boybands. Ich habe sie studiert, ich war und bin auch Fan von einigen Boybands. Ich glaube, die New Kids on the Block werden immer den höchsten Stellenwert bei mir haben, weil – wie in der Liebe – war das so meine erste grosse Boybandliebe. Ich war sieben oder acht Jahre alt, als ich sie zum ersten Mal gesehen und von ihnen gehört habe. Ich war einfach hin und weg, das war für mich eine Erleuchtung und ich wusste, das möchte ich auch machen. Danach kamen Take That und die Backstreet Boys. Die standen bei mir ganz vorne. Aber ich fand auch Bands wie in *NSYNC und Blue ganz toll.
Kürzlich feierten *NSYNC eine kleine Reunion. Welches Comeback würden Sie sich noch wünschen?
Jay Khan: Ich weiss nicht, ob man das ein Comeback nennen kann, aber irgendwann mal in diesem Leben wäre eine US5–Show in der Original–Besetzung zu fünft schön. Ob die in zehn oder 20 Jahren stattfindet, ist mittlerweile sogar fast egal. Aber darüber würde ich mich sehr freuen. Mit meiner eigenen Band in der Original–Besetzung einmal für eine Show «One Night Only» auf der Bühne zu stehen, das wäre toll.
Das Album heisst «Für die Ewigkeit». Warum ist es ein passender Titel für das Album?
Jay Khan: Der Titel ist so passend, weil er eigentlich auch dieses Boyband–Fieber und diese Nostalgie perfekt umschreibt. Sie ist für die Ewigkeit, ob die Songs aus den Neunzigern oder frühen Zweitausendern oder sogar selbst den späten Achtzigern stammen, sie sind immer noch relevant, man hört sie immer noch gerne, man denkt und träumt sich wieder in seine Kindheit und Jugend zurück und das macht sie ewig.
Die grösste Veränderung im Vergleich zum ersten Album ist sicherlich die Neubesetzung mit Prince Damien. Warum war er der Richtige für Team 5ünf?
Jay Khan: Wenn man es genau nimmt, haben wir seit dem ersten Album drei neue Mitglieder, und zwar nicht nur Prince Damien, sondern auch Daniel Johnson und Dnice. Prince ist ein absoluter Teamplayer. Er hat kein Ego, er ist kooperativ, er ist ein Perfektionist. Man kann einfach mit ihm super klarkommen, er ist lustig, er nimmt alles nicht zu ernst, ist aber dennoch sehr diszipliniert. Also was Besseres könnte man sich nicht wünschen.
Marc Terenzi musste die Band verlassen. Wie schwierig war es, ein Gründungsmitglied zu verlieren, hatten Sie jemals Zweifel an der Entscheidung?
Jay Khan: Ehrlich gesagt, hatte ich mit Marc Terenzis Abgang keine gravierenden Probleme, weil die Umstände so frappierend waren, dass für mich in Windeseile klar war, dass das so nicht weitergeht. Und wenn die Band weiterleben soll, wusste ich, brauchen wir einen ja nicht nur adäquaten Ersatz, sondern eine ganz andere Note und für mich war klar, dass Prince auf jeden Fall bei mir ganz oben auf der Liste steht und stand. Und ehrlich gesagt hat sich das wirklich mit eigener Kraft zusammengefügt. Es sollte einfach so sein und im Nachhinein sind wir alle sehr, sehr glücklich über diesen Zuwachs und über diese Entscheidung, denn die Band ist jetzt stärker als je zuvor.
Welche Aufgaben mussten neu verteilt werden und wie hat sich die Band seither verändert?
Jay Khan: Wir sind jetzt innerhalb der Band so strukturiert und das, ohne, dass man jedem seine Aufgaben immer wieder auftragen muss. Es ist wirklich ein blindes Verstehen, jeder weiss ausserhalb seiner Tätigkeit auf der Bühne, wo wir alle singen und tanzen, was er noch zu tun hat. Dnice macht unsere Choreografien, ich kümmere mich um die Musik, die Produktion und das Management. Daniel und Prince sind ganz wichtig und essentiell für Social Media, Instagram, Tik Tok, Facebook. Da sind das quasi meine Vorgesetzten und Joel ist für Acapellas, also für Harmonie, Gesang, unser Experte. Das geht Hand in Hand.
Prince Damien, in einem Statement erklärten Sie, Sie sehen sich nicht als Nachfolger von Terenzi. Wie meinten Sie das?
Prince Damien: Alleine durch den Fakt, dass ich offen Queer lebe, einen anderen sehr bodenständigen Lebensstil führe, eine komplett andere Stimmfarbe habe und vom Typ her komplett anders bin als Marc, denke ich, dass man uns so kaum vergleichen kann. Team 5ünf ist nun eine komplett neue Gruppe.
Wie waren die Anfänge in der Band für Sie und wie haben Sie sich mittlerweile in die Band integriert?
Prince Damien: Die grösste Herausforderung für mich war mich meinen Ängsten zu stellen und mich auf das Abenteuer einzulassen. Ich hatte ehrlich gesagt Angst, dass ich mich mit den Jungs nicht verstehe und ich mich eingeschränkt fühle. Aber nach den ersten Proben wurde schnell klar, dass wir zu fünft ein gutes «Team» sind und jeder genug Raum bekommt, um auch seine Wünsche zu verwirklichen. Ich glaube, ich habe keine spezifische Rolle in der Band zugewiesen bekommen. Ich habe nur öfter das Gefühl, dass ich vor Auftritten viel aufgeregter bin als die Jungs und dementsprechend auch mehr Fehler mache, welche die Jungs dann gekonnt versuchen zu vertuschen (lacht).
Wie ist es für Sie als primär Solo–Künstler nun wieder auf eine Gruppe achten zu müssen?
Prince Damien: Ich finde das sehr angenehm, denn wenn etwas verpatzt wird, hat man vier Jungs um sich herum, die das für einen ausbügeln (lacht). Ich finde es sehr schön und erfrischend, diese Momente hinter und auf der Bühne nicht komplett alleine, sondern nun gemeinsam zu erleben. Das sind Momente, die ewig in den Herzen von uns bleiben werden, wohingegen man als Solo–Künstler diese Momente nie teilen kann.
Liegt Ihr Fokus jetzt auf der Band oder haben Sie andere musikalische Pläne?
Prince Damien: Ich bin seit Langem nicht mehr karrieregeil und mache nur das, was ich möchte, wie ich es möchte. Demnach liegt der Fokus nur auf dem Faktor «Spass haben». Aber aktuell macht mir die Band so grossen Spass, dass ich den Hauptfokus auf den Jungs habe. So eine Chance, seine Kindheitsträume zu leben hat man schliesslich kein zweites Mal!
Die zwei Bonustracks auf dem Album sind zwei eigene Lieder von Ihnen beiden. Wie kam es dazu, dass Sie sich für zwei Solo–Songs entschieden haben?
Jay Khan: Die Idee, zwei Solo–Songs noch von Prince und von mir aufs Album zu nehmen, kam ehrlich gesagt von der Plattenfirma und ist nicht unbedingt die naheliegendste Idee. Aber irgendwie dachten wir, hey, das ist doch ein nettes Bonbon. Wir wollten es allerdings dann auch bei jeweils einem Solo–Song belassen, weil wir natürlich den Fokus voll und ganz bei Team 5ünf behalten wollen. Ich glaube das gab es noch nie bei einer Boyband, dass man quasi auf dem Band–Album auch noch Solo–Songs integriert hat.
Prince Damien: Da ich selbst Songs schreibe, fragte mich Jay, ob ich Lust hätte, einen eigenen Song beizusteuern. Natürlich sagte ich nicht Nein und schrieb «Immer noch verliebt». Jedoch glaube ich, dass Jay diese Entscheidung fast bereut hat, weil ich bis kurz vor dem Release noch vieles abänderte und über den Haufen warf, damit für mich alles stimmig ist. Mein Song handelt von dem Gefühl auseinander gegangen zu sein, jedoch zu merken, dass das Herz immer noch an dieser einen Person hängt, mit der man so tolle Zeiten erlebt hat.
Die Team 5ünf–Auftritte sind auch immer mit Tanzeinlagen verbunden. Wie viel trainieren Sie dafür als Band?
Jay Khan: Wir trainieren so oft wie wir es können. Es ist natürlich nicht so einfach, wie in den guten alten Tagen, wo man in einem Bandhaus wohnt und in einer Stadt. Wir müssen uns alle selbstständig darum kümmern. Kommunikation, Logistik und Organisation spielen eine grosse Rolle. Auch wenn wir manchmal improvisieren. Es kam auch schon vor, dass wir einen Tag vor einer Show noch eine Choreo erstellen mussten, aber da kommt einem auch wieder die Erfahrung zu gute. Tanzen ist für uns in einer Boyband ganz wichtig. Es gab zwar Boybands, die nicht getanzt haben. Aber für uns und für mich vor allem ist es ein ganz fester Bestandteil. Natürlich müssen das keine ständigen Pirouetten und Saltos sein. Aber Tanzen ist für mich ein ganz massgebliches Element, was zu einer Boyband gehört und deswegen legen wir da viel Wert drauf.
Was lernen Sie gegenseitig von sich in der Band?
Jay Khan: Oh, wir lernen sehr viel voneinander, da wir alle sehr unterschiedlich sind, aber dennoch ja mal dramatisch ausgedrückt, für das gleiche kämpfen und alle an einem Strang ziehen. Aber wir haben alle unterschiedliche Herkünfte, der eine kommt aus Holland, der andere aus England, und unterschiedliche Ursprünge in der Unterhaltungsbranche, der eine war mehr im Tänzerischen beschäftigt, der andere kommt aus der Musical–Ecke. Man kann sehr viel voneinander lernen, insofern man immer offen eingestellt ist. Und das sind wir.
Welche Pläne haben Sie für die Band, was wollen Sie erreichen?
Jay Khan: Wir denken immer «Step by Step», nach dem Titel der New Kids on the Block. Wir stehen jetzt in den Startlöchern mit unserem zweiten Album. Das hat für uns aktuell die oberste Priorität. Wir hatten mit dem ersten Album einen Top–20–Erfolg, worüber wir sehr glücklich waren und auch immer noch sehr stolz sind und wünschen uns natürlich auch jetzt eine tolle Chart–Position. Das wäre auf jeden Fall ein super Geschenk und ansonsten wollen wir einfach weiterhin das machen, was wir tun, solange es Spass macht.